Start der Phase-III-Studie ARASTEP zur Behandlung von hormonsensitivem Prostatakrebs bei Patienten mit hohem biochemischen Rezidivrisiko (BCR), die keine Hinweise auf eine metastasierte Erkrankung durch konventionelle Bildgebung und ein positives PSMA-PET/CT-Ergebnis zu Studienbeginn haben / Fünfte große klinische Studie mit dem Androgenrezeptor-Inhibitor (ARi) Darolutamid für Prostatakrebs vom frühen bis zum metastasierten Stadium

Bayer erweitert das globale klinische Entwicklungsprogramm für den oralen Androgenrezeptor-Inhibitor (ARi) Darolutamid bei Prostatakrebs. Die neue Phase-III-Studie ARASTEP wird die Wirksamkeit von Darolutamid plus Androgendeprivationstherapie (ADT) untersuchen im Vergleich zur alleinigen ADT bei hormonsensitivem Prostatakrebs bei Patienten mit hohem biochemischem Rezidivrisiko (BCR), die keine Hinweise auf eine metastasierte Erkrankung durch konventionelle Bildgebung und ein positives PSMA-PET/CT-Ergebnis zu Studienbeginn haben. BCR ist definiert durch steigende Prostata-spezifische Antigen-(PSA)-Werte mit einer PSA-Verdopplungszeit unter 12 Monatennach Primärtherapie (Operation oder Strahlentherapie)1,2. Darolutamid ist bereits unter dem Markennamen Nubeqa® für die Behandlung von Patienten mit nicht-metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom (Hochrisiko-nmCRPC) mit einem hohen Risiko für die Entstehung von Metastasen sowie für metastasierten hormonsensitiven Prostatakrebs (mHSPC) zugelassen. Bayer schätzt das Umsatzpotenzial für Nubeqa auf über 3 Milliarden Euro.

„Viele Patienten, die nach einer Operation oder Bestrahlung steigende PSA-Werte aufweisen, tragen ein erhöhtes Risiko, Metastasen zu entwickeln. Wir sind optimistisch, mit ARASTEP auch potenziell Patienten in diesem frühen Krankheitsstadium helfen zu können", sagte Dr. Tara Frenkl, Senior Vice President und Leiterin der Onkologie-Entwicklung bei Bayer. „Darolutamid hat bereits in der Phase-III-ARAMIS-Studie beim nmCRPC und in der Phase-III-ARASENS-Studie beim mHSPC gute Wirksamkeit und Verträglichkeit gezeigt. Unser Ziel ist es, so viele Patienten wie möglich von dieser Therapie profitieren zu lassen. Daher prüfen wir das Potenzial von Darolutamid in früheren Krankheitsstadien."

Die Studie ist Teil eines umfangreichen globalen klinischen Entwicklungsprogramms für Darolutamid. Der Wirkstoff wird zusätzlich in weiteren Studien für die Anwendung in verschiedenen Stadien von Prostatakrebs untersucht. Dazu gehört die ergänzende Phase-III-Studie ARANOTE zur Bewertung von Darolutamid plus Androgendeprivationstherapie (ADT) im Vergleich zur alleinigen ADT beim metastasiertem hormonsensitivem Prostatakrebs (mHSPC) sowie eine Phase-III-Studie zur Untersuchung von Darolutamid als adjuvante Behandlung beim lokal begrenzten Prostatakrebs mit sehr hohem Rezidivrisiko (DASL-HiCaP, ANZUP1801), durchgeführt von ANZUP, der Australian and New Zealand Urogenital and Prostate Cancer Trials Group.

Darolutamid wird gemeinsam von Bayer und dem weltweit tätigen Pharmaunternehmen Orion aus Finnland entwickelt.

