Vorbuchungsstand für Ostern niedriger als im Vorjahreszeitraum / Wirtschaftliche Lage auf dem Niveau des Vorjahreszeitraumes / Arbeitskräftemangel: Knapp 60 Prozent der betroffenen Unternehmen wollen Öffnungszeiten einschränken / Preise steigen weiter an

Kurz vor den Osterfeiertagen 2023 zeigt die aktuelle Branchenumfrage des Landestourismusverbandes, dass sich sowohl die Vorbuchungsstände als auch die erwartete Auslastung für das Osterfest auf etwas niedrigerem Niveau im Vergleich zum Vorjahr befinden. Beteiligt haben sich an der Umfrage rund 350 Beherbergungsunternehmen, darunter Hotels, Anbieter von Ferienwohnungen, Campingplätze, sowie Freizeitanbieter und Touristinformationen. Dazu Tobias Woitendorf, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern: „Die Nachfrage nach Urlaub im Nordosten ist nach wie vor hoch. Doch nach der Pandemie und im Umfeld anderer Krisen hält ein Teil der Menschen den Geldbeutel zusammen. Zudem – und das hat auch die ITB Berlin gezeigt – zieht es viele auch wieder in entferntere Gefilde, in die sie in den letzten Jahren nicht oder nur mit Aufwand oder Risiko reisen konnten. International werden weitere Erholungseffekte erwartet, in Deutschland mit sinkenden Anteilen an Reisen wird man sich in diesem Jahr nach der Decke strecken müssen.“ Gleichwohl, so Woitendorf, erwarte Mecklenburg-Vorpommern viele Ostergäste und lockten Gastgeberinnen und Gastgeber im Nordosten mit einer Fülle an Veranstaltungen – angefangen beim Fackelschwimmen in Plau am See über die Osterfeuermeile in Binz bis zum Strandgalopprennen auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst – für einen erholsamen und entdeckungsreichen Kurzurlaub zwischen Ostseeküste und Seenplatte.

Während der Vorbuchungsstand für das Osterfest 2022 (vgl.: urlaubsnachrichten.de) bei den Beherbergungsunternehmen bei durchschnittlich 56 Prozent und die erwartete Auslastung bei 71 Prozent lag, zeigt sich für 2023 folgendes Bild: Der Vorbuchungsstand für das Osterfest 2023 liegt der aktuellen Umfrage zufolge bei 46 Prozent, die erwartete Auslastung bei und 63 Prozent. Auch die Erwartungen für die Nachfrage in der Hauptsaison, sprich Juli bis September, sind im Vergleich zum Vorjahr sowie zum Vor-Corona-Jahr 2019 zurückhaltender: Jeweils 39 Prozent der Unternehmen geht von einer sinkenden Entwicklung der Nachfrage im Vergleich zu den genannten Zeiträumen aus. Zudem rechnet nur ein kleiner Teil der touristischen Betriebe mit einer weiteren Erholung des internationalen Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern: Lediglich sieben Prozent der Unternehmen erwarten eine steigende Nachfrage von Gästen aus dem Ausland für die Hauptsaison im Vergleich zum Vorjahr (neun Prozent im Vergleich zu 2019). „Zuletzt haben die Buchungen angezogen. Doch die Erwartungen für Ostern und die weitere Saison machen deutlich: Wer sich jetzt für einen Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern entscheidet, kann für Frühjahr, Sommer oder auch Herbst eine Unterkunft im Urlaubsland finden“, sagte Woitendorf.

Wirtschaftliche Lage auf dem Niveau des Vorjahreszeitraumes
Insgesamt bewerten 42 Prozent der Befragten ihre wirtschaftliche Lage als sicher oder sehr sicher, während 17 Prozent der Betriebe sich als gefährdet einschätzten; 41 verhielten sich neutral. Blickt man auf die einzelnen Segmente, ergibt sich folgendes Bild: Die touristischen Regionen und Touristinformationen bewerten ihre wirtschaftliche Lage überdurchschnittlich; gastronomische Betriebe, Freizeitanbieter, Beherberger und wassertouristische Anbieter unterdurchschnittlich. „In der Gesamtbetrachtung zeigt sich, dass sich die wirtschaftliche Lage der Unternehmen auf dem Niveau des Vorjahreszeitraumes befindet. Die Folgen der Pandemie und die aktuellen Krisen wirken einer schnelleren Erholung entgegen. Die Schwierigkeiten sind längst nicht ausgestanden“, sagte Woitendorf.

