Belastender Schichtdienst, schwere Arbeit, vielerorts Personalmangel – der Pflegeberuf scheint auf den ersten Blick unattraktiv. Das will Andre Schepanski, Pflegedirektor des Asklepios Klinikums Harburg, ändern. „Arbeiten wo und wie man will – das ist bei uns nicht nur ein Spruch, sondern gelebte Praxis. Wir bieten maximal flexible Arbeitszeiten und dazu eine Vielzahl spezialisierter Arbeitsplätze – allein in unserem Zentrum für seelische Gesundheit haben wir über 20 Einsatzbereiche von ambulant bis stationär. Ob Berufsanfänger, Wiedereinsteiger oder erfahrene Pflegekraft: Wir schaffen individuelle Möglichkeiten“, erklärt er anlässlich des Tags der Pflege am 12. Mai. Mehr als zehn Prozent der Pflegekräfte nutzen das Angebot der flexiblen Arbeitszeitgestaltung „SAT 2.0“, seit Kurzem sind neben den somatischen auch die psychiatrischen Stationen angeschlossen – einzigartig in Hamburg.
Große Nachfrage: Ausbildung in der Pflege
In vier pflegerischen Berufen bildet die Klinik aus: Pflegefachleute, Operationstechnische Assistenten, Anästhesietechnische Assistenten, Gesundheits- und Krankenpflegehelfer. Drei Mal im Jahr ist Ausbildungsbeginn für die Pflegefachleute, das Interesse groß: Auf 135 Plätze kommen mehr als 1.000 Bewerbungen im Jahr. „Die größte Motivation der Bewerber ist nach wie vor ein sinnstiftender Beruf nah am Menschen und technisch am Puls der Zeit, aus dem sich vielfältige Karrieremöglichkeiten ergeben“, berichtet Sonja Warnecke, stellvertretende Leitung Ausbildung. Der ideale Einstieg erfolgt über ein Praktikum: Mehr als 500 Menschen haben allein im vergangenen Jahr ein Praktikum an der Klinik absolviert. Die Ausbildung kann regulär, aber auch in Teilzeit erfolgen. Daneben gibt es die Möglichkeit des dualen Studiums – voll finanziert. Nach dem bestandenen Examen garantiert die Klinik die unbefristete Übernahme: Mehr als 95% bleiben in Harburg. Erfolge, auf denen sich Susanne Cooberg, Leitung der Abteilung Ausbildung, nicht ausruht. Aktuell arbeitet sie mit ihrem Team an innovativen Konzepten für Bachelor- und Masterabsolvent:innen. „Pflege entwickelt sich weiter und wird, wie in anderen europäischen Ländern, auch bei uns zunehmend akademisch. Für diese wissenschaftlich ausgebildete Zielgruppe schaffen wir Arbeitsplätze, die Qualifikationen und Klinikalltag optimal verbinden“, so Cooberg.
Vielseitige Einsatzmöglichkeiten in der Psychiatrie
Dass der Pflegeberuf vielseitig ist, zeigen etwa die vielfältigen Karrieremöglichkeiten im Zentrum für seelische Gesundheit. In den vergangenen Jahren sind, auch durch öffentliche Förderung, eine Vielzahl neuer Arbeitsplätze in der Psychiatrie entstanden, etwa in den Stadtteiltageskliniken, aber auch im Team der stationsäquivalenten Behandlung. Mit dem Neubau des Eltern-Kind-Zentrums entstehen im kommenden Jahr weitere 25 anspruchsvolle und attraktive Arbeitsplätze für Pflegekräfte. „Wir sehen ein großes Interesse an unseren spezialisierten Angeboten für Pflegefachkräfte – insbesondere in der Psychiatrie. Mit der Flexibilisierung der Arbeitszeit in dem Bereich erhöhen wir die Attraktivität noch weiter. Pflege ist und bleibt ein zukunftssicherer Beruf“, so Pflegedirektor Andre Schepanski.
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