• Heizungsindustrie nimmt Stellung zu Eckpunkten der Bundesnetzagentur über netzdienliche Steuerung von Verbrauchseinrichtungen wie Wärmepumpen
  • Flexibilität beim Stromverbrauch muss durch Marktmechanismen und variable Strompreise gefördert werden
  • Eingriff in private Anlagen kann Akzeptanz finden, wenn er strikt als Notfallmechanismus definiert wird

Die Bedürfnisse privater Verbraucher müssen bei Maßnahmen zur Integration von Wärmepumpen und Elektroautos ins Energiesystem konsequent berücksichtigt werden. Nur dann bleibt die Akzeptanz der Energiewende gewahrt, so der Bundesverband der Heizungsindustrie e.V. (BDH) zum Eckpunktepapier der Bundesnetzagentur (BNetzA) über netzdienliche Steuerung von Verbrauchseinrichtungen.

Das BDH-Positionspapier „Netzdienliche Steuerung von Verbrauchseinrichtungen“ und ein Pressefoto von Dieter Kehren können hier runtergeladen werden. 

Akzeptanz der Energiewende nicht gefährden

Die Energiewendetechnologien Wärmepumpe und Elektroauto müssen ins Energiesystem integriert werden. Dafür sind verschiedene Mechanismen notwendig, die ineinandergreifen. Dazu gehören Netzausbau, Marktprozesse für eine höhere Flexibilität beim Verbrauch und Notfallmaßnahmen bei drohenden Überlastungen von Netzen. Eine solche Notfallmaßnahme ist die im Eckpunktepapier der BNetzA vorgeschlagene „netzdienliche Laststeuerung“ nach §14a EnWG. Der BDH setzt sich dafür ein, dieses Gesamtpaket so zu gestalten, dass Bürgerinnen und Bürger die Maßnahmen akzeptieren.

Eingriff in private Anlagen darf nur im Notfall möglich sein

"Steuereingriffe auf meine private Heizung können schnell meine Akzeptanz für die Energiewende und meine Wechselbereitschaft zur Wärmepumpe beschädigen. Daher muss zweifelsfrei klar sein, dass solche Eingriffe immer nur absolute Notfallmaßnahmen bleiben und strikten Regeln folgen“ sagt Dieter Kehren, Leiter des Forums Digitale Heizung im BDH.

Flexibilität durch Marktmechanismen und variable Strompreise fördern

Aus Sicht des BDH sollten intelligente, marktnahe Instrumente eingesetzt werden, um Verbraucher dazu zu motivieren, ihren Verbrauch flexibel anzupassen und so Überlastungen des Netzes vorzubeugen.

„Die dominierenden netzdienlichen Mechanismen müssen Marktprozesse zur Nutzung der Flexibilität in den Kundenanlagen sein. Über geeignete Anreize wie etwa variable Strompreise ist das für Bürgerinnen und Bürger attraktiv und fördert sogar ihr Engagement für die Energiewende“, ergänzt Dieter Kehren.

Top-Thema auch auf der ISH

Die Definition der Mechanismen zur Netzintegration von Wärmepumpen und Elektromobilität ist komplex, da sie verschiedene Branchen betrifft: Involviert sind neben den Kundenanlagen aus der Heizungsindustrie auch Ladestationen, die Automobilindustrie sowie Netzbetreiber und Versorgungsunternehmen.

Darüber hinaus spielen Fragen der Standardisierung eine Rolle und nicht zuletzt politische Fragen bei der Festsetzung der regulatorischen Rahmenbedingungen. Daher wird sich der BDH diesem Thema auch auf der diesjährigen ISH in Frankfurt widmen: Um einen branchenübergreifenden Kompromiss zu fördern, organisiert der Verband auf der Messe am 14. März um 12:00 Uhr eine Podiumsdiskussion. Podiumsgäste sind Loic Geipel (VDA), Dr. Ingo Diefenbach (Westnetz), Dr. Wolfgang Zander (BET), Peter Kellendonk (EEBUS Initiative), Dr. Kai Roger Lobo (Viessmann) und Dieter Kehren (BDH).

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