Die Diakonie Württemberg bedauert, dass sich die Abgeordneten des Landtags in ihrer Sitzung am internationalen Frauentag nicht auf eine dringend notwendige Förderung der Frauenschutzhäuser im Land verständigen konnten. Für Oberkirchenrätin Dr. Annette Noller, Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg, ist es „unverständlich, dass gerade in Zeiten gestiegener Kosten und Inflation und den seit Jahren benannten Problemen mit der Aufnahme nicht sozialleistungsberechtigter Frauen die Möglichkeit eines teilweisen Ausgleichs nicht genutzt wird“.

Für die Diakonie Württemberg ist es ein Gebot der Menschenwürde, dass jede von Gewalt betroffene Frau mit ihren Kindern Schutz und Beratung in einem Frauenhaus findet. Laut Istanbul-Konvention ist der Schutz Betroffener niedrigschwellig und kostenfrei bereitzustellen. Auch wenn es für eine ausreichende Frauenhausförderung eine bundeseinheitliche gesetzliche Lösung brauche, sei ein Landesgesetz mit einer Erhöhung der Landesmittel sehr schnell und zur Überbrückung der desolaten Finanzlage in den Frauenschutzhäusern notwendig. Das Gesetz würde die Möglichkeit schaffen, Personal unabhängig von den Leistungsansprüchen der Bewohnerinnen anzustellen.

„Es ist nicht tragbar, dass die Mitarbeitenden in unseren Frauenschutzhäusern mit überbordenden bürokratischen Aufgaben wie dem Verfassen von Stellungnahmen und der Beantragung von Kostenübernahmen beschäftigt sind und dabei mit immer kürzeren Aufenthalten und fehlenden Kostenzusagen kämpfen müssen“, sagt Noller. Die mangelnde Finanzierung führe dazu, dass hilfesuchende Frauen teilweise abgewiesen werden müssen, weil es Landkreise gibt, die sich nicht an die Empfehlungen des Städte-und Landkreistages zur Kostenübernahme halten und die Kosten dann am Frauenhaus hängen bleiben. Mangelnde Finanzierung führe zu schlechter Personalausstattung, viel zu geringen Betreuungsschlüsseln für Frauen und Kinder und der Überlastung des Personals.

Unter dem Dach der Diakonie Württemberg sind vier Frauenschutzhäuser mit insgesamt 70 Plätzen für Frauen und Kinder.

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Die Diakonie Württemberg ist die soziale Arbeit der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und der Freikirchen. Das Diakonische Werk Württemberg mit Sitz in Stuttgart ist ein Dachverband für 1.400 Einrichtungen mit fast 50.000 hauptamtlichen und 35.000 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie begleiten Kinder, Jugendliche und Familien, Menschen mit Behinderungen, alte und pflegebedürftige Menschen, Arbeitslose, Wohnungslose, Überschuldete und andere Arme, Suchtkranke, Migranten und Flüchtlinge sowie Mädchen und Frauen in Not. Täglich erreicht die württembergische Diakonie über 200.000 Menschen. Das Diakonische Werk Württemberg ist ebenfalls Landesstelle der Internationalen Diakonie, Brot für die Welt, Diakonie Katastrophenhilfe und Hoffnung für Osteuropa.

Bundesweit sind rund 525.000 hauptamtlich Mitarbeitende und etwa 700.000 freiwillig Engagierte in der Diakonie aktiv. Der evangelische Wohlfahrtsverband betreut und unterstützt jährlich mehr als zehn Millionen Menschen in Deutschland.

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