Zum diesjährigen Weltbienentag möchte der NABU Berlin auf die Vielfalt an Nistplätzen aufmerksam machen, die sich Wildbienen in der Stadt erschließen. Und die können teilweise ziemlich skurril sein! „Die Nistplätze von Wildbienen sind so unterschiedlich wie die Wildbienen selbst“, sagt Dr. Stephan Härtel, Mitarbeiter des NABU-Hymenopterendienstes. „Erst letzte Woche habe ich in Fassaden-Platten an einem Einkaufszentrum in Pankow hunderte von Mauerbienen nisten sehen. Eine neue ungeplante Facette des Themas Artenschutz am Gebäude!”

In Schlüssellöchern oder Fensterspalten gesichtet

Für Bienenarten wie die Rote Mauerbiene oder die Gartenblattschneiderbiene sind Löcher und Schlitze an Gebäuden ein willkommenes Zuhause. Andere Wildbienenarten nisten wiederum in geöffneten Säcken mit Blumenerde, Fensterscharnieren, Balkonkästen oder in freien Bohrlöchern an Regalen. Ein Klassiker unter den außergewöhnlichen Nistorten sind zusammengeklappte Sonnenschirme. Immer wieder kommt es auch in Innenräumen zur Besiedlung von Bücheregalen, Tischen und Schränken, wenn Wildbienen durch dauerhaft geöffnete Fenster ein- und ausfliegen können.  Dabei müssen die Berliner*innen keine Angst haben: So gut wie alle Wildbienen sind friedfertig. Die solitär lebenden Arten können meist gar nicht durch die menschliche Haut stechen. Dass die Tiere sich derart kuriose Orte für ihren Nachwuchs aussuchen, ist aber auch ein Alarmsignal: „Niststätten sind neben einem reichhaltigen Blühangebot und einem geeigneten Lebensraum der limitierende Faktor für das Vorkommen von Wildbienen in der Stadt. Deshalb finden wir die Tiere an – aus unserer Perspektive – außergewöhnlichen Orten. Letztendlich zeigen uns diese Versuche aber nur, wie wenig geeignete Wohnorte es für die Bienen gibt.”

Lebensraum in der Stadt bedroht

In Berlin leben 324 Wildbienenarten, davon mehr als zwei Drittel im Boden. Mit wenig Aufwand können alle etwas für die geschützten und nützlichen Tiere tun. Sogenannte „Insektenhotels” leisten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt, aber es ist auch sinnvoll, andere Niststrukturen wie Offenboden, Sandhügel oder Natursteinmauern im Garten anzubieten. Auch temporäre Nistplätze auf Gehwegen oder in Sandkästen zu dulden, hilft den sanften Brummern enorm. Zusätzlich können die Berliner*innen sich politisch für Frei- und Grünflächen einsetzen. Denn in der Hauptstadt leben zwar momentan noch viele wilde Bienenarten auf Standorten wie Brachen oder auf Trockenrasen, diese Lebensräume sind jedoch durch zunehmende Versiegelung und Bebauung bedroht.

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Der NABU Berlin (Naturschutzbund Landesverband Berlin e.V.) ist ein Mitgliederverband. Über 21.000 Naturschützer*innen unterstützen die Arbeit des NABU Berlin, viele von ihnen engagieren sich in den zehn Bezirks- und acht Fachgruppen für den Erha

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