- Mit einem Anstieg von 13 Prozent erreichten Transportkosten in Europa in 2022 ein Rekordhoch, in 2023 haben sich die Kosten wieder stabilisiert
- Gegenüber dem Vorjahr hat sich der Spot-Markt im Januar 2023 halbiert und inzwischen wieder dem Niveau von 2021 angenähert
- Nachfrage nach nachhaltigen Transporten verfünffacht sich 2022 und wird 2023 voraussichtlich weiter steigen, das Zeigen proprietäre Daten von sennder
sennder, die führende Digitalspedition Europas, veröffentlicht heute die erste Edition seines Markt-Reports zu Markttrends im Straßengüterverkehr. Mit dem Report erfasst sennder die verschiedenen Treiber der anhaltenden Marktschwankungen im Straßengüterverkehr in Europa. Der Report bietet eine tiefgehende Analyse der sich verändernden Markttrends, und gibt Einblicke in den Preisanstieg in wichtigen europäischen Transportkorridoren, die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf den Logistik-Markt, die Treiber für steigende Kraftstoffpreise und die steigenden Nachfrage nach umweltfreundlicher Logistik. Darüber hinaus werden Implikationen für den Markt analysiert und ein Ausblick in die Entwicklung des Straßengüterverkehrsmarkts in 2023 gegeben.
Thomas Christenson, Chief Operating Officer bei sennder kommentiert: „In den letzten drei Jahren haben wir die größten makroökonomischen Schocks der letzten Jahrzehnte in der Logistik bewältigt – die Herausforderungen waren beispiellos: Fahrermangel, rekordhohe Treibstoffpreise, Einbrüche in den Lieferketten, Krieg und Inflation. All diese Faktoren haben die Marktvolatilität in den letzten Jahren enorm erhöht. Wir gehen davon aus, dass diese makroökonomischen Strukturprobleme 2023 anhalten, und haben in unserem Report die Treiber analysiert."
1. Transportkosten in Europa bewegen sich mit einem Anstieg um bis zu 24 Prozent auf einigen Korridoren auf einem Rekordhoch
Die Kraftstoffpreise erreichten in 2022 ein Rekordhoch, gleichzeitig hat sich der Fahrermangel verstärkt. sennders proprietäre Daten zeigen: In der Folge sind die Transportkosten im Straßengüterverkehr 2022 europaweit um 13 Prozent gestiegen. Die Entwicklungen in den einzelnen Länderkorridoren haben dabei zum Teil stark variiert:
- Die Kosten für Auslandsrouten aus Polen in Richtung Deutschland stiegen von Januar bis Dezember 2022 um 24 Prozent, trotz relativ schwacher Exporte während des gesamten Jahres.
- Inländische Korridore in Deutschland, die in der Regel zu den Korridoren mit den größten Kapazitätsengpässen gehören, verzeichneten im Jahr 2022 hingegen nur einen Kostenanstieg von 18 Prozent.
- Kosten auf der spanischen Outbound-Route in Richtung Niederlande stiegen, da Spaniens wichtige Agrarexporte unter den extremen Temperaturen und der Trockenheit im Sommer litten – der Anstieg liegt mit 9 Prozent jedoch weit unter dem Marktdurchschnitt.
2023 kehrt sich der allgemeine Kostentrend um. Ursache ist u.a. eine Abschwächung der saisonalen Tiefstände der Wirtschaftstätigkeit: Europaweit sind die Transportkosten im Januar und Februar 2023 bereits um 4 Prozent unter das Niveau von Januar 2022 gesunken.
2. Steigende Spot-Raten führen zu höheren Ablehnungsquoten von Transporten bei Verladern
Der Spot-Opportunitäten-Index2 von sennder zeigt: In H1 2022 hat der Spot-Markt eine besonders hohe Aktivität verzeichnet:
- Die angespannte Marktlage und der Anstieg der Spotraten führten bei vielen Transportunternehmen zu einer höheren Ablehnungsquote von vertraglich vereinbarten Ladungen zugunsten profitabler Spot-Ladungen.
- Das Angebot auf dem Spot-Markt stieg im Mai 2022 im Vergleich zum Januar 2022 um 7 Prozent.
- Nach einer Entspannung des Marktes in der zweiten Jahreshälfte sind Angebote auf dem Spot-Markt um mehr als 50 Prozent zurückgegangen.
- Im November 2022 erreichten die Preise Parität mit den Vertragsraten. Dieser Trend setzt sich Anfang 2023 fort. Mit Blick auf Q 2 2023 können Spotraten nur begrenzt weiter absinken, da Transportunternehmen bereits mit einer geringen Gewinnspanne arbeiten.
