Bevor Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur mit Sitz in Bonn, mit Oberbürgermeisterin Katja Dörner, dem Landrat des Rhein-Sieg-Kreises Sebastian Schuster und dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Stadtwerke Bonn Olaf Hermes zur Talkrunde Platz nahm, gab es zunächst Musik vom Bläser-Ensemble des Tannenbusch-Gymnasiums. Und einen Rück- und Ausblick vom SWB-Aufsichtsratsvorsitzenden Tom Schmidt.
Dieser betonte, dass der Konzern in den letzten Jahren viele Herausforderungen gemeistert hat, von der Corona-Pandemie über die Ahr-Katastrophe bis hin zum Ukraine-Krieg. „In all diesen Krisen spielen die Stadtwerke Bonn eine zentrale Rolle und stellen unter Beweis, dass sie ein verlässlicher Partner für die Bürgerinnen und Bürger sind“, so Schmidt.
Bonner Klimawerke mit großem Auftrag
Doch Zeit zum Ausruhen bleibt keine: „Wir haben uns als Bonner Klimawerke zum Ziel gesetzt, als Treiber einen wichtigen Beitrag zur Transformation hin zu einem klimaneutralen Bonn zu leisten.“ Der Aufsichtsratsvorsitzende sagte, dass man bis 2035 in allen Geschäftsfeldern CO2-Neutralität erreichen und dabei die Stadt in ihren eigenen Bemühungen unterstützen will.
Danach baten Volker Groß und Katharina Müller-Stromberg zum Gespräch rund um aktuelle Klima- und Energiethemen. Besonderes Augenmerk legte die Runde auf den gerade beschlossenen Bonner Klimaplan.
Zusammenarbeit von Stadt und SWB beim Klimaplan
„Er enthält viele Themen, die wir mit den Stadtwerken gemeinsam angehen wie den Ausbau von Photovoltaik auf städtischen Gebäuden oder die Inbetriebnahme von 60 neuen Straßenbahnen zur Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs“, sagte Oberbürgermeisterin Katja Dörner. Man nehme die Herausforderung an, die Treibhausemissionen soweit wie möglich zurückzufahren, um die Erderwärmung zu bremsen. „Dafür investieren wir jetzt, auch im Sinne unserer Kinder und Enkel“, meinte die OB.
Stadtwerke-Chef Olaf Hermes erläuterte, dass man die Klimawende im Konzern über eine Verkehrs- und Energiewende vorantreibe und dafür die Geschäftsfelder ganzheitlich betrachte. „Unsere wesentlichen Ziele liegen in der CO2-Reduktion und in der Erzeugung von regenerativer Energie“, betonte der Konzernchef. Für Bonn wünschte er sich Solarmodule für jedes geeignete Dach. „Damit wir das Mehr an grüner Energie aber nutzen können, müssen die Stromnetze massivst ausgebaut werden“, sagte Hermes.
Bundesnetzagentur-Chef: Energiesparen weiterhin wichtig
Der Netzausbau, auch für den Transport von Wasserstoff, zählt für Bundesnetzagentur-Chef Klaus Müller zu den wesentlichen Schritten, um Energiekrisen zu meistern: „Dafür sind aber milliardenschwere Investitionen notwendig.“ Zudem müssten die vorhandenen Netze optimiert und besser ausgelastet werden. „Damit wir gut durch den nächsten Winter kommen, sollten individuelle Energiesparmaßnahmen von Unternehmen und Privatleuten weitergeführt oder jetzt vorbereitet werden“, riet Müller. Zudem müssten die Gasspeicher wieder gefüllt werden.
Nicht für ganz Deutschland, aber den Rhein-Sieg-Kreis ist Landrat Sebastian Schuster verantwortlich. Viele der 19 Kommunen seien beim Thema Klima selbstständig unterwegs gewesen. „Es geht nur gemeinsam“, so Schusters Fazit. Weshalb man die Energieagentur Rhein-Sieg gegründet habe, die Kommunen sowie Bürgerinnen und Bürger auf dem Weg zur Klimaneutralität begleite.
Blick auf die wasserstofffähige Turbine
Der Frühlingsempfang war lange Jahre in der Konzernzentrale an der Theaterstraße ausgerichtet worden. Diesmal setzten die Stadtwerke auf das neue Haus der Netze in der Weststadt. Im Atrium desselben präsentierten sich alle Tochtergesellschaften mit Leuchtturmprojekten auf dem Weg zu einem klimaneutralen Bonn. Und viele Gäste nutzten neben einem Besuch der Stände die Gelegenheit, sich bei Führungen einen Eindruck von den aktuellen Modernisierungsarbeiten im Heizkraftwerk Nord zu verschaffen und einen Blick auf die neue wasserstofffähige Turbine zu werfen.
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