Arbeitskräftemangel: Knapp 60 Prozent der betroffenen Unternehmen wollen Öffnungszeiten einschränken
Nach wie vor bleibt der Arbeitskräftemangel das größte Problem in der Tourismusbranche: Insgesamt 44 Prozent der touristischen Betriebe im Nordosten sind laut Umfrage davon betroffen. Für vom Arbeitskräftemangel betroffene Unternehmen ist die Situation sehr ernst: 58 Prozent der Betreibe sehen darin ein großes beziehungsweise sehr großes Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens, während lediglich sechs Prozent der Betriebe mit dem Arbeitskräftemangel überhaupt kein oder nur ein geringes Risiko für die Zukunft des Unternehmens verbinden; 36 Prozent verhielten sich dazu neutral.

Um dem Arbeitskräftemangel zu begegnen, werden auf betrieblicher Ebene folgende Maßnahmen in Betracht gezogen: 58 Prozent wollen die Öffnungszeiten einschränken; 38 Prozent das Angebot verknappen, 21 Prozent bestimmte Bereiche im Unternehmen wie etwa den Wellnessbereich schließen, 13 Prozent vorrübergehend schließen, acht Prozent wollen ganz aufgeben.

Auf personeller Ebene wollen vom Arbeitskräftemangel betroffene Unternehmen vor allem mit einer höheren Entlohnung für Mitarbeitende (55 Prozent), der Rekrutierung von Menschen aus anderen Regionen Deutschlands oder der EU (49 Prozent) sowie der Sicherstellung der Work-Life-Balance des Personals (40 Prozent) reagieren.

Im Vergleich zur Befragung aus dem August 2022 haben vor allem die Rückgewinnung von Arbeitskräften (+ acht Prozentpunkte), die Sicherstellung der Work-Life-Balance (+ acht Prozentpunkte) sowie die Rekrutierung von Arbeitskräften aus Deutschland und der EU (+ sieben Prozentpunkte) am meisten an Bedeutung gewonnen. 

Energiekrise ist hohes wirtschaftliches Risiko
Die Energiekrise bedeutet weiterhin eine Gefahr für die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen. 45 Prozent der Befragten sagten, dass diese ein hohes beziehungsweise sehr hohes Risiko darstelle, 36 Prozent verhielten sich neutral, 19 Prozent sahen ein geringes oder überhaupt kein Risiko diesbezüglich für ihr Unternehmen. Im Vergleich zum dritten Quartal 2022 – zu diesem Zeitpunkt haben noch 61 Prozent der Unternehmen ein großes oder gar sehr großes Risiko durch die Energiekrise wahrgenommen – hat sich die Lage etwas entspannt.

Zur Minimierung des wirtschaftlichen Risikos durch die Energiekrise haben die von der Politik beschlossenen Maßnahmen den Einschätzungen zufolge nur bedingt beigetragen. Insgesamt wurde den Maßnahmen wie der Einmalzahlung (durch sechs Prozent der Unternehmen), dem Gaspreisdeckel (durch 15 Prozent), dem Strompreisdeckel (durch 15 Prozent) sowie der Umsatzsteuersenkung (durch 23 Prozent) nur von einem kleineren Anteil der Betriebe ein hohes Ausmaß zur Reduzierung der Folgen zugestanden.

Auf betrieblicher Ebene sehen die Unternehmen Einsparungspotenziale in der Einschränkung der Öffnungszeiten (36 Prozent der Befragten), der Verknappung des Angebotes (27 Prozent der Befragten) sowie der Schließung bestimmter Bereiche (17 Prozent der Befragten). Als Lösungen zum Energiesparen werden vor allem Ansätze zur Optimierung der Raumwärme (von 60 Prozent der Unternehmen) und die Umstellung der Beleuchtung auf LED (von mehr als jedem zweiten Unternehmen) priorisiert.

Preise steigen weiter an
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind die Preise zu Ostern in allen Reiseregionen und über alle Bereiche hinweg, angefangen bei der Beherbergung über die Gastronomie bis hin zu den wassertouristischen Anbietern, um durchschnittlich 13 Prozent angestiegen. „Natürlich spielen Inflation und Preissteigerungen für den Einkauf von Waren in diesem Zusammenhang eine große Rolle. Das gilt sowohl für Gäste als auch für Gastgeberinnen und Gastgeber. Fakt ist: Die Gäste haben weniger Geld in der Tasche und können sich während ihres Aufenthaltes weniger leisten“, sagte Woitendorf. Das macht auch die Umfrage deutlich: 62 Prozent der touristischen Betreibe in MV bemerkten ein teils deutlich reduziertes Ausgabeverhalten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; 25 Prozent verhielten sich neutral, 13 Prozent sagten, dass die Gäste etwas mehr ausgaben.

Zu den Umfrageergebnissen

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