Wird sich die Wirtschaft in Europa in der zweiten Jahreshälfte langsam erholen, rechnet sennder mit relativ starken Ratenerhöhungen – strukturelle Schwächen wie der Fahrermangel und eine mögliche Rückkehr der Ölpreise zu historischen Höchstwerten könnten diese Entwicklung antreiben.
3. Nachfrage nach alternativen Kraftstoffen und umweltfreundlichen Transporten steigt
Wie nachhaltig Transporte sind, gewinnt bei Verladern zunehmend an Bedeutung. Auch strengere politische Vorgaben, erhöhen den Trend zur Einführung grüner Transportlösungen. Die Nachfrage nach grünen Transportlösungen wächst rasant: Im Jahr 2022 hat sich das Volumen grüner Ladungen (einschließlich erneuerbarem Diesel, elektrischen sowie multimodalen Transporten), gemäß proprietären Daten von sennder, etwa verfünffacht. Dieser Trend wird sich voraussichtlich in 2023 fortsetzen.
Graham Major-Ex, Direktor Green Business & eMobility, bei sennder, sagte: "Kurzfristig ist die Verwendung fortschrittlicher Kraftstoffe wie HVO eine exzellente Möglichkeit, Emissionen ohne hohe Investitionen in Fahrzeuge oder Infrastruktur zu reduzieren. Diese fortschrittlichen Kraftstoffe ermöglichen es Transportunternehmen, sich zu differenzieren und sich mehr Aufträge von Verladern zu sichern, die kohlenstoffarme Lösungen fordern. Wir glauben, dass das ein dauerhafter Trend ist. Darüber hinaus sind wir davon überzeugt, dass die Einführung von Elektro-Lkws in großem Maßstab kurz bevorsteht und Elektro-LKWs die Zukunft der Straßenlogistik sind. ."
4. Ausblick auf 2023
Eine Branchenkohortenanalyse3 von sennder zeigt:
- Verlader, die essentielle Produkte wie Nahrungs- und Genussmittel herstellen, behaupten sich im derzeitigen volatilen Marktumfeld mit konstant hohem Transportvolumen.
- Langlebige Güter (vor allem kostspielige Güter wie Autos) verzeichnen in Rezessionen in der Regel den stärksten Rückgang, da Verbraucher Kaufentscheidungen länger abwägen. Gleichzeitig handelt es sich um eine Kategorie, die sich im Aufschwung in der Regel am schnellsten wieder erholt.
Die Geschwindigkeit, mit der sich China von der Pandemie erholt, wird laut dem Marktreport ein entscheidender Faktor für die Erholung der Exporte und die Einbrüche in den Lieferketten sein.
1 Der Kosten-per-Kilometer-Index von sennder gibt die durchschnittliche Entwicklung der Kostenbasis der sennder-Transporteure (inkl. Treibstoff und anderer Zuschläge) im sennder-Netzwerk von mehr als 40.000 LKWs in ganz Europa an, der Index ist nicht gewichtet.
2Der Spot-Opportunitäten-Index von sennder gibt das relative Volumen der Angebote von Spot-Frachten an, die sennder über integrierte TMS-Systeme von Drittanbietern erhalten hat, indexiert bis Januar 2022. Dies geschieht auf einer vergleichbaren Basis mit einer konstanten Kohorte von Verladern.
3Die Branchenkohortenanalyse von sennder basiert auf dem von sennder für verschiedene Branchen erbrachten Frachtvolumen auf einer vergleichbaren Basis, d. h. ohne Berücksichtigung der Auswirkungen von Änderungen bei gewonnenen und verlorenen Aufträgen.
sennder wurde 2015 von David Nothacker, Julius Köhler und Nicolaus Schefenacker gegründet und ist heute das führende digitale europäische Speditionsunternehmen, das Spediteuren Zugriff auf eine vernetzte Flotte von tausenden von LKWs bietet. In einer traditionellen Branche fährt sennder auf der Überholspur und konzentriert sich auf die Digitalisierung und Automatisierung sämtlicher Straßenlogistikverfahren. Mit einem über 1,000 MitarbeiterInnen starken Team stellt sennder über 40,000 LKWs in Europa bereit, über 120,000 LKWs werden von dem Unternehmen verwaltet. Durch den Einsatz seiner firmeneigenen Technologie baut sennder ein Ökosystem auf, das die Branche mit einem neuen Maß an Transparenz, Effizienz und Flexibilität ins 21. Jahrhundert führt. sennder wird von führenden europäischen Investoren unterstützt, darunter Baillie Gifford, Accel, Lakestar, HV Capital, Project A, Next47, Scania Growth Capital, Earlybird und Perpetual. Darüber hinaus hat sich sennder mit den Branchenführern Scania und Siemens zusammengeschlossen, um Innovation und modernste Angebote zu gewährleisten.
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