In für die Branche herausfordernden Zeiten trifft sich der Immobiliensektor am 26. und 27. April auf der polis Convention in Düsseldorf. Mit dabei: Mönchengladbach mit der städtischen Entwicklungsgesellschaft (EWMG) und Wirtschaftsförderung (WFMG) sowie Partnern aus der Bauwirtschaft. Im engen Schulterschluss zeigen sie, wie Stadtentwicklung auch in diesen Zeiten gestaltet werden kann.

Die Vorzeichen in der Immobilienbranche sind derzeit unbestritten schwierig. Steigende Baukosten und Zinsen machen viele Projekte unwirtschaftlich, Investoren ziehen sich zurück oder stellen ihre Projekte „on hold“. Auch Mönchengladbach hat mit Ungewissheiten und Zeitverzögerungen bei großen Entwicklungsprojekten zu kämpfen. Die polis Convention will hier ein Zeichen der Zuversicht setzen und gibt als Messemotto nicht etwa „Krise“ vor, sondern „Abenteuer“. Die Veranstalter rufen Stadtmacherinnen und Stadtmacher dazu auf, mit der nötigen Balance aus Wagemut und wohldosierter Risikobereitschaft urbane Räume, Konzepte und Prozesse neu zu denken.

Die Stadt hat sich bereits auf den Weg gemacht: mit einem hochmodernen Hockeyleistungszentrum, einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit, der attraktiven Gestaltung von Plätzen im öffentlichen Raum, Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr, in Wohnen und zukunftsfähige Arbeitsplätze. „Wir investieren gezielt in Projekte für mehr Lebensqualität, die ein sichtbares Zeichen im öffentlichen Raum setzen wie etwa der neue Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) oder das Empfangsgebäude am Hauptbahnhof in Rheydt. Aber auch Projekte für mehr Grün in unserer Stadt und solche, die Mönchengladbach langfristig Zukunftschancen eröffnen, stehen weit oben auf der Agenda – etwa das neue Hockey-Leistungszentrum und der Wissenscampus“, sagt Oberbürgermeister Felix Heinrichs. „Stadtentwicklung ist gerade in schwierigen Zeiten Teamwork. Um gemeinsam Herausforderungen der Zukunft zu meistern, fördern wir in Mönchengladbach eine lebendige Gründungskultur. Genauso wichtig ist die Zusammenarbeit mit etablierten Unternehmen. Deshalb ist es ein gutes Zeichen, dass wir gemeinsam mit Partnern aus der freien Wirtschaft auftreten.“ Mit dabei in diesem Jahr: der Immobilienmakler Bienen und Partner, Otten Architekten und Schrammen Architekten, die Projektentwickler CQ-Haus und Schleiff Denkmalentwicklung sowie die Stadtsparkasse Mönchengladbach als Immobilienfinanzpartner.

Von den Entwicklungen in Mönchengladbach können sich Besucherinnen und Besucher der polis Convention am Stand A06.1 ein Bild machen oder via App online vorbeischauen.

Attraktive Heimat

Welche Faktoren machen eine Stadt lebenswert? Bedarfsgerechter Wohnraum, Plätze mit hoher Aufenthaltsqualität sowie zeitgemäße Konzepte für Mobilität und Nachhaltigkeit gehören unbestritten dazu. Beim Thema Wohnen ist Bewegung in Mönchengladbach, auch wenn es zu zeitlichen Verzögerungen bei innerstädtischen Quartiersentwicklungen kommt. „Wir setzen alles daran, die geplanten Projekte weiter voranzutreiben, denn wir brauchen Investoren, um den benötigten Wohnraum in der Stadt zu schaffen“, sagt Dr. Ulrich Schückhaus, Vorsitzender der EWMG-Geschäftsführung. „Wir sehen aber auch Fortschritte. In der Seestadt sind die ersten 248 Wohnungen gebaut, der zweite Bauabschnitt folgt. An der Waldhausener Straße und im Croonsquartier schreiten die Baumaßnahmen ebenfalls voran.“

Schückhaus verweist zudem auf den Neubau am Hauptbahnhof in Rheydt: „Wir setzen ein sichtbares Zeichen für den Stadtteil Rheydt und damit für die Gesamtstadt. Hier entstehen einzigartige Arbeitsplätze – moderne, helle Büroräume und Handelsflächen, ein begrünter Innenhof, Einzelhandel vor der Tür und die perfekte Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Einzelhändler profitieren vor allem von der Besucherfrequenz am Mobilitätsknotenpunkt Rheydt.“

