Im vergangenen Jahr wäre der Maler Ernst Wilhelm Nay 120 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass zeigt das MKM Museum Küppersmühle eine umfassende, retrospektiv angelegte Ausstellung mit Werken aus allen fünf Jahrzehnten seines künstlerischen Schaffens. Nay ist bis heute ein berühmter Protagonist der deutschen Nachkriegs-Moderne. Seine formale Abstraktion behauptete sich parallel zum Informel. Seine durch den späten Expressionismus beeinflussten, frühen gegenständlichen Bilder bilden die Grundlage für Nays späteres abstraktes Werk, das sich durch eine kraftvolldynamische Autonomie freier Farbformen auszeichnet

Die Ausstellung im MKM präsentiert rund 70 Gemälde, die alle Schaffensphasen von Nays Œuvre vorstellen. Beginnend mit seinen späten Bildern führt die Retrospektive chronologisch zurück durch die stilistisch und thematisch unterschiedlichen Stationen seines Werkes. Je nach Entstehungszeit faszinieren Nays Arbeiten durch ihre intensive Farb-Form-Interaktion, ihre Fläche-Raum-Komposition oder Figur-GrundKorrelation. Ausgehend von einer figurativen Malerei entwickelte der Künstler eine zunehmend abstrakte Formensprache, die auf das Frühwerk zurückverweist.

Ernst Wilhelm Nay (1902 – 1968) ist einer der bedeutendsten Maler des 20. Jahrhunderts. Schon als junger Künstler hatte er um 1930 Anerkennung in der Kunstwelt gefunden, war in den wichtigen Ausstellungen vertreten und erhielt erste Preise. Mit seiner Beteiligung an der documenta in Kassel 1955, 1959 und 1964 sowie den Biennalen in São Paulo und Venedig etablierte er sich als feste Größe in der Kunst der Moderne. Im MKM ist sein Werk im Kontext des Schaffens seiner Zeitgenossen zu sehen: Der neue Museumsanbau beherbergt die international umfassendste Sammlung deutscher Nachkriegskunst mit exemplarischen Werken aus den benachbarten europäischen Ländern. Erstmals seit 20 Jahren wird Ernst Wilhelm Nay nun in diesem Haus mit einer umfassenden Retrospektive gewürdigt.

Eine Ausstellung der Hamburger Kunsthalle in Zusammenarbeit mit der Ernst Wilhelm Nay Stiftung, dem Museum Wiesbaden und dem Museum Küppersmühle für Moderne Kunst, Duisburg.

 

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