Anders als die kommenden Saison-Spiele, fand die Begegnung nicht am TSB in Ravensburg, sondern in der Geberit Arena in Pfullendorf statt. Ein buntes Rahmenprogramm sorgte bereits vor Beginn des Spiels für mächtig Stimmung bei den Fans. Neben einem Kidsbereich mit Hüpfburg und Süßigkeiten-Stand, begeisterten auch die Stars Cheerleader und Maskottchen Eberhart Groß und Klein. Ein Highlight folgte kurz vor Kick-Off. Bevor die Stadtmusik Pfullendorf die Nationalhymne spielte, brachten Fallschirmspringer der Bundeswehr, die in der Staufer Kaserne in Pfullendorf stationiert sind, den Spielball, der dann durch Hauptmann Robin Dannhauer- Regionalleiter der Karriereberatung Baden Württemberg übergeben wurde und das brachte gleich Glück.
Die Razorbacks erhielten zu Beginn den Ball und nur sieben Plays später trug Ravensburgs Quarterback Alexander Kornborg Bjerre den Ball selbst in die Endzone. Der Extrapunkt durch Linus Dietz sorgte für die rasche Führung mit 7:0. Schnell zeigte sich: Die Razorbacks sind vorbereitet, denn auch die Defense stoppte den Angriff der Stuttgart nach gerade einmal drei Spielzügen und zwang diese zum Punt.
Die Coaches der Razorbacks dürfte bei diesem Testspiel besonders auf die diesjährigen O-Line geschaut haben, die sich aus vielen neuen internationalen Spielern rekrutiert. Und tatsächlich funktionierte hier viel: Bjerre bekam Zeit, einen Passempfänger zu finden und auch auf dem Boden ging es nach vorne. Die Abstimmung unter den schweren Jungs gelang. Auch wenn Stuttgarts Cedric König den Angriff der Wildschweine mit einer Interception stoppte.
Das damit erworbene Angriffsrecht konnten die Hauptstädter aber nicht in Punkte verwandeln. Nach elf Spielzügen entschieden sich die Stuttgarter, ihren vierten Versuch auszuspielen, was misslang und die Ravensburger wieder in Ballbesitz brachte. Noch zwei Mal wechselte das Angriffsrecht, bevor Ravensburgs Kicker Linus Dietz im zweiten Viertel die Führung für die Wildschweine zum 10:0 ausbaute.
Die Stuttgarter wollten den Anschluss nicht verlieren. Ein Punt-Fake-Spielzug sollte die Scorpions im Angriff halten, doch wurde deren Ballträger rechtzeitig gestoppt. Fünf Spielzüge später bauten die Ravensburger ihre Führung aus. Ein Passspiel von Bjerre auf Ondrej Chmela und eine anschließende Two-Point-Conversion durch Jan Grischenig schraubten das Scoreboard auf 18:0.
Stuttgart war gerade einmal für zwei Angriffsspielzüge auf dem Feld, als Ravensburgs Yannic Oswald den Ball aus den Händen des Stuttgarter Quarterbacks schlug. Yannick Blank sicherte den freien Ball und damit das Angriffsrecht für die Ravensburger. Diese trugen den Ball bis in die Redzone, in der Dietz den Angriff mit einem Field Goal zum 21:0 Halbzeitstand belohnte.
In der ersten Halbzeit zeigten die Ravensburger ein ausgewogenes Spiel. Run- und Passspielzüge wechselten sich ab, Strafen gab es (auf beiden Seiten) wenige und die Zuschauer bekamen ein faires Spiel zu sehen.
Nach der Pause taten die Coaches das, was sie häufig in Vorbereitungsspielen machen: Sie wechselten durch. Ravensburg nahm Quarterback Bjerre vom Feld, damit sich auch der zweite QB Lars Keller und auch Willem Vancompernolle versuchen konnten. Auch auf anderen Positionen wechselten die Turmstädter und probierten aus. Was in der ersten Halbzeit gut funktionierte, geriet nun etwas ins Stocken. Immer wieder zeigten sich Abstimmungsschwierigkeiten. Zwar eroberte Ravensburgs Timo Grafberger einen Fumble für sein Team, doch ein schlechter Snap der Razorbacks beim Field Goal-Versuch brachte die Stuttgarter an der Mittellinie wieder in Angriff, was dann auch mit einem Passing-Touchdown durch Stuttgarts Nummer 14 belohnt wurde. Neuer Spielstand: 21:6 (PAT wurde geblockt). Vier Spielzüge später erzielte Chmela nach einem schönen Catch seinen zweiten Touchdown (PAT Dietz). Damit stand es 28:6.
Die Stuttgarter brachten sich anschließend in Field-Goal-Reichweite, doch wurde der Versuch von der Ravensburger Defense geblockt und gesichert. Allerdings konnte der Ballbesitzt nicht verwertet werden. Ein Fumble der Wildscheine wurde von Stuttgart aufgenommen und in die Endzone getragen. Nach erfolgreichem Extrapunkt hieß es dann 28:13.
Die Antwort der Ravensburger folgte prompt. Der anschließende Kickoff wurde von Returner Jan Grischenig in einen Touchdown verwandelt (PAT Dietz) und es stand 35:13. Der darauffolgende Kickoff der Ravensburger war kurz gehalten. Die Stuttgarter wirkten irritiert und Ravensburg blieb dank gesichertem Ball im Angriffsrecht. Doch abermals verhinderte ein schlechter Snap ein Field Goal. Wenig später hatte dann der Holder der Ravensburger Probleme, was erneut einen Field Goal-Versuch misslingen ließ.
Unterm Strich zeigte sich, dass das Spiel der Ravensburger funktioniert. Run- und Passplay hielten sich die Waage. Über beide Wege ließ sich Raum gewinnen und Punkte erzielen. Die Defense wirkte konzentriert und stellte sich schnell auf ihren Gegner ein. Sicherer müssen die Razorbacks noch werden beim Field Goal sowie bei der Abstimmung mit Backup-Spielern. Hierfür hat das Team zwei Wochen Zeit, bevor am 21.05.23 das erste Pflichtspiel gegen den Aufsteiger aus der GFL2, die Ingolstadt Dukes, ansteht. Der Ticket-Vorverkauf für das Spiel läuft bereits.
Scoreboard:
Endstand: 35:13
(7:0; 21:0; 28:6: 35:13)
Ravensburg Razorbacks
Im Brühl 19
88361 Altshausen
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