„Am wirksamsten können wir diese Kinder stärken, indem wir die Fachkräfte unterstützen, die sie begleiten. In zahlreichen Kontexten kommen Fachkräfte mit Kindern oder Jugendlichen in Berührung, die häusliche Gewalt (mit)erlebt haben: von der Kita über die Jugendhilfe bis hin zum Frauenhaus. Es ist wichtig, dass die betroffenen Kinder in all diesen Umfeldern auf kompetente und handlungssichere Bezugspersonen treffen, die sie bei der Verarbeitung ihrer Erlebnisse unterstützen können“, erklärt Juliane Kremberg, FHK-Referentin für Kinder im Frauenhaus.
Mit dem Fachkräfteportal www.sicher-aufwachsen.org stellt FHK dafür ab sofort kostenfrei eine umfassende Sammlung fachübergreifender und praxisnaher Arbeitsmaterialien sowie innovativer Best-Practice-Ansätze zur Verfügung. Über 250 Materialien von Expert*innen unterschiedlichster Fachbereiche ermöglichen einen niedrigschwelligen Einstieg in die spezialisierte Unterstützung und Versorgung von Kindern nach Gewalterfahrungen, darunter die eigens für die Seite produzierte Video-Reihe „Fachpersonen erzählen“, Arbeitsblätter zum Fallmanagement oder ein Wörterbuch zu Gewaltschutz in Leichter Sprache.
„Wir wissen beispielweise, dass mit rund 15.000 Kindern jährlich mehr Kinder als Frauen Schutz in Deutschlands Frauenhäusern finden. Frauenhäuser sind also immer auch Kinderschutzhäuser“, so Kremberg. „Gleichzeitig sind sie – wie viele andere Arbeitsbereiche – aufgrund der vielzähligen Anforderungen bei knappen Ressourcen oft nicht dafür ausgerüstet, gewaltbetroffene Kinder und Jugendliche passgenau und traumasensibel zu unterstützen. Unser digitaler Methodenkoffer soll Fachkräften verschiedenster Arbeitsfelder die Qualifizierung in diesem Bereich erleichtern. Denn Gewaltschutz ist nur dann nachhaltig, wenn er Kinder mitdenkt.“
Die Website www.sicher-aufwachsen.org entstand im Rahmen des FHK-Projekts „Zuhause auf Zeit – Unterstützungsangebote für Kinder und Jugendliche“. Die Entwicklung wurde im Rahmen des Bundesinnovationsprogramms „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“ durch das BMFSFJ gefördert.
Frauenhauskoordinierung e. V. (FHK) wurde auf Initiative der Wohlfahrtsverbände (AWO Bundesverband e. V., Diakonie Deutschland, Der Paritätische Gesamtverband, Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e. V./Deutscher Caritasverband e. V.) gegründet, um sich im Auftrag der Mitglieder für den Abbau von Gewalt gegen Frauen und für die Verbesserung der Hilfen für betroffene Frauen und deren Kinder einzusetzen. FHK koordiniert, vernetzt und unterstützt das Hilfesystem, fördert die fachliche Zusammenarbeit und bündelt Praxiserfahrungen, um sie in politische Entscheidungsprozesse sowie in fachpolitische Diskurse zu transportieren.
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