Blinkende Lampen, kleine Roboter und ein Lastenrad mit Experimentierkästen: wenn sich Aktive zum Thema MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) treffen, hat das immer viel Praxisbezug zum Anfassen. So war es auch, als vor kurzem das erste MINTmit-Netzwerktreffen im Kulturzentrum in Großen-Buseck stattfand: mit reger Beteiligung von MINT-Akteurinnen und Akteuren aus schulischen, außerschulischen, wissenschaftlichen, öffentlichen und (Arbeitsmarkt-) politischen Institutionen aus allen fünf mittelhessischen Landkreisen.

Mit dem Ziel, gemeinsam mit allen MINT-Aktiven in der Region ein „MINT-Netzwerk für Mittelhessen“ (MINTmit) ins Leben zu rufen, ist im Herbst des vergangenen Jahres das „MINTmit“-Verbundprojekt der drei Partner Landkreis Gießen, Regionalmanagement Mittelhessen und Technische Hochschule Mittelhessen (THM) gestartet.

Mittelhessen ist eine MINT-Region

„Die Region Mittelhessen hat in Sachen MINT-Projekten bereits einiges zu bieten, um die Neugier am Entdecken und die Lust am Experimentieren bei Kindern und Jugendlichen zu fördern und letztlich die Fachkräfte von morgen zu gewinnen. Was bisher fehlte, ist eine regionale Struktur, die den Zusammenschluss und die Vernetzung dieser vielen Akteurinnen und Akteure fördert. Und genau das bietet MINTmit“, so Jens Ihle, Geschäftsführer des Regionalmanagement Mittelhessen, das die Verbundkoordination übernommen hat.

Nach einer Vorstellung der Ziele und Aktivitäten der drei MINTmit-Verbundpartner beteiligten sich alle Teilnehmenden an einem intensiven Austausch darüber, wie ein mittelhessisches MINT-Netzwerk gemeinsam gelingen kann.

Perspektiven für Projekte

Im Anschluss war Zeit zum Kennenlernen untereinander, was insbesondere durch die mitgebrachten Projekte und Experimente einzelner Akteurinnen und Akteure, wie z.B. des Chemikums Marburg, des Viseums Wetzlar, des THM-Makerspace, der First Lego League Mittelhessen, des Mathematik-Zentrums Wetzlar, der Ricarda-Huch-Schule Gießen wie auch der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Gießen-Friedberg ein informativer und inspirierender Ausklang war.

Nadia Rausch, MINT-Lehrkraft an der Gießener Ricarda-Huch-Schule resümiert: „Wir haben interessante Gespräche geführt, Perspektiven für künftige Projekte und Kooperationen ausgelotet und sind mit anregenden Impulsen für unsere Arbeit im naturwissenschaftlich-technischen Bereich zurückgekehrt.“

Neben der Vorstellung bereits bestehender Angebote haben die beteiligten MINT-Aktiven aus Praxis und Wissenschaft konkrete Bedarfe und Wünsche formuliert. Hier wurde neben mehr Austausch zu Best-Practice in Zielgruppenansprache und -motivation auch mehr gegenseitige Unterstützung genannt, z.B. durch Beratung oder Fortbildungen untereinander oder das Teilen von Ausstattungen wie auch Referentinnen und Referenten. Die Nachfrage an attraktiven Nachmittags- und mobilen Angeboten wurde besonders deutlich, so auch der Wunsch nach mehr Schülerlaboren in Mittelhessen. Fördermöglichkeiten und die Bildung von Förderketten mit außerschulischen Lernorten wie auch berufsorientierenden Angeboten, z.B. über engeren Kontakt zu Unternehmen, wurden an diesem Abend auch diskutiert.

„Mit dieser erfolgreichen Auftaktveranstaltung ist der erste Schritt zu mehr Transparenz und Kooperationen gemacht. Als nächstes ist der Aufbau einer Kommunikationsstruktur innerhalb des Netzwerks wie auch einer gemeinsamen Öffentlichkeitsarbeit zur Stärkung der Sichtbarkeit insbesondere außerschulischer und mobiler MINT-Angebote für die Zielgruppen selbst erforderlich“, erklärt das MINTmit-Team, und ergänzt „wir freuen uns auf die Zusammenarbeit in einem wachsenden MINTmit-Netzwerk.“

Die drei Partner sind im Rahmen des Förderprogramms „MINT-Bildung für Jugendliche“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ausgewählt worden, um ein regionales Cluster zu bilden. Im Rahmen von MINTmit erweitert die THM ihre derzeit für Jugendlichen-Gruppen entstehenden MINT-Labore für zusätzliche außerschulische Aktivitäten. Dabei werden MINT-Experimente mit mobilen Angeboten in Kooperation mit Akteuren im ländlichen Raum des Landkreises Gießen niedrigschwellig zu den Kindern und Jugendlichen gebracht. Zudem wird das Angebot an MINT-Laboren für diese junge Zielgruppe an der THM ausgebaut. Besonderer Wert wird auf die Ansprache von Mädchen gelegt, u. a. mit einer gesonderten Mädchen MINT-AG. Der Landkreis Gießen und die THM sehen sich als Piloten, die gewonnenen Erkenntnisse sollen im weiteren Verlauf an die weiteren mittelhessischen Landkreise und Hochschulen transferiert werden.

Beteiligung willkommen

Wer sich am MINTmit-Netzwerk beteiligen oder sich darüber informieren oder auf dem Laufenden bleiben möchte, ist eingeladen, sich per Mail bei der Projektkoordinatorin Katharina Haack (mintmit@mittelhessen.org) zu melden. Das Projekt ist über die Adresse https://www.mintmit.de und in den sozialen Netzwerken als @mintmit.de vertreten.

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