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6. Juli – 22. Oktober 2023
Eine Sonderpräsentation des Museums für Islamische Kunst – Staatliche Museen zu Berlin
Presserundgang: Mittwoch, 5. Juli 2023, 11 Uhr

Mit einer Einzelausstellung des bedeutendsten zeitgenössischen Vertreters der Sini-Kalligraphie zeigt das Museum für Islamische Kunst erstmals in Berlin ausgewählte Werke von Haji Noor Deen. Die Ausstellung endet zur sanierungsbedingten Schließung des Pergamonmuseums am 23. Oktober 2023.

Sini-Kalligraphie ist die Schriftkunst der muslimischen Minderheit in China. Ihre Geschichte reicht bis in das 14. Jahrhundert zurück. Die Besonderheit der Sini-Kalligraphie ist die Verschmelzung von Techniken und Stilen der arabischen und chinesischen Schrifttraditionen.

Arabische Kalligraphie folgt einer Jahrhunderte alten Tradition von strengen Regeln mit genau definierten Proportionen der Buchstaben. Sini-Kalligraphie hingegen ist völlig frei von diesen Vorgaben. Oberstes Gebot ist die empfundene Schönheit und Ausgeglichenheit der Komposition. Selbst die Schriftrichtung kann frei gewählt werden, entweder von oben nach unten, wie in der chinesischen, oder von rechts nach links, wie in der arabischen Schrift.

Haji Noor Deen ist ein Meister der Sini-Kalligraphie. Inspiriert durch kalligraphische Traditionen von China bis Istanbul kreiert der Künstler mit expressiver Linienführung Werke, die auf den ersten Blick chinesisch anmuten, bei genauer Betrachtung aber weit darüber hinausgehen.

Auch die Malwerkzeuge des Künstlers spiegeln diese Vielfältigkeit wieder: Haji Noor Deen schreibt die arabischen Buchstaben mit einem Pinsel, der für chinesische Kalligraphie charakteristisch ist. Genauso schätzt er den Qalam, die Rohrfeder der arabischen Schriftkunst. Hinzu kommen ganz neue Werkzeuge, wie mit Stoff bespannte Holzspatel, die er selbst kreiert. Mit meisterhaftem Können entstehen so Kunstwerke von großer ästhetischer Kraft, die überraschen und berühren.

Der 1963 in der chinesischen Provinz Shangdong geborene Haji Noor Deen hat jahrzehntelang seine Kunst perfektioniert und ein ausgereiftes System der chinesisch-arabischen Kalligraphie entwickelt, das chinesische Ästhetik mit arabischer Schrift verbindet. Im Jahr 1997 erhielt er als erster chinesischer Künstler in Ägypten das Zertifikat für arabische Kalligraphie. Später, im Jahr 2017, wurde er mit dem Ijazah-Zertifikat der Osmanischen Kalligraphieschule in der Türkei geehrt. Seine Werke wurden in über 20 Ländern ausgestellt und finden sich in Museumssammlungen auf der ganzen Welt, darunter das British Museum, das San Francisco Asian Museum, das National Museum of Scotland und das Harvard University Art Museum.

„Mit Pinsel und Qalam. Chinesisch-Arabische Kalligraphien von Haji Noor Deen“ wird kuratiert von Deniz Erduman-Çalış, Museum für Islamische Kunst. Die Ausstellung wird unterstützt durch die KT Bank AG und die Freunde des Museums für Islamische Kunst im Pergamonmuseum e.V.

Am Mittwoch, 5. Juli 2023 um 11 Uhr, bietet das Museum für Islamische Kunst einen Presserundgang in Anwesenheit des Künstlers Haji Noor Deen an. Durch die Ausstellung begleiten Sie Stefan Weber, Direktor des Museums für Islamische Kunst, sowie Kuratorin Deniz Erduman-Çalış. Bitte akkreditieren Sie sich bis Dienstag, 4. Juli 2023, per E-Mail: presse@smb.spk-berlin.de

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