Am 22. Februar widerrief der russische Präsident Wladimir Putin ein Dekret aus dem Jahr 2012, in dem unter anderem versprochen wurde, die Souveränität der Republik Moldau bei der Lösung des Status von Transnistrien, einer pro-russischen Separatistenregion an der ukrainischen Grenze, zu respektieren. Russische Friedenstruppen sind seit dem Ende des kurzen Krieges 1992 in der abtrünnigen Region präsent.

Der Kreditversicherer Credendo sieht in dem Widerruf, Teil der antiwestlichen Schritte seitens Putins, und dem Vorwurf, die Republik Moldau treibe eine antirussische Agenda voran, einen Beleg für erhöhte Spannungen zwischen beiden Ländern. Zudem warfen die moldauischen Behörden Moskau einen Putschversuch vor. Im Februar war eine neue pro-westliche Regierung gebildet worden, nachdem die vorherige Regierung nach monatelangen wirtschaftlichen Turbulenzen und politischen Spannungen zurückgetreten war. Die neue Regierung unter der Führung von Premierministerin Dorin Recean versprach, den pro-europäischen Weg des Landes fortzusetzen, dem im Juni 2022 der EU-Kandidatenstatus zuerkannt wurde. Pro-russische Gruppen reagierten mit Protesten gegen die neu gebildete Regierung. Angesichts des andauernden Krieges in der Ukraine besteht die große Sorge, dass sich der Konflikt auf die Republik Moldau ausweitet. Dieses Szenario hält Credendo jedoch kurzfristig für unwahrscheinlich, da die russischen Truppen ihre Bemühungen auf die Ukraine konzentrieren und dort erhebliche Kräfte gebunden sind.

An der wirtschaftlichen Front wird das Land hart von den Folgen des Krieges in der Ukraine getroffen, insbesondere angesichts eines starken Anstiegs der Gaspreise und einer Unterbrechung der Energieversorgung. Schätzungen zufolge ist das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vergangenen Jahr um 1,5 % geschrumpft, und für das laufende Jahr wird ein schwaches Wachstum erwartet. Die Inflation stieg stark an, was die Zentralbank dazu veranlasste, ihren Zinssatz zu erhöhen, um den Inflationsdruck einzudämmen. Kürzlich wurde der Zinssatz wieder gesenkt. Die anhaltend hohe Inflation schürt die soziale Unzufriedenheit in einem Land, das stark in Pro-EU- und Pro-Russland-Fraktionen gespalten ist. Darüber hinaus haben sich die Haushalts- und Leistungsbilanzdefizite ausgeweitet. Nachdem sie in der ersten Jahreshälfte zurückgegangen waren, steigen die Brutto-Devisenreserven dank des Unterstützungsprogramms des Internationalen Währungsfonds (IWF) und finanzieller Unterstützung durch die EU (teilweise in Form von Krediten, was die Auslandsverschuldung erhöht).

In diesem prekären wirtschaftlichen und politischen Kontext sieht Credendo die Aussichten für die politischen Risikoratings der Republik Moldau negativ.

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