orfahrt für das Zukunftsthema Wasserstoff: Der Bundesminister für Digitales und Verkehr, Dr. Volker Wissing, hat heute in Düren Förderurkunden über 81,6 Millionen Euro für die Finanzierung von Brennstoffzellentriebzügen, einer Wasserstofftankstelle und eines Elektrolyseurs zur Herstellung von umweltfreundlichem, grünem Wasserstoff sowie für weitere Infrastruktur übergeben. Die 81,6 Millionen Euro Strukturfördermittel bestehen aus vier Teilen: 55,7 Millionen Euro gehen an go.Rheinland für die Anschaffung von Brennstoffzellentriebzügen, 14,8 Millionen Euro fließen an die HyDN GmbH für den Bau eines Elektrolyseurs, 3,8 Mio. Euro erhält die Beteiligungsgesellschaft Kreis Düren mbH für eine Wasserstofftankstelle und 7,3 Millionen Euro erhielt die Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) für den Ausbau von Wasserstoff-Infrastruktur in Mechernich (Kreis Euskirchen).

Die Förderurkunden übergab Bundesminister Dr. Volker Wissing im Kreis Dürener Forum Seen & Entdecken an den Verbandsvorsteher des Zweckverbands go.Rheinland, Stephan Santelmann, an den Geschäftsführer der Beteiligungsgesellschaft des Kreises Düren mbH, Guido Emunds, an die Geschäftsführung der HyDN GmbH, Frank Hopfenbach und Anne Schüssler, sowie an den Geschäftsführer der Regionalverkehr Köln GmbH (RVK), Dr. Marcel Frank. Danach unternahm der Minister eine Testfahrt mit einem Brennstoffzellentriebzug auf der Strecke der Eifel-Bördebahn (RB 28) von Düren nach Euskirchen.

Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Unser Ziel ist es, im Verkehrssektor die Dynamik in Richtung Klimaneutralität weiter zu beschleunigen. Mit unserer Förderung unterstützen wir den Markthochlauf innovativer Antriebstechnologien. Wir fördern technologieneutral, weil wir überzeugt sind, dass wir uns alle Möglichkeiten offenhalten müssen, um unsere Klimaziele zu erreichen. Wir brauchen wasserstoffbasierte Busse und Züge dort, wo wir mit der Elektrifizierung an Grenzen stoßen. Hier im Rheinland werden mit unserer Unterstützung 17 Wasserstoffzüge und die für den grünen Wasserstoff benötigte Infrastruktur sowie eine Wasserstofftankstelle mit Elektrolyseanlage für Busse angeschafft. Die Region demonstriert, wie wir uns eine optimale, lokale Wertschöpfungskette vorstellen – vom Erzeugen über das Verteilen bis hin zum Nutzen von Wasserstoff. go.Rheinland, der Regionalverkehr Köln und der Landkreis Düren setzen ein klares Zeichen: Sie stehen für echten Fortschritt auf der Schiene und der Straße und werden weiter die Weichen in Richtung eines umweltfreundlichen Bus- und Bahnverkehrs stellen.“

Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen hat das Projekt eng begleitet und will mit dem zügigen Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft die klimaneutrale Transformation in Nordrhein-Westfalen entscheidend voranbringen. Mona Neubaur, Energie- und Klimaschutzministerin des Rheinischen Reviers und des Landes Nordrhein-Westfalen: „Das Rheinische Revier hat sich auf den Weg gemacht, zu einem der führenden Wasserstoffstandorte in Deutschland zu werden. Diese Region verbindet umfassende Kompetenzen in Forschung und Innovation mit einer Vielzahl von zukunftsweisenden Anwendungsmöglichkeiten. Die Projekte, die heute eine Förderung erhalten, zeigen bereits jetzt, dass Wasserstoff eine wesentliche Rolle für einen erfolgreichen Strukturwandel in der Industrie, Energiewirtschaft und Mobilität spielen wird – etwa als Treibstoff für Züge, Lkw und Schiffe oder als Energielieferant.“ Die Ministerin wurde bei der Bescheidübergabe von Michael Theben, Leiter der Abteilung „Klimaschutz, klimaneutrale Transformation der Wirtschaft“ im Wirtschafts- und Klimaschutzministerium, vertreten.

