Vor rund hundert Jahren war Deutschland noch ein Agrarstaat. So arbeiteten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes um 1900 noch rund 38 Prozent der Bevölkerung in der Landwirtschaft. Mit zunehmender Industrialisierung und der Entwicklung des Dienstleistungssektors ging die Zahl der in der Landwirtschaft Beschäftigten fast kontinuierlich zurück. Im Jahr 2021 lag der Anteil derer daher nur noch bei knapp 1 Prozent, so der RLV mit Blick auf den DBV-Situationsbericht. Doch nicht nur die Zahl der Landwirte und der Beschäftigten in der Landwirtschaft ist zurückgegangen, auch die Zahl der Betriebe nimmt stetig ab. Folglich gibt es heute nur noch etwa ein Achtel der Betriebe, die es noch um 1950 in Deutschland gab.
Aufgrund einer enormen Produktivitätssteigerung kann ein Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche jedoch immer mehr Menschen ernähren. Im Jahr 1900 produzierte ein Landwirt Lebensmittel für etwa 4 Personen; heute ernährt er etwa 139 Personen. Möglich wird diese Produktivitätssteigerung durch moderne Maschinen und Ställe, durch Züchtungsfortschritte und den gezielten Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemitteln, mit denen die Landwirte wesentlich stabilere und höhere Erträge erzielen können.
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