Während sich die Zahl der Krankheitsfälle mit 1,9 pro Versicherten im Handwerk gegenüber dem Vorjahr (2021: 1,2 Krankheitsfälle) ebenfalls stark erhöht hat, ist die durchschnittliche Krankheitsdauer von 17,3 Tagen auf 13,6 Tage gesunken. Auch der Anteil der Langzeiterkrankungen von über 42 Tagen verringerte sich von 56,3 Prozent auf 46,1 Prozent.
Starker Anstieg von Atemwegsinfekten
Erstmals überhaupt lagen Atemwegserkrankungen auf dem zweiten Platz der häufigsten Krankheitsursachen im Handwerk; ihr Anteil hat sich gegenüber dem Vorjahr auf 22,4 Prozent verdoppelt (2021: 11,2 Prozent). Nicht darin enthalten sind Fehlzeiten aufgrund einer Corona-Erkrankung. Eine Covid-19-Infektion war für 10,2 Prozent aller Krankheitstage im Handwerk (Nichthandwerk: 11,6 Prozent) verantwortlich.
„Im Handwerk zeigt sich eine Entwicklung, die wir im vergangenen Jahr auch in anderen Branchen beobachten konnten“, sagt Juliane Mentz, Pressesprecherin der IKK classic. „Besonders auffällig ist der starke Anstieg der Atemwegserkrankungen, der vermutlich auf die Lockerung der Hygiene-Regelungen und die Normalisierung der Arbeitswelt zurückzuführen ist. Da Atemwegsinfekte in der Regel nicht so langwierig sind wie andere Erkrankungen, ist die durchschnittliche Falldauer gesunken“, so Mentz.
Den größten Anteil an den krankheitsbedingten Fehlzeiten im Handwerk hatten auch 2022 mit 29,6 Prozent die Muskel- und Gelenkerkrankungen, 2021 waren sie noch für 35,6 Prozent der Krankheitstage verantwortlich. Rückläufig war mit 14,2 Prozent auch der Anteil der Verletzungen und Vergiftungen (2021: 16,8 Prozent) sowie der psychischen Krankheiten: Ihr Anteil sank von 14,1 Prozent (2021) auf 12,8 Prozent im Jahr 2022. Dennoch ist die Zahl der Fehltage aufgrund psychischer Beeinträchtigungen auch im Handwerk gegenüber dem Vorjahr von 2,8 auf 3,3 AU-Tage gestiegen. Dieser Wert liegt jedoch deutlich unter dem Durchschnitt der Versicherten, die rund 3,8 Tage im Zusammenhang mit entsprechenden Diagnosen fehlten.
„Handwerklich Beschäftigte sind traditionell weniger von Erkrankungen der Psyche betroffen als Beschäftigte in anderen Wirtschaftszweigen. Eine aktuelle Umfrage der IKK classic hat gezeigt, dass ein Großteil der Handwerkerinnen und Handwerker ihren Beruf als sinnstiftend erlebt und insgesamt glücklicher und zufriedener ist als der Bevölkerungsdurchschnitt. Das trägt zum allgemeinen Wohlbefinden bei und zahlt sicher auch auf die psychische Gesundheit ein“, so Pressesprecherin Mentz.
Alle Informationen zur Umfrage „Warum das Handwerk glücklich macht“ sowie der Grundlagenstudie „So gesund ist das Handwerk“ sind hier zusammengestellt: https://www.ikk-classic.de/information/machen-ist-gesund-presse
Unterschiedliche Betroffenheit in den Gewerben und Regionen
Den höchsten Krankenstand wiesen mit 7,8 Prozent die handwerklich Beschäftigten in Niedersachsen und Thüringen auf, gefolgt von Nordrhein-Westfalen (7,3 Prozent) und Sachsen (7,0 Prozent). Hier hatten die Handwerkerinnen und Handwerker auch die häufigsten krankheitsbedingten Fehltage (Thüringen: 28,6 AU-Tage, Niedersachsen: 28,4 AU-Tage, Nordrhein-Westfalen: 26,5 AU-Tage, Sachsen: 25,4 AU-Tage). Den geringsten Krankenstand gab es mit 6,2 Prozent in Baden-Württemberg. Hier fehlten die Beschäftigten mit durchschnittlich 22,4 Tagen pro Versicherten auch am wenigsten krankheitsbedingt am Arbeitsplatz.
Besonders stark von krankheitsbedingten Fehlzeiten betroffen war wie bereits in den vergangenen Jahren das Bau- und Ausbaugewerbe mit einem Krankenstand von 7,8 Prozent. Am niedrigsten lag der Krankenstand mit 6,3 Prozent im Gewerbe für Körperpflege und Reinigung.
Die IKK classic ist mit mehr als drei Millionen Versicherten das führende Unternehmen der handwerklichen Krankenversicherung und eine der großen Krankenkassen in Deutschland. Die Kasse hat rund 8.000 Beschäftigte an 160 Standorten im Bundesgebiet. Ihr Haushaltsvolumen beträgt über 12 Milliarden Euro.
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