Erlebnisferien für gewaltbetroffene Mütter und deren Kinder, Selbstbehauptungskurse für Mädchen, der gemeinsame Bau von Baumhäusern als Rückzugsorte, therapeutisches Reiten oder ein Willkommensbuch für neu ankommende Frauenhauskinder – diese und zahlreiche andere pädagogische Projekte können 2023 durch den Förderfonds für Frauenhauskinder ermöglicht werden. Im Zentrum aller geförderten Angebote steht die Stärkung der teilnehmenden Kinder, das Unterbrechen von gewaltvollen Verhaltensmustern und nicht zuletzt die Entwicklung gewaltfreier Zukunftsperspektiven. Eine Übersicht der geförderten Projekte finden Sie unten stehend sowie unter https://sicher-aufwachsen.org.
„Die Istanbul-Konvention verpflichtet in Artikel 26 explizit dazu, die Rechte und Bedürfnisse von Kindern, die Zeug*innen und Mitbetroffene von Partnerschaftsgewalt sind, zu berücksichtigen. Das heißt auch, dass Unterstützung und Beratung betroffener Kinder in Frauenhäusern nicht nur durch Spenden ermöglicht werden sollten, sondern Personal und Ausstattung für den Kinderbereich in der Regelfinanzierung eingeplant werden müssen. Davon ist die Realität in Deutschland vielerorts meilenweit entfernt,“ erklärt Juliane Kremberg, Leitung des FