Es sind Worte, die guttun, und es sind Worte, die mahnen: Landrat Manfred Görig lobt bei der dritten Vogelsberger Pflegenetzwerk-Konferenz in der Schule an der Wascherde in Lauterbach ausdrücklich die herausragende Arbeit von Pflegekräften, gleichzeitig fordert er die Politik in Berlin auf, genügend Geld in die Hand zu nehmen, „um eine solidarische und verlässliche Finanzierung der Pflege zu gewährleisten“.

Das Thema „Pflege“ hat für den Landrat seit jeher einen hohen Stellenwert. So hat er auch die Gründung des Pflegenetzwerkes forciert und besucht dessen Veranstaltungen regelmäßig, wie Christian Schick (Diakoniestation Hoher Vogelsberg), der die Gäste der Konferenz begrüßt, hervorhebt.

„Sie als Pflegekräfte stehen täglich vor besonderen Herausforderungen und leisten eine wertvolle gesellschaftliche Arbeit“, unterstreicht der Landrat. Aus vielen Gesprächen und Begegnungen wisse er, mit „wie viel Herzblut“ Pflegekräfte an ihre Arbeit gingen. „Dieses Engagement verdient besondere Wertschätzung und Anerkennung.“

Zumal die Aufgaben in Zukunft nicht leichter werden. „Eine große Herausforderung der kommenden Jahre ist die Fachkräftesicherung. Schon heute müssen wir feststellen, dass nicht mehr jede Stelle besetzt werden kann. Das führt dazu, dass das vorhandene Personal noch mehr belastet wird“, schildert Landrat Görig die Situation. Gleichzeitig gelte es, den älteren und pflegebedürftigen Menschen eine gute Versorgung und ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu bieten. Und deren Anzahl nehme immer mehr zu. 2012 lag der Anteil der Pflegebedürftigen bei 3,5 Prozent, im vergangenen Jahr waren es bereits 6,3 Prozent. „Das ist ein Anstieg um 85 Prozent!“, macht der Landrat deutlich. Vor diesem Hintergrund müssten alle Akteure – also Politik, Pflegekassen, Einrichtungen, Leitungen und Personal – gemeinsam an einem Strang ziehen. „Am Ende müssen wir uns die Frage stellen: Was ist uns Pflege wert?“, so Görig, der zum Handeln auffordert: „Es wäre ein Unding für ein reiches Land wie Deutschland, wenn wir am Ende sagen müssen: Wir haben es nicht hingekriegt!“

Auszubildende der Alsfelder Krankenpflegeschule erinnern im Anschluss in einem kleinen Theaterstück an Florence Nightingale, die als Begründerin der Pflegewissenschaft gilt, ehe Prof. Dr. Michael Klingenberg von der Hochschule Fulda in einem Impulsvortrag auf die „Pflege im Wandel“ eingeht. In zwei Workshops dann können die Teilnehmer der Konferenz ihre Seele baumeln lassen.

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