„Mit dem Aufbau der Naturschutzstationen wird der Naturschutz vor Ort gestärkt und erhält ein neues Gesicht“, so Umweltministerin Eder. „Das Engagement der Menschen, die seit Jahren engagiert Naturschutz betreiben, kann in den neuen Strukturen mehr Wirksamkeit entfalten. Zudem wird der Naturschutz dauerhaft regional verankert, indem regionale Kristallisationspunkte für naturschutzbezogene Themenfelder geschaffen werden. Mit den Naturschutzstationen entstehen neue Strukturen, die auch als Träger für kleinere oder größere Drittmittelprojekte fungieren können. Damit sind wir gut aufgestellt, um den großen Herausforderungen der Zukunft zu begegnen.“
„Mit dem Aufbau der Landschaftspflegeorganisationen hat der DVL den kooperativen Naturschutz im ländlichen Raum nachhaltig gestärkt. Die gleichberechtigte Zusammenarbeit von Landwirtschaft, Naturschutz und Kommunen hat sich bundesweit als Erfolgsmodell bewährt.“, unterstrich DVL-Vorsitzende Maria Noichl MdEP.
Für Rheinland-Pfalz stellt die Etablierung der Naturschutzstationen eine Herausforderung dar. Es gilt, das erfolgreiche und langjährig etablierte System des Naturschutzmanagements zur Umsetzung der Vertragsnaturschutzberatung und der Biotopbetreuung zu sichern und weiterzuentwickeln.
Bisher werden diese Aufgaben durch externe Partner wie Planungsbüros wahrgenommen und alle 6 Jahre neu ausgeschrieben. Nunmehr sollen diese Aufgaben von Trägerstrukturen in den Regionen übernommen werden, die sich selbst gründen und ihre Aufgaben über das Naturschutzmanagement hinaus in Abstimmung mit dem Land definieren sollen.
Der DVL mit seiner ausgewogenen Zusammensetzung aus Landwirtschaft, Naturschutz und Kommunalpolitik ist dabei der optimale Kooperationspartner. „Als Dachverband von über 190 Landschaftspflegeorganisationen in Deutschland begrüßen wir die Initiative der rheinland-pfälzischen Landesregierung ausdrücklich! Gerne unterstützen wir den Aufbau der Naturschutzstationen mit unserem Erfahrungsschatz und dem Praxiswissen unserer Verbände, die mit über 10.000 landwirtschaftlichen Betrieben für den Naturschutz eng zusammenarbeiten!“, betonte Noichl. Der DVL hat bereits andere Bundesländer bei der Konzeption und der kooperativen Umsetzung von Naturschutzstrukturen erfolgreich begleitet.
Als wichtigstes Vorhaben im Bereich Naturschutz – im Koalitionsvertrag beschlossen und seitdem intern vorbereitet –, startet mit der Kooperationsvereinbarung nun die gemeinsame Koordinierungsstelle von DVL und Umweltministerium mit insgesamt 3 Mitarbeiterinnen. Anfang 2024 sollen es mit einzelnen Modell-Naturschutzstationen losgehen, die dann in den Regelbetrieb übergehen.
Mit den Modell-Naturschutzstationen wird erprobt, welche Rahmenbedingungen für den Betrieb einer Naturschutzstation geschaffen werden müssen, damit das Naturschutzmanagement in den Naturschutzstationen aufgehen kann. Hiermit wird auch ein Rahmen geschaffen, der Chancen für eine intensivere Kooperation von Kommunen, Landwirtschaft und Naturschutz bietet. Dies ermöglicht insbesondere Kommunen, wertvolle Biotopflächen zu erhalten, zu gestalten und neu zu schaffen. Parallel dazu sollen weitere Regionen zu Gründung einer Naturschutzstation angeregt werden. Ziel ist es in ganz Rheinland-Pfalz jeweils für 2-3 Landkreise eine Naturschutzstation zu etablieren.
Der DVL ist der Dachverband der 190 Landschaftspflegeorganisationen in Deutschland (Landschaftspflegeverbände, Landschaftserhaltungsverbände, Lokale Aktionen und Biologische Stationen). Sie arbeiten dabei mit über 10.000 landwirtschaftlichen Betrieben für den Naturschutz eng zusammen. Bundesländer wie Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Schleswig-Holstein, Thüringen und zuletzt Hessen unterstützen den Ausbau der Landschaftspflegeorganisationen, um eine bessere Natura-2000-Umsetzung zu erreichen.
Die im DVL zusammengeschlossenen Verbände sind rechtlich selbständige Zusammen-schlüsse von Landwirt*innen, Naturschützer*innen und Kommunal-politiker*innen, die sich gemeinsam für den ländlichen Raum und den Erhalt artenreicher Kulturlandschaften einsetzen. Die verschiedenen Gruppen wirken innerhalb der Landschaftspflege-organisationen gleichberechtigt und freiwillig zusammen. Der Vorstand ist mit jeweils der gleichen Zahl an Personen aus den drei Bereichen besetzt. Diese Drittelparität sorgt für eine breite gesellschaftliche Akzeptanz in den Regionen, da die praktische Arbeit der Verbände von der Kooperation dieser Gruppen getragen wird.
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