Der 1. FC Union Berlin gewinnt sein Heimspiel gegen den VfB Stuttgart mit 3:0 und behauptet damit den 3. Tabellenplatz. Nach einer chancenarmen und torlosen ersten Halbzeit zeigen sich die Eisernen nach dem Seitenwechsel effektiver und gehen durch Sheraldo Becker nach 51 Minuten in Führung. Zwei schnelle aufeinanderfolgende Tore durch Kevin Behrens (67.) und Eigentorschütze Genki Haraguchi (68.) sorgen für die frühe Entscheidung.

1. FC Union Berlin: Grill – Trimmel, Doekhi, Knoche, Diogo, Roussillon (77. Gießelmann) – Laïdouni (59. Thorsby), Khedira, Haberer (90.+1 Pantović)– Behrens (77. Leweling), Becker (77. Siebatcheu)

VfB Stuttgart: Bredlow – Vagnoman, Mavropanos, Zagadou, Ito – Endo, Anton (63. Führich), Haraguchi (79. Nartey)- Millot, Perea (63. Coulibaly), Tomas (63. Guirassy)

Personal: Nach der Länderspielpause in der vergangenen Woche rotierte das Trainerteam des 1. FC Union Berlin im Gegensatz zum letzten Bundesliga-Spiel gegen Eintracht Frankfurt auf gleich sechs Positionen. Für die angeschlagenen Akteure Frederik Rönnow und Paul Seguin rückten Lennart Grill und Aïssa Laïdouni in die Startformation. Außerdem kamen Christopher Trimmel, Diogo Leite, Jérôme Roussillon und Kevin Behrens für Josip Juranović, Timo Baumgartl, Niko Gießelmann und Jordan Siebatcheu.

Zuschauer: 22.012

Tore: 1:0 Becker (51.), 2:0 Behrens (67.), 3:0 Haraguchi (ET 68.)

Ausgeglichene 1. Halbzeit – Union ohne zwingende Torchance

Direkt zu Beginn der Partie ließ sich der Matchplan beider Mannschaften gut erkennen. Während die Hausherren spielerische Lösungen über die Außen zu kreieren versuchten, fokussierte sich das Team aus Stuttgart auf lange Bälle hinter die letzte Kette der Unioner. Knapp zehn Minuten waren vergangen, da kam Stuttgart immer besser ins Spiel und schaffte es, die Eisernen in der eigenen Hälfte festzusetzen. Die Köpenicker Defensive blieb stabil und wehrte die Angriffe der Canstätter ab. Auf den ersten Torabschluss musste das ausverkaufte Stadion An der Alten Försterei lange warten, auch nach über 20 Minuten schafften es beide Mannschaften nicht, einen Torschuss zu verbuchen. Bis zur 29. Minute, als Zagadou mit einer perfekten Hereingabe in den Strafraum bedient wurde, das runde Leder jedoch aus kurzer Distanz knapp über den Querbalken köpfte. Auf der Gegenseite war es kurze Zeit später dann Kevin Behrens, der nach der Ecke von Christopher Trimmel per Kopf zum Abschluss kam. Auch er zwang den Schlussmann des VfB nicht zum Eingreifen und setzte die Kugel über die Latte (32.). Wenige Zeigerumdrehungen später zappelte das Netz für die Gäste, der Jubel hielt jedoch nicht lange an. Der VAR meldete sich: dem Tor durch Perea war ein Handspiel vorgegangen. Die Stuttgarter suchten in der Folge immer wieder Lücken in den Reihen der Hausherren, die sich allerdings nicht verunsichern ließen. Auch die erneute Gelegenheit für Stuttgart, knapp drei Minuten vor der Halbzeit, löste die Defensive gemeinschaftlich mit Schlussmann Lennart Grill und verhinderte so den Rückstand zur Pause.

