Am 23. und 24. Mai 2023 hielt die Berlin Group ihre Open Finance Konferenz 2023 ab. Im Rahmen dieser Veranstaltung kündigte die Berlin Group an, dass ihre Standards die Anforderungen von Zahlungssystemen und (Firmen-)Kunden bezüglich Anwendungsfällen und Diensten vollumfänglich unterstützen und abdecken. Das zunächst auf PSD2 Open Banking ausgelegte Angebot war bereits zuvor erweitert worden, um neue Zahlungssysteme (z. B. EPC SPAA/SRTP  und giroAPI ) zu unterstützen und größtmögliche Synergien mit PSD2-Infrastrukturen und -Investitionen zu schaffen. Zusätzliche Vorteile bieten sich für aktuell in Entwicklung befindliche neue Modelle, von denen einige die Souveränität und Unabhängigkeit Europas stärken sollen (z. B. das EUDI Wallet, der digitale Euro und die EPI).

„Die Standards der Berlin Group sind zukunftsorientiert gestaltet, um sicherzustellen, dass sie sich den wandelnden Bedürfnissen der Branche anpassen können. Wir glauben, dass diese Ankündigung ein Game Changer für das Open-Finance-Ökosystem ist und Banken und anderen Finanzinstituten einen klaren Weg eröffnet, um Open-Finance-Standards mit Zuversicht und Überzeugung einzuführen“, erklärt Dr. Andreas Martin, Vorstandsmitglied des Bundesverbands der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken und Mitglied der Berlin Group. 

Im europäischen Markt gibt es eine Fülle an Zahlungsmethoden, die sich alle in ihrer Funktionsweise ähneln aber verschiedene Kundenschnittstellen verwenden. Dies stellt insbesondere Banksysteme vor Herausforderungen hinsichtlich der Umsetzung (und der damit verbundenen Kosten). Die Standards der Berlin Group mit deren breitem Spektrum bereits unterstützter Dienste und Transaktionsarten ermöglichen es Banksystemen, eine Vielzahl unterstützter Zahlungsmethoden vereinheitlicht umzusetzen und aufeinander abzustimmen. Dies schafft Synergieeffekte und ermöglicht eine skalierbare Back-End-Integration sowie die Nutzung bereits getätigter Investitionen in PSD2-Infrastrukturen. Die Account-to-Account-Standards der Berlin Group unterstützen bestehende API-Zugangsmodelle (API = Programmierschnittstelle) und können ebenso problemlos genutzt werden, um neue (Wallet-basierte) Modelle zu unterstützen, die aktuell entwickelt werden.

Die Berlin Group ist seit jeher ein Vorreiter in der Entwicklung von Open-Banking-Standards, die einen sicheren und effizienten Datenaustausch zwischen Banken und Drittanbietern ermöglichen. Durch die Bereitstellung eines einheitlichen Rahmenwerks für Innovation und Wettbewerb in der Zahlungsverkehrsbranche hat die Berlin Group eine Führungsrolle in der Definition technischer Standards für Open-Banking- und Open-Finance-APIs übernommen, die in Europa und darüber hinaus auf breiter Basis zur Anwendung kommen werden. Als solides Branchenfundament mit einer Marktabdeckung von rund 80 Prozent  agiert die Berlin Group nun erneut als Wegbereiter für moderne, offene, harmonisierte und interoperable APIs als sicherste und effizienteste Methode zur geschützten Bereitstellung von Daten. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Verbreitung von Open Finance arbeitet die Berlin Group fortlaufend an der Neu- und Weiterentwicklung ihrer Standards, um den sich wandelnden Bedürfnissen der Branche stets gerecht zu werden. Seit Beginn der Open-Finance-Standardisierung vor zwei Jahren sind bereits eine Vielzahl neuer Open-Finance-Services realisiert worden. Zusammen mit allen weiteren Services, die in diesem Jahr noch herausgebracht werden, wird es dem Markt für Banken, FinTechs, regulierte Drittanbieter, Zahlungsabwickler und Unternehmen so ermöglicht, überzeugende, interoperable und innovative wertschöpfende Dienste für Endkunden in Bereichen wie dem Onlinehandel, dem Wertpapiergeschäft, der Handelsfinanzierung, dem Vermögensmanagement und dem digitalen Vertragswesen umzusetzen. Weitere Branchen befinden sich bereits für zukünftige Öffnungsschritte auf dem Radar. Den Bankkunden werden so innovative neue Produkte und Dienstleistungen über einen sichere (authentifizierte und autorisierte) Form des Zugriffs auf Bankkonten und Finanzdaten angeboten. 

Auf der Open-Finance-Konferenz 2023 stellte die Berlin Group vor, wie ihre Standards bereits jetzt den Anforderungen der Zahlungssysteme und der Firmenkunden von Banken umfassend Rechnung tragen. So können Banken und andere Finanzinstitute die Standards der Berlin Group mit der Gewissheit umsetzen, dass diese den Bedürfnissen ihrer Kunden sowohl heute als auch in der Zukunft gerecht werden.

An der Open Finance Konferenz 2023 der Berlin Group nahmen führende Branchenexperten sowie Vertreter aus der Politik und von Aufsichtsbehörden aus aller Welt teil. Die Konferenz dient als Plattform für einen offenen und partnerschaftlichen Austausch über die Zukunft von Open Finance und die Rolle von Standards in der Förderung von Innovation und Wachstum.

Die Berlin Group ist überzeugt, dass offene, einheitliche Standards für Prozesse, Daten und Infrastrukturen notwendige Bausteine für einen offenen und interoperablen Markt sind. Echte Interoperabilität ist für wettbewerbsfähige Dienste eine wesentliche Eigenschaft, die den Ausbau des europäischen Binnenmarktes fördert und sowohl der Zahlungsverkehrsbranche als auch Kunden und Unternehmen zugutekommt.

Über die Berlin Group

Die Berlin Group ist eine europaweite Initiative für Interoperabilitätsstandards und Harmonisierung im Zahlungsverkehr, deren zentrales Ziel es ist, offene und einheitliche Standards für den Interbankenmarkt zu definieren. Erstmals kam die Berlin Group im Oktober 2004 in Berlin zusammen. Zu den Mitwirkenden zählen Banken, Bankenverbände, Zahlungsverbände, nationale und internationale Zahlungsdienstleister, im SEPA-Raum tätige Interbankabwickler und Zentralbanken.

Weitere Informationen zur Berlin Group und ihren Open-Finance-Standards finden Sie unter www.berlin-group.org.

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