Auch in der Gladbacher Innenstadt setzt die Stadt Impulse für mehr Lebensqualität – sie es die Umgestaltung des Schillerplatzes im Gründerzeitviertel mit größeren Aufenthaltsflächen, weniger Verkehr und mehr Licht, oder der Umbau des Platzes der Republik, der die Rückseite des Hauptbahnhofs qualitativ aufwertet. Neben Flächen für Skater, Läufer, Fußgänger und Radfahrer steht hier auch das Thema Sicherheit im Fokus. Auf der anderen Seite des Bahnhofs entsteht bis Ende 2024 der neue ZOB (Zentrale Omnibus-Bahnhof). „Hier bauen wir einen modernen, leistungsstarken und bedarfsgerechten Mobilitätshub“, so Stadtdirektor Dr. Gregor Bonin. „Das ist ein wichtiger Schritt, um den Europaplatz als Ganzes neu auszurichten und damit gerade an dieser prominenten Stelle Stadtreparatur zu betreiben.“

Grün und nachhaltig

Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind tragende Säulen für die Städte von morgen. Dabei geht es neben öffentlichen und quartiersbezogenen Grün- bzw. Naturareale, um gesundes und nachhaltiges Bauen und Fragen der Mobilität. „Gerade in der Stadtentwicklung müssen wir Klimaschutz als Chance begreifen, indem wir bei jedem Projekt auf ökologische, ökonomische und soziale Ausgewogenheit achten“, erläutert Bonin. Autoarme Quartiere, energetische Vorgaben für Neubauten, optimierter öffentlicher Nahverkehr und Investitionen in Renaturierung zeigen, dass „Mönchengladbach hier auf einem guten Weg ist. Wir haben die Stadt als lebendigen und vielfältigen Organismus im Blick, denn Klimaschutz ist mehr nur das Erreichen von Zielmarken und Einhalten von Gesetzen.“

Sportstadt MG

Im Sommer rückt Mönchengladbach als Sportstadt in den Mittelpunkt des internationalen Interesses. Dann kämpfen die Hockey-Nationalmannschaften der Damen und Herren aus jeweils 8 Ländern um den Europameistertitel. Die deutschen Hockey-Herren reisen als Weltmeister an.

Das Mönchengladbacher Hockeystadion präsentiert sich zu diesem Anlass in bestem Zustand. Erst Ende 2022 hat die EWMG als Eigentümerin den 2. Platz – analog zum Hauptspielfeld – mit einem neuen Rasen in Olympiaqualität ausgestattet. Weitere Investitionen sollen folgen, um „neue Zielgruppen an den Niederrhein zu holen und damit nicht nur das Image von Mönchengladbach als Hockeystadt zu stärken, sondern auch langfristig Arbeitsplätze zu schaffen und zu erhalten“, erläutert Schückhaus. Die EWMG plant den Ausbau des Standorts zu einem Nationalen Hockeyleistungszentrum, in dem nicht nur die DHB-Teams ganzjährig unter Wettkampfbedingungen trainieren können. Auch Vereinsmannschaften und andere Nationalmannschaften können das Leistungszentrum nutzen. Erst kürzlich kam die gute Nachricht, dass die EWMG für dieses Projekt mit Mitteln aus dem Fördertopf Zukunftsagentur Rheinisches Revier (ZRR) rechnen kann. Geplant sind eine ganzjährig bespielbare Kaltlufthalle und eine Sportschule mit ca. 60 Zimmern.

Investition in die Zukunft

Einer der größten Innovations- und Wachstumstreiber für den Wirtschaftsstandort ist der Flughafen Mönchengladbach. Knapp 200.000 Quadratmeter stehen hier für Investitionen und Expansionen zur Verfügung – für Werften, Ausbildungsbetriebe und flugaffines Gewerbe ebenso wie im Eventsektor und für Innovationen, die sich unter anderem aus der Forschung zu innovativen Antrieben und Konzepten in der Luftfahrt ergeben. Der MGL bietet mit seiner Kontrollzone und einer vollständigen luft- und bodenseitigen Infrastruktur ein ideales Terrain für unterschiedlichste Player.

Auf dem Areal des Alten Polizeipräsidiums soll der Wissenscampus als Keimzelle für neue qualifizierte Arbeitsplätze entstehen. In enger Abstimmung und räumlicher Nähe zur Hochschule Niederrhein haben sich Wirtschaft und Wissenschaft das Ziel gesetzt, den Strukturwandel im Rheinischen Braunkohlerevier aktiv durch wissensgetriebene Innovationen zu gestalten. Der Fokus liegt auf den vier Kernbereichen Bioökonomie, Stadt der Zukunft, smarte Produktion und Textiltechnologie. Hier hat sich Mönchengladbach mit dem Konzept der Textilfabrik 7.0, einer emissionsfreien und digitalisierten Textilproduktion, um ZRR-Strukturwandelförderung beworben und den regionalen Konsens erhalten.

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