Union trifft früh zu Führung – VfB ohne Chance gegen starke Defensivleistung

Zurück aus der Pause kreierten die Hausherren knapp zwei Minuten nach Wiederanpfiff die erste große Möglichkeit. Mit einem perfekten Pass in die Gasse bediente Behrens seinen Teamkollegen Janik Haberer, der aus spitzem Winkel den langen Pfosten nur knapp verfehlte. In der 51. Minute jubelte das Stadion An der Alten Försterei dann jedoch haltlos. Erneut war Haberer ins Geschehen involviert, bediente aus der Zentrale seinen Abwehrkollegen Roussillon, der mit einer genauen Flanke Sheraldo Becker in Szene setzte. Becker flog am langen Pfosten ein und brachte seine Mannschaft in Führung. Auch in der Folge brachte Union seine Tugenden zurück auf den Platz. Mit Kompaktheit und Willen in den Zweikämpfen ließ man dem VfB keine Möglichkeiten, ins Spiel zu kommen. Erst nach einer Ecke kamen die Schwaben zum Abschluss, verfehlten den Kasten von Grill jedoch um wenige Meter (59.). Drei Zeigerumdrehungen später waren es wieder die Hausherren, die durch Becker erneut zum Abschluss kamen. Dieses Mal war VfB-Schlussmann Bredlow zur Stelle und hielt seine Mannschaft mit einer Parade weiter im Spiel. In der 65. Minute dann der erneute Jubel für Union: Roussillion bediente Becker erneut am langen Pfosten, der den Ball direkt auf seinen Sturmkollegen Behrens abgab. Auch Behrens zahlte dem Trainer sein Vertrauen zurück und erhöhte auf 2:0. Stuttgart blieb keine Möglichkeit zum Verschnaufen, da zappelte das Netz erneut: Nach Wiederanpfiff gewann der eingewechselte Morten Thorsby den Ball im Mittelfeld und schickte Torschütze Behrens, der mit seinem scharfen Pass Becker suchte. Stuttgarts’ Klärungsversuch endete unglücklich im eigenen Tor (68.). Der VfB gab sich nicht auf und versuchte, die Gegentreffer abzuschütteln. Zuerst parierte Grill stark gegen Millot, ehe Roussillion den Abschluss von Guirassy mit der Hacke kurz vor der Linie klärte (74.). Beide Trainer brachten in der Schlussphase der Partie noch einmal frische Kräfte. Für Union machten die Torschützen Becker und Behrens Platz für Jordan Siebatcheu und Jamie Leweling und auch der an zwei der drei Tor beteiligte Roussillion, verließ für Niko Gießelmann den Platz (77.). Wiederum nur ein paar Minuten später zeigte Grill im Union-Tor erneut seine Reflexe und partierte einen Kopfball von Mavropanos aus kurzer Distanz stark. Bis zum Ende versuchten die Gäste immer wieder, mit direkten Pässen in den Strafraum der Köpenicker zu gelangen, scheiterten aber jedes Mal an deren starker Verteidigung. Und so endete die Partie nach zusätzlichen drei Nachspielminuten mit einem 3:0 für die Gastgeber.

Stimmen zum Spiel

“Die erste Hälfte war nicht gut von uns, da waren wir nicht aggressiv genug und haben ohne Power gespielt. Nach der Pause war es dann aber besser, der Trainer hat in der Kabine die richtigen Worte gewählt. Wir haben drei Tore geschossen und das ist am Ende das, was zählt”, zeigte sich Torschütze Sheraldo Becker zufrieden mit der Leistungssteigerung.

“Ich selber habe ein paar Momente gebraucht, um ins Spiel zu kommen”, gibt Torhüter Lennart Grill nach der Partie zu. “Aber das galt für die ganze Mannschaft. Umso bemerkenswerter war die Steigerung nach der Halbzeit. Der Trainer hat uns gut darauf eingestellt und die Mannschaft hat dann geliefert”.

Union-Cheftrainer Urs Fischer im Nachgang zum Spiel: “Im ersten Durchgang haben wir alles vermissen lassen, das war ein Spiel ohne Schärfe und ohne Tempo. Und bei den Möglichkeiten von Stuttgart hatten wir dann auch noch Glück. Nach dem Seitenwechsel ist die Mannschaft so aufgetreten, wie es sein sollte. Da meine ich nicht unbedingt die Tore, sondern die generelle Einstellung.”

Ausblick auf die kommende Woche

Bereits am Dienstag geht es für die Mannschaft des 1. FC Union Berlin im DFB-Pokalviertelfinale nach Frankfurt. Dort trifft das Team auf den amtierenden Europa League-Sieger. Angepfiffen wird das Spiel um 18 Uhr im Deutsche Bank Park.
 

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