In einer Pressekonferenz des Deutschen Literaturarchivs Marbach und der Stadt Marbach am Neckar wurde die aktuelle Bauplanung zur Entwicklung der ›Schillerhöhe‹ bis zum Jahr 2033 vorgestellt, dem Jahr der ›Gartenschau Benningen & Marbach am Neckar‹. »Mit der Vorlage des Masterplans des beauftragten Planungsbüros Drees & Sommer ist jetzt ein wichtiger Schritt vollzogen, um dem Wachstum und der Entwicklung des Deutschen Literaturarchiv Marbachs auch räumlich Rechnung zu tragen«, so Sandra Richter, Direktorin des Deutschen Literaturarchivs Marbach. »Mit der konzeptionellen Ausarbeitung des neuen Forschungsarchivs sind die Weichen für die Entwicklung des DLA Campus als international zukunftsfähigem Standort für Forschung und Wissenschaft gestellt.«

Für Jan Trost, Bürgermeister der Stadt Marbach am Neckar, ist die Erweiterung des Deutschen Literaturarchivs ein wesentlicher Baustein der Stadtentwicklung. Mit dem geplanten Neubau des Deutschen Literaturarchivs wird Marbach seine Bedeutung als Zentrum der Literatur weiter stärken, so Jan Trost. Die Möglichkeit, Hochbau und Freiraumgestaltung aufeinander abzustimmen, bietet die Gelegenheit, auf der Schillerhöhe einen einzigartigen Kultur- und Erlebnisraum zu schaffen, von dem die Bürgerinnen und Bürger wie Gäste und Besucher der Stadt Marbach profitieren. Geplant ist die Schaffung eines grünen Freiraums vom Neckar bis zum Schulzentrum. »Die Freiraumplanungen zur Gartenschau machen es durch ihre zeitliche Nähe zum Bauvorhaben des Deutschen Literaturarchivs möglich, das einzigartige Konzept eines Literaturparks zu realisieren«, erklärte Jan Trost.

Gemeinsam mit Steffen Schmidt, Leiter der Verwaltung, erläuterte Sandra Richter die Raum- und Funktionsprogramme des geplanten Neubaus: Als ›Neues Tor zur Literatur‹ soll ein möglichst klimapositives Forschungsarchiv als zentrales Gelenk im grünen Bogen vom Marbacher Schulzentrum bis zum Neckar den DLA Campus erweitern. Der Neubau ist als zentraler Empfang und Konferenzbereich für den Campus geplant und bietet Raum für ein Schaumagazin für Bilder und Objekte, eine Digitalisierungsstrecke, die Arbeitsprozesse des Archivs zeigt, und eine Ausstellung zur Geschichte der Institution. Als digitales Zentrum ermöglicht das neue Gebäude Forschungsgästen die Arbeit mit digitalen Originalen in einem modernen, multimedial ausgestatteten Lesesaal, interne Arbeitsprozesse – etwa in der Restaurierwerkstatt und im Digitalen Labor – werden für die Öffentlichkeit sichtbar gemacht. Das neue Gebäude deckt zudem den künftigen Bedarf an flexiblen Büro- und Projektflächen sowie den Bedarf an Magazinflächen bis in das Jahr 2058, d.h. bis 25 Jahre nach der geplanten Fertigstellung 2033. Zudem sollen parallel zum Prozess der Bauplanung und Umsetzung des Bauprojekts die Bestandsgebäude modernisiert und saniert werden, diese Sanierungsphase wird insgesamt etwa 10 Jahre dauern. Das DLA bleibt während der gesamten Bau- und Sanierungsphase für Besucherinnen und Besucher geöffnet.

Annette Fiss, Projektkoordinatorin Gartenschau 2033, erläuterte den nachhaltigen Mehrwert, den die Gartenschau für Marbach als Literatur- und Schillerstadt schaffen soll. Als Infrastrukturprojekte leisten die geplanten grünen Daueranlagen einen wesentlichen Beitrag zu mehr Lebensqualität und Naherholung in der Innenstadt, führte Annette Fiss aus und lud die Bürgerinnen und Bürger in diesem Zusammenhang zu einer breit angelegten Beteiligung ein: »Die gemeinsame Schaffung des Kultur- und Erlebnisraums Schillerhöhe ist eine Jahrhunderthundertchance für Marbach«.

Die jetzt vorliegende Machbarkeitsstudie bildet die Grundlage der geplanten Architektenwettbewerbe für den Neubau des DLA und die Freiraumgestaltung der Stadt Marbach im Rahmen der Planungen zur Gartenschau 2033, die ein ganz neues städtebauliches Kapitel für die Stadt Marbach als Literaturstadt öffnen wird. Die Ausschreibung der Wettbewerbe ist Anfang 2024 geplant.

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