Heute vor 40 Jahren, am 7. März 1983 starb der ehemalige Eintracht-Spieler Lutz Eigendorf in Braunschweig an den Folgen eines Verkehrsunfalls. Nach Öffnung der Stasiarchive wurden Hinweise gefunden, dass der Unfall ein Mordanschlag der Staatssicherheit der DDR gewesen sein könnte. Eigendorf, der sich 1979 nach einem Freundschaftsspiel seines Fußballclubs BFC Dynamo Berlin gegen den 1. FC Kaiserslautern in den Westen abgesetzt hatte, wurde seither durch die Staatssicherheit überwacht. Das galt auch für seine in der DDR zurückgebliebenen Angehörigen. Das Schicksal des ehemaligen Spielers sowie die Umstände, unter denen Eigendorf vor 40 Jahren ums Leben kam, sind bis zum heutigen Tag nicht restlos aufgeklärt.

Anlässlich des 40. Todestages wurde 50 Meter entfernt von der Unfallstelle an der Forststraße im Braunschweiger Stadtteil Querum im Beisein von Stadtheimatpfleger Thorsten Wendt, BTSV-Vizepräsident Uwe Fritsch, Eintracht-Geschäftsführer Wolfram Benz, BTSV-Archivar Wolf-Rüdiger Busch sowie der Bezirksrätin Tatjana Jenzen eine Gedenktafel aufgestellt und ein Kranz niedergelegt.

„Ich wurde erstmals vor zehn Jahren mit der tragischen Geschichte von Lutz Eigendorf konfrontiert. Seit jener Zeit haben mich diese Thematik und sein früher Tod nicht mehr losgelassen. Obwohl Eigendorf nach seinem Wechsel zu Eintracht Braunschweig in der Saison 1982/1983 nur neun Spiele für die Löwen bestritten hat, ist seine Lebensgeschichte dennoch ein wesentlicher Bestandteil der Historie des Traditionsvereins und diese macht ihn meiner Meinung nach auch zu einer Person der Zeitgeschichte“, betont Thorsten Wendt, Heimatpfleger der Stadt Braunschweig bei der Enthüllung der Tafel.

„Für uns als Traditionsverein ist eine Erinnerungskultur sehr wichtig, sie gehört zur DNA der Eintracht. Das gilt für unsere Meistermannschaft genauso wie für die Einzelschicksale um Jürgen Moll, Danilo Popivoda oder eben Lutz Eigendorf, über dessen Todesumstände wir am gestrigen Abend im Rahmen unseres Eintracht-Talks sehr ausführlich gesprochen haben. Wir werden solche Themen immer wieder in unsere Arbeit mit einbeziehen, sie dürfen nicht in Vergessenheit geraten. Ein besonderer Dank richtet sich an die Bezirksrätin Tatjana Jenzen und vor allem auch an Thorsten Wendt, der mit seiner Initiative und seinem Engagement einen großen Anteil daran hat, dass diese Tafel heute aufgestellt werden konnte und dauerhaft an das Schicksal von Lutz Eigendorf erinnern wird“, betont Uwe Fritsch, Erster Vizepräsident des BTSV Eintracht von 1895 e.V.

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