Eine umfassende Armutsprävention für Frauen in allen Bereichen der Gesellschaft hält die Diakonie Württemberg für notwendig. Zum internationalen Frauentag am 8. März sagt Oberkirchenrätin Dr. Annette Noller, Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg: „Ob unbezahlte Care-Arbeit oder Benachteiligungen am Arbeitsmarkt – die Folgen zeigen sich auch deutlich in der Höhe der Rente, die rund 55 Prozent niedriger ist als bei Männern, und dies führt nicht selten zur Altersarmut.“

Die Diakonie Württemberg sieht in der Erhöhung des Regelsatzes um 53 Euro für Alleinstehende beim Bürgergeld nicht einmal die Inflation ausgeglichen. Immerhin aber bekämen Paare nun jeweils den gleichen Betrag (451 Euro). Bisher wurde unterschiedliche Regelsätze für den „Haushaltsvorstand“ mit einem höheren Betrag bezahlt. Positiv sei auch, dass das Elterngeld nicht mehr auf den Leistungsbezug angerechnet werde.

Vorstandsvorsitzende Annette Noller berichtet, dass die finanzielle Not von Frauen in den diakonischen Angeboten immer wieder aufscheine: in der Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung, in der beruflichen Qualifizierung, in Frauenhäusern oder in den Tafeln und Vesperkirchen. Ziel von Beratung und Qualifizierung sei es, Perspektiven für ein unabhängiges und selbstbestimmtes Leben zu entwickeln.

Die Diakonie Württemberg setzt sich mit dem seit 2010 bestehenden Fortbildungsprogramm Deborah für die Gleichstellung von Frauen in Führungspositionen in Kirche und Diakonie ein. „Wir tragen durch Pilotprojekte und spendenfinanzierte Unterstützung zur Qualifizierung von Frauen bei. Auch zeigen wir damit Wege aus der Arbeitslosigkeit und Benachteiligung von Frauen auf, insbesondere von Alleinerziehenden“ sagt Noller. Das Projekt Job ’n Kids etwa begleite Frauen in Ausbildung und Arbeit und unterstütze bei der Suche nach Wohnraum .

Hinweis: Unter dem Jahresmotto „Armut bekämpfen. #ausLiebe“ nimmt die Diakonie Württemberg das ganze Jahr über verschiedene Facetten von Armut ins Blickfeld.

Über den Diakonisches Werk der evangelischen Kirche in Württemberg e.V.

Die Diakonie Württemberg ist die soziale Arbeit der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und der Freikirchen. Das Diakonische Werk Württemberg mit Sitz in Stuttgart ist ein Dachverband für 1.400 Einrichtungen mit fast 50.000 hauptamtlichen und 35.000 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie begleiten Kinder, Jugendliche und Familien, Menschen mit Behinderungen, alte und pflegebedürftige Menschen, Arbeitslose, Wohnungslose, Überschuldete und andere Arme, Suchtkranke, Migranten und Flüchtlinge sowie Mädchen und Frauen in Not. Täglich erreicht die württembergische Diakonie über 200.000 Menschen. Das Diakonische Werk Württemberg ist ebenfalls Landesstelle der Internationalen Diakonie, Brot für die Welt, Diakonie Katastrophenhilfe und Hoffnung für Osteuropa.

Bundesweit sind rund 525.000 hauptamtlich Mitarbeitende und etwa 700.000 freiwillig Engagierte in der Diakonie aktiv. Der evangelische Wohlfahrtsverband betreut und unterstützt jährlich mehr als zehn Millionen Menschen in Deutschland.

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