Die Kunst, Steine zu schneiden (Glyptik) ist eine der ältesten Kunstformen der Welt. Als Siegel, als Schutz und Segen bringende Amulette gibt es geschnittene Steine seit den frühesten Reichen des alten Orients, und ihre Formen reichen von den Stempel- und Rollsiegeln über die Skarabäen bis zu den Cameos und den vollplastischen Idolen im Miniaturformat. Befruchtet von orientalischen und ägyptischen Einflüssen hatte die Glyptik ihre Blütezeit in der Welt der Griechen, der Etrusker und Phönizier, im Hellenismus und schließlich im römischen Herrschaftsraum, angefangen von der Republik bis in die Kaiserzeit.

Alle Kulturkreise hatten ihre Bildwelten und ihren eigenen Stil, ihre Bilder in Steinen zu gestalten. Deren Farbspektrum reicht vom wasserklaren Bergkristall über eine Fülle gelber, oranger, roter und grüner Steine von unterschiedlicher Transluzenz und Opazität bis zum undurchsichtigen schwarzen Jaspis.

Oftmals nur von Fingernagelgröße, genießen Gemmen als Kleinkunstwerke seit der Antike höchste Wertschätzung. Die im Deutschen Edelsteinmuseum Idar-Oberstein gezeigte Ausstellung von 110 gravierten  Steinen aus der Privatsammlung Trois Mages bietet vollkommene Beispiele für die Kunst des Steinschnitts und für die historische Entwicklung von Stilen und Siegelformen über alle antiken Epochen. Zu erleben ist Stück für Stück, wie jedes Meisterwerk die Virtuosität des Schnitts, die Exklusivität und die Bedeutung der Bildmotive und die Schönheit der Steine glücklich zusammenführt.

Das Deutsche Edelsteinmuseum ist sehr dankbar dafür, dass diese weltweit einmalige Ausstellung in Idar-Oberstein gezeigt werden kann.

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