Vorstandschef Dr. Karsten Braun sagte dazu am Mittwoch: „Der Marburger Bund hat für seine Mitglieder gegenüber den Kommunalen Kliniken ein Plus von 8,8 Prozent verhandelt. Das ist angesichts der Leistung der Ärztinnen und Ärzte in den Kliniken ein angemessenes Verhandlungsergebnis.“ Er freue sich für die Klinikärztinnen und -ärzte, aber es erhöhe den Druck auf die ambulante Versorgung. Seine Vorstandskollegin Dr. Doris Reinhart erläuterte: „Klar ist, dass es damit weniger attraktiv wird, in die ambulante Versorgung zu gehen. Wenn Ärzte im Krankenhaus mehr verdienen, werden sie es sich überlegen, in eine Praxis zu wechseln. Und weiter wird es den Druck auf die Praxen erhöhen, die selbst Ärzte oder Psychotherapeuten als Angestellte beschäftigen. Denn auch da wird die Frage nach einer Gehaltserhöhung im Raume stehen. Weiter werde es schwieriger, junge Ärztinnen und Ärzte zu finden, während ihrer Facharztweiterbildung auch in eine Praxis zu gehen. Hier ist es vorgesehen, dass die Ärztinnen und Ärzte in der Praxis vergleichbar viel wie im Krankenhaus verdienen. Wir sehen die Auswirkungen des Ergebnisses auf den ambulanten Sektor, der das Rückgrat für die Versorgung ist, daher mit Sorge.“
Beide Vorstände forderten denn auch, dass sich das Ergebnis für die Klinikärzte auch in den Honorarrunden für die ambulante Versorgung in diesem Jahr wiederfinden müsste. „Da muss sich deutlich etwas tun, sonst fallen wir hinten runter.“ Die Vorstände verwiesen auch darauf, dass die Kosten für angestellte medizinische oder nicht-medizinische Beschäftigte bisher in der Vergütungssystematik nicht berücksichtigt sind. Auch hier müsse nachgebessert werden.
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