Bessere ökonomische Bildung, aktivere Vermittlung finanzwirtschaftlicher Berufsbilder und flexiblere Arbeitsgestaltung – das sind drei von 28 Forderungen, die junge Menschen im Rahmen einer bundesweiten Online-Befragung im Auftrag des Arbeitskreises deutscher Finanzplätze, GERMANY FINANCE, mit Blick auf die Finanzwirtschaft als Arbeitgeber formuliert haben.

GERMANY FINANCE hat auf seiner Internetseite https://www.germany-finance.com/ die Ergebnisse einer bundesweiten Online-Befragung veröffentlicht. Im Mittelpunkt stand die Frage „Was soll die deutsche Finanzbranche tun, damit mehr junge Menschen Lust haben, in diesem Bereich zu arbeiten?“. In den vergangenen Wochen hatten 4.744 Teilnehmende zwischen 15 und 35 Jahren 605 Vorschläge eingereicht und mehr als 48.000-mal über diese Vorschläge abgestimmt.

Sozial- und Datenwissenschaftler:innen der beauftragten CivicTech-Organisation Make.org haben die Vorschläge und Voten in Zusammenarbeit mit dem Team des Düsseldorfer Institut für Internet und Demokratie der Universität Düsseldorf ausgewertet und zu 28 Themen in sechs Aktionsfeldern verdichtet.

Frühe Vermittlung ökonomischen Wissens

Bildung und Aufklärung sind demnach aus Sicht der Befragten besonders geeignet, um die Attraktivität der Finanzwirtschaft als Arbeitgeber zu erhöhen und damit dem Nachwuchsmangel entgegenzuwirken. Der Vorschlag, ökonomisches Wissen bereits in der Schule zu vermitteln, erhält eine Zustimmungsquote von über 80 Prozent, verbunden mit konkreten Ideen wie Besuchen von Branchenvertretern, Workshops oder der Einführung eines „Haushaltsfachs“. Zudem wird eine altersgerechte Vermittlung der Finanzthemen eingefordert.

Unter dem Oberbegriff „gesellschaftliche Wahrnehmung“ werden in großer Zahl Vorschläge eingebracht, Karrierewege und -optionen transparent zu kommunizieren. Dazu zählt die Transparenz über Berufsfelder, Arbeitsbedingungen und Aufgaben ebenso wie verstärkte Informationen über Verdienst, Einstiegs- und Aufstiegsmöglichkeiten. Der beste Weg zur Vermittlung der Informationen ist unter den Befragten umstritten. Vorschläge zu mehr Social Media-Aktivität der Branche oder einer Präsenz an Schulen werden kontrovers bewertet. 

Ein dritter Schwerpunkt der eingebrachten Vorschläge liegt im Bereich der Arbeitsorganisation. Die befragten jungen Menschen machen über ihre Vorschläge und deren positive Bewertung deutlich, dass ihnen eine freie Einteilung der individuellen Arbeitszeit, alternative Arbeitszeitmodelle, eine flexible Urlaubsgestaltung sowie Remote-Arbeit und Home-Office wichtig sind.

Diskussionsveranstaltungen zu den Ergebnissen

Mit den genannten Punkten und vielen weiteren, detaillierten Vorschlägen von der Verbesserung des Images bis zu Vergütung und Ein- und Aufstiegsmöglichkeiten leistet die Studie einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung von Maßnahmen durch die Finanzwirtschaft, um dem Nachwuchs- und Fachkräftemangel zu begegnen. In den nächsten Wochen sollen die Ergebnisse auf Veranstaltungen an deutschen Finanzplätzen unter Einbeziehung von Berufseinsteiger:innen und Vertreter:innen aus Finanzwirtschaft, Politik und Verwaltung diskutiert und vertieft werden.

Über GERMANY FINANCE

GERMANY FINANCE ist ein informeller Zusammenschluss deutscher Finanzplatzinitiativen aus Berlin, Frankfurt, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Stuttgart. Gemeinsames Ziel ist es, den Finanzplatz Deutschland im deutschen, europäischen sowie internationalen Kontext zu stärken, ihm ein Gesicht zu geben und Ansprechpartner für Interessenten am Finanzplatz Deutschland aus dem In- und Ausland zu sein. Mehr zur Arbeitsgemeinschaft auf www.germany-finance.com.

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