Im Vergleich zur Arthrose im Hüft- oder Kniegelenk sind Verschleißkrankheiten der Schulter auch in der medizinischen Fachliteratur verhältnismäßig wenig dokumentiert. So ist die Wirksamkeit einiger weiterentwickelter Therapien noch nicht adäquat untersucht. Für den wissenschaftlichen Nachweis sind einheitliche Qualitätsstandards und vergleichbare Messdaten erforderlich, die in einen sogenannten Constant Score einfließen und Behandlungserfolge sichtbar machen.
„Um die Behandlungsqualität auf hohem Niveau zu sichern, beteiligen wir uns mit dem Zentrum für Orthopädie, Endoprothetik und Sportmedizin an mehreren Studien“, erklärt Zentrumsleiter Professor Saxler, der mit Oberärztin Dr. Ivonne Kammler eine ausgewiesene Schulter-Spezialistin in seiner Klinik hat. Um die Datenlage vor allem bei Schulter-Endoprothesen zu verbessern, werden in vereinheitlichten Fragebögen die Ergebnisse eines Schulterfunktionstests festgehalten: neben Bewegungsumfang und Schmerzindex auch die Kraft. Das Myometer, so der Fachausdruck, misst die Kraftaufwendung bei Außen- und Innendrehung der Schulter beziehungsweise beim Abspreizen des Arms. Vor der Operation und nochmal im Anschluss, so dass ein direkter Vergleich möglich ist.
Zum Einsatz kommt das neue Kraftmessgerät in Zukunft vor allem bei Patienten mit altersbedingtem Verschleiß des Schultergelenks (Omarthrose) oder unfallchirurgischen Patienten nach einem Bruch des Oberarmkopfes.
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