Über die ARASTEP Studie
Bei der ARASTEP-Studie handelt es sich um eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Phase-III-Studie zu Darolutamid plus Androgendeprivationstherapie (ADT) im Vergleich zu Placebo plus ADT bei hormonsensitivem Prostatakarzinom bei Patienten mit hohem biochemischem Rezidivrisiko (BCR), die keine Hinweise auf eine metastasierte Erkrankung durch konventionelle Bildgebung und ein positives PSMA-PET/CT-Ergebnis zu Studienbeginn haben. Der primäre Endpunkt der Studie ist das radiologisch progressionsfreie Überleben (rPFS), beurteilt mittels PSMA-PET/CT-Bildgebung durch eine unabhängige zentrale Prüfstelle. Etwa 750 Teilnehmer sollen für die Studie rekrutiert werden. Die Patienten werden randomisiert und erhalten entweder die Standardtherapie mit 600 mg Darolutamid zweimal täglich oder ein entsprechendes Placebo plus ADT.

Über hormonempfindlichen Prostatakrebs und biochemisches Rezidiv (BCR)
Prostatakrebs ist die weltweit zweithäufigste Krebsart bei Männern. Im Jahr 2020 wurde Schätzungen zufolge bei etwa 1,4 Millionen Männern weltweit Prostatakrebs diagnostiziert. Rund 375.000 Patienten starben an der Erkrankung.3

Das Wachstum von hormonsensitivem Prostatakrebs ist von Androgenen (männlichen Hormonen) abhängig. Wird die Androgenproduktion gehemmt, kann der Tumor nicht weiter wachsen. Fast alle Prostatakrebsarten im Frühstadium sind androgenabhängig.4

Bei bis zu 50 % der Patienten mit Prostatakrebs kommt es nach der Primärtherapie (Operation und/oder Bestrahlung)5 zu einem erhöhten Wert des prostataspezifischen Antigens (PSA) im Blut. Dieser Krankheitszustand wird als biochemisches Rezidiv (BCR) bezeichnet. Zu den derzeitigen Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit biochemisch rezidivierendem Prostatakrebs gehört die Prostatektomie mit dem Ziel der Heilung. Bleiben die Behandlungen ohne Erfolg, ist die Androgendeprivationstherapie (ADT) eine Option zur Krankheitskontrolle.2

Über Darolutamid (Nubeqa®)
Darolutamid ist ein oraler Androgenrezeptor-Inhibitor (ARi) mit einer einzigartigen chemischen Struktur, der mit hoher Affinität an den Rezeptor bindet und eine starke antagonistische Wirkung zeigt. Die Rezeptorfunktion und das Wachstum der Prostatakrebszellen werden dadurch gehemmt. In vergleichenden präklinischen Tierstudien und einer Phase-I-Studie an gesunden Probanden zeigte Darolutamid eine geringe Penetration der Blut-Hirn-Schranke. Dafür spricht auch die nicht höhere Inzidenz von zentralnervösen Nebenwirkungen im Vergleich zu Placebo, die in der Phase-III-Studie ARAMIS6 beobachtet wurde sowie auch die signifikante Verbesserung des Sprachgedächtnisses, die sich im Darolutamid-Arm der Phase-II-Studie ODENZA7 zeigte.

Das Produkt ist unter dem Markennamen Nubeqa® in über 80 Ländern weltweit für die Behandlung von Patienten mit nicht-metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom (nmCRPC) zugelassen. Für die Behandlung von Patienten mit metastasierendem hormonsensitivem Prostatakrebs (mHSPC) ist das Produkt bereits in einigen Märkten wie den USA, Japan, China und der EU zugelassen. Weitere Anträge werden derzeit von Gesundheitsbehörden weltweit geprüft oder sind in Vorbereitung.