Der Kreis Düren setzt seit langem auf das Zukunftsthema Wasserstoff. Voraussichtlich ab Ende 2026 sollen bis zu 17 mit Wasserstoff betriebene Triebzüge im ‘Netz Düren‘ (Strecken Rurtalbahn, Eifel-Bördebahn) unterwegs sein. Der Umstieg von Dieselantrieb auf klimafreundliche Alternativen sorgt für eine deutliche Verringerung der Emissionen im Zugverkehr. Im Bereich des Zweckverbands go.Rheinland, dem Aufgabenträger des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) in der Region Köln – Bonn – Aachen, werden bereits 69 Prozent des Zugverkehrs elektrisch zurückgelegt.

go.Rheinland-Verbandsvorsteher Stephan Santelmann: „Wir beschreiten hier als SPNV-Aufgabenträger mit dem Kauf von Brennstoffzellentriebzügen absolutes Neuland und stellen uns der Herausforderung, dieses innovative Projekt zum Erfolg zu machen. Bei der zunehmenden Bedeutung des Personenverkehrs auf der Schiene gerade im Hinblick auf die Erreichung der von der Politik anvisierten Klimaschutzziele ist ein klimafreundlicher Antrieb unerlässlich. Daher bedanken wir uns ganz herzlich für die uns im Rahmen des Strukturwandels im Rheinischen Revier für den Kauf der Fahrzeuge zur Verfügung gestellten Fördergelder.“

Die Züge werden mit grünem Wasserstoff angetrieben, der voraussichtlich im kommenden Jahr am Brainergy Park in Jülich produziert wird. Seit dem vergangenen Jahr ist dort einer der größten Solarparks in NRW im Betrieb. Die Sonnenenergie wird genutzt, um den Wasserstoff mit Hilfe eines Elektrolyseurs herzustellen. Er wird nicht nur für die Züge gebraucht, sondern auch für die Wasserstoff-Busse, die im Kreis Düren eingesetzt werden. Fünf sind es bereits, für weitere 20 läuft eine Ausschreibung. Ende kommenden Jahres werden sie auf der Straße sein.

"Ich freue mich sehr über die große Förderung, die der Kreis Düren heute von Dr. Volker Wissing entgegennehmen durfte. Damit kommt der Kreis Düren seinem Ziel, Wasserstoff-Modellregion zu werden, wieder ein großes Stück näher. Uns ist wichtig, unter Beweis zu stellen, dass es funktioniert: Wir werden bald schon grünen Wasserstoff im Kreis Düren produzieren und direkt vor Ort auch nutzen können: für den Verkehr, die Industrie und perspektivisch auch für private Haushalte", betont Landrat Wolfgang Spelthahn.

Mit den von Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing übergebenen Förderurkunden wird auch in eine Tankstelle für Züge investiert; sie wird am Dürener Bahnhof entstehen und bis 2026 fertig sein. Aktuell gibt es bereits eine solche Tankstelle im Gewerbegebiet "Im großen Tal" für Busse und Autos. Weitere Tankstellen sind geplant, auch durch die Privatwirtschaft.

Auch in Mechernich im Kreis Euskirchen wird in die Infrastruktur für Wasserstoff-Projekte investiert. Dr. Marcel Frank, Geschäftsführer der Regionalverkehr Köln GmbH: „In konsequenter Fortführung unseres Projektes „Null Emission“ wollen wir zusammen mit unserem Gesellschafter Kreis Euskirchen die Wasserstoff-Technologie in der Region vorantreiben.“

Der Wasserstoff-Ausbau im Kreis Düren spielt im Strukturwandel mit Blick auf den Klimaschutz und neue Arbeitsplätze eine große Rolle. Seit Jahren ist der Kreis auf dem Weg zu einer Modell-Region, die auf das Zukunftsthema Wasserstoff und damit auf eine innovative, nachhaltige Entwicklung setzt.
Auf der Fahrt mit dem Brennstoffzellentriebzug von Alstom von Düren nach Euskirchen trug sich der Bundesverkehrsminister im Beisein zahlreicher Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung ins Goldene Buch des Kreises Düren ein.

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