Der erste Finaltag des Jahres im internationalen Kanurennsport ist Geschichte und das Kanurennsport-Team Deutschland darf sich gleich zum Beginn des ersten Weltcups im ungarischen Racice über Medaillen freuen. 

An einem tollen ersten Finaltag wurde die erste Medaille aus den Reihen der Kajak-Herren errungen – und zwar von deren jüngstem Mitglied. Anton Winkelmann setzte bei seinem Weltcup-Debüt mit Bronze auf den 500 Metern direkt ein großes Ausrufezeichen. Der 20-Jährige behauptete sich während des gesamten Rennens im Spitzenfeld und packte beim Endspurt auf den 500 Metern so richtig zu. "Das ist eben seine Unbekümmertheit, die ihm dabei hilft, solche Leistungen zu bringen. Nicht auf irgendwen gucken, sondern das Rennen einfach durchzuziehen. Diese Herangehensweise ist erfrischend zu sehen", lobt Sportdirektor Jens Kahl den Youngster.

Der Herren-K4 wusste ebenfalls zu überzeugen und schrammte über die 500-Meter-Distanz mit Rang vier knapp an Edelmetall vorbei. Die viel wertvollere Erkenntnis ist laut Sportdirektor Kahl aber: "Wir wussten, dass es zu Beginn schwer sein wird. Vor den nationalen Qualifikationen gab es einige gesundheitliche Schwierigkeiten bei den Athletinnen und Athleten. Daher war es in der Vorbereitung nicht so leicht, es bis zum ersten Weltcup zur vollständigen Zufriedenheit hinzubekommen. Aber unser Fokus liegt ja insbesondere auf den Quotenplätzen für Olympia 2024. Was das angeht, haben wir sowohl bei den Damen als auch bei den Herren gesehen, dass wir auf internationalem Top-Niveau sind und damit auch in der Vergabe der Quotenplätze dabei sind. Wir wissen, dass wir aufgrund der angesprochenen Gründe noch Rückstände haben, die wir im Training aufarbeiten müssen."

Stark in Szene setzen konnte sich auch der K4 der Damen. Bis auf Lena Röhlings wurde der Vierer komplett neu besetzt, dennoch war das Quartett mit Platz 4 direkt Teil der Weltspitze. Mit den Nachwuchsathletinnen Enja Rößeling (KG Essen) und Katinka Hofmann (Rheinbrüder Karlsruhe) sowie der erfahrenen Sarah Brüssler (ebenfalls Rheinbrüder Karlsruhe) zeigte das Mannschaftboot auf der olympischen Distanz keinerlich Startschwierigkeiten.

Am Samstag und Sonntag stehen weitere Medaillenentscheidungen beim Weltcup in Szeged an, bei denen das Kanurennsport-Team um Medaillen kämpft. Einige Boote haben sich bereits für die Finalläufe qualifiziert. 

Bei den Para-Athletinnen und Athleten gab es am Freitag zwar noch keine Medaillen, aber ebenfalls wichtige Erkenntnisse, wie Bundestrainer André Brendel erklärt. "Bei den Männern haben wir unsere Leistungen in einer neuen Startklasse sichten können. Sowohl Anas Al Khalifa als auch Felix Höfner wurden eine Startklasse höher als bisher von der ICF Klassifiziert. Dieses Klassfizierungsergebniss wird beim nächsten Wettkampf erneut überprüft. Katharina Bauernschmidt konnte im Finale nach mehrwöchiger Krankheit direkt an den Leistungen vom letzten Jahr ansetzen. Aus diesen Erkenntnissen können wir nun gut die nächsten Trainingsaufgaben ableiten"; bilanziert Bundestrainer André Brendel.

Aushängeschild Katharina Bauernschmidt wurde in der KL2-Klasse Fünfte. Anja Adler landete in der KL3-Klasse auf Rang acht. Anas Al Khalifa kam bei der KL2 der Herren auf Position acht ins Ziel.

Auch bei den Parakanuten finden im Laufe des Wochenendes weitere Rennen statt, über die wir Sie informieren werden. 

Die Teambroschüre der Kanu-Rennsport und Parakanu Nationalmannschaft: https://www.kanu.de/_ws/mediabase/_ts_1659532222000//downloads/leistung/kanu-rennsport%20team%20deutschland%202022.pdf

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