fDer Einsatz von LandsAid in der Ukraine geht weiter: Auch zukünftig wird sich die Kauferinger Hilfsorganisation für die Leidtragenden des verheerenden Krieges engagieren. Um verschiedene Möglichkeiten der Hilfe gezielt zu eruieren, ist LandsAid-Vorstandsmitglied Hans Musswessels mit Projektmanagerin Martha Marcinski vergangene Woche nach Kiew gereist. Ziel der Reise war es, die Kontakte zu erweitern, sich mit potenziellen Partnerorganisationen zu treffen, einen Blick auf deren Infrastruktur zu werfen und in Gesprächen die nächsten Schritte zu erörtern. Im Fokus standen zum einen die kurzfristige Hilfe – also Planung und Umsetzung von Projekten für dieses Jahr – wie auch die langfristige und nachhaltige Unterstützung der Menschen in der Ukraine.

„Es war die erste Assessmentreise nach unserem Großprojekt im letzten Jahr“, berichtet Musswessels. Erst vor wenigen Tagen ist das Team wohlbehalten zurückgekehrt – mit konkreten Ergebnissen im Gepäck. Geplant sei laut Musswessels erstmalig eine Zusammenarbeit mit lokalen Partnern in der Ukraine, um noch effizienter, aber vor allem noch nachhaltiger arbeiten zu können. Großen Bedarf gebe es etwa in den Bereichen Ernährung, Medizin und Traumaverarbeitung. „Wir haben bereits ein großes Projekt zur Ernährungssicherung mit zwei ukrainischen Organisationen angestoßen“, berichtet Musswessels. Daran werde nun entsprechend weitergearbeitet.

Hilfe mehr denn je erforderlich

„Es gab und gibt viele Katastrophen auf dieser Welt“, sagt der LandsAid-Vorstand. „Nichtsdestotrotz haben wir auf unserer Reise festgestellt, dass unsere Hilfe in der Ukraine mehr denn je gebraucht wird. Das Ausmaß der Zerstörung und die Verzweiflung der Menschen in den besonders von Kriegshandlungen betroffenen Gebieten haben mich zutiefst erschüttert.“ Daher wolle LandsAid den Umfang der Hilfe nun erweitern und die Unterstützung auf lange Sicht anlegen. Auch die Möglichkeit, ein lokales LandsAid-Büro in Kiew zu etablieren, werde dafür ins Auge gefasst. „Gerade weiß noch keiner, wann es zu einem Ende des schrecklichen Krieges kommen wird“, so Musswessels. Aber auch dann wolle LandsAid bei der riesigen Aufgabe des Wiederaufbaus helfen. Dafür sei es wichtig, langfristig zu denken und die notwendigen Strukturen schon jetzt zu schaffen.

Hintergrund

Mehr als ein Jahr ist seit dem russischen Angriff auf die Ukraine vergangen – und noch immer tobt ein Krieg, der seit dem 24. Februar 2022 zu unzähligen Toten und Verletzten sowie Millionen Geflüchteten geführt hat. Nur wenige Tage nach Kriegsbeginn startete die Hilfsorganisation LandsAid ihren Einsatz nahe Radymno an der polnisch-ukrainischen Grenze. Stand zunächst die Notversorgung der geflüchteten Menschen in der Grenzregion im Vordergrund, richtete LandsAid den Fokus nach dem Nachlassen der Flüchtlingsströme auf die Lieferung und Weiterverteilung von Hilfsgütern in die Ukraine selbst. Schon bald war mithilfe lokaler Partner und Helfer aus Polen und der Ukraine ein gut funktionierendes Logistiksystem aufgebaut. Von Radymno aus wurden seitdem regelmäßig dringend benötigte Waren an verschiedene Standorte in der Ukraine geliefert und von dort aus im ganzen Land verteilt. Bis zum Ende letzten Jahres wurden fast 220 Hilfstransporte durchgeführt und rund 430 Tonnen humanitäre Hilfsgüter verteilt. Insgesamt konnten in den Projektregionen in der Ukraine und in der Grenzregion Polens rund 225.000 Menschen mit den Hilfsmaßnahmen erreicht werden.

Die LandsAid-Ukraine-Projekte werden unterstützt durch Aktion Deutschland Hilft. LandsAid ist seit 2012 Mitglied in dem Bündnis von Hilfsorganisationen.

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