Über Prostatakrebs bei Bayer
Unter dem Leitsatz „Science for a better Life" arbeitet Bayer an der Erweiterung seines Portfolios von innovativen Behandlungen. Das Unternehmen fokussiert sich auf die Entwicklung neuer Medikamente, die dazu beitragen, das Leben von Menschen mit Krebs zu verbessern und zu verlängern. Prostatakrebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung bei Männern3 und ein Schwerpunktthema für Bayer. Das Portfolio des Unternehmens umfasst zwei Prostatakrebsmedikamente (Nubeqa® und Xofigo®) auf dem Markt und mehrere Wirkstoffe in der Entwicklung, einschließlich mehrerer Ansätze zur Weiterentwicklung zielgerichteter Alpha-Therapien. Bayer konzentriert sich darauf, auf die besonderen medizinischen Bedürfnisse von Prostatakrebspatienten einzugehen, indem wir Behandlungen anbieten, die ihr Leben in den verschiedenen Stadien der Krankheit verlängern und ermöglichen, die täglichen Aktivitäten fortzusetzen, damit Prostatakrebspatienten sowohl länger als auch besser leben können.

Zukunftsgerichtete Aussagen
Diese Presse-Information kann bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen enthalten, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung von Bayer beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen. Diese Faktoren schließen diejenigen ein, die Bayer in veröffentlichten Berichten beschrieben hat. Diese Berichte stehen auf der Bayer-Website www.bayer.com/de zur Verfügung. Die Gesellschaft übernimmt keinerlei Verpflichtung, solche zukunftsgerichteten Aussagen fortzuschreiben und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.

Literaturnachweise

1.     Simon NI, Parker C, Hope TA, Paller CJ, Best Approaches and Updates for Prostate Cancer Biochemical Recurrence. Am Soc Clin Oncol Educ Book. 2022 Apr;42: 1–8.

2.     Fakhrejahani, F., Madan, R.A. & Dahut, W.L. Management Options for Biochemically Recurrent Prostate Cancer. Curr. Treat. Options in Oncol. 2017;18 (26).

3.     Global Cancer Statistics 2020: GLOBOCAN Estimates of Incidence and Mortality Worldwide for 36 Cancers in 185 Countries. CA: A Cancer Journal for Clinicians. https://acsjournals.onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.3322/caac.21660. Accessed March 2023.

4.     National Cancer Institute. NCI Dictionary of Cancer Terms. Hormone-sensitive prostate cancer. https://www.cancer.gov/publications/dictionaries/cancer-terms/def/hormone-sensitive-prostate-cancer. Accessed March 2023.

5.     Lin X, Kapoor A, Gu Y, Chow MJ, Xu H, Major P, et al. Assessment of biochemical recurrence of prostate cancer (Review). Int J Oncol. 2019 Dec;55(6):1194-212.

6.     Fizazi, K et al. Darolutamide in Nonmetastatic, Castration-Resistant Prostate Cancer. N Engl J Med. 2019; 380:1235–1246.

7.     Colomba E. et al. ODENZA: A French prospective, randomized, open-label, multicenter, cross-over phase II trial of preference between darolutamide and enzalutamide in men with asymptomatic or mildly symptomatic metastatic castrate-resistant prostate cancer (CRPC). J Clin Onc 2021; 39 (15_suppl): 5046-5046.

Über die Bayer AG

Bayer ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit Kernkompetenzen auf den Life-Science-Gebieten Gesundheit und Ernährung. Mit seinen Produkten und Dienstleistungen will das Unternehmen Menschen nützen und die Umwelt schonen, indem es zur Lösung grundlegender Herausforderungen einer stetig wachsenden und alternden Weltbevölkerung beiträgt. Bayer verpflichtet sich dazu, mit seinen Geschäften einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung zu leisten. Gleichzeitig will der Konzern seine Ertragskraft steigern sowie Werte durch Innovation und Wachstum schaffen. Die Marke Bayer steht weltweit für Vertrauen, Zuverlässigkeit und Qualität. Im Geschäftsjahr 2022 erzielte der Konzern mit rund 101.000 Beschäftigten einen Umsatz von 50,7 Milliarden Euro. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung beliefen sich bereinigt um Sondereinflüsse auf 6,2 Milliarden Euro. Weitere Informationen sind im Internet zu finden unter www.bayer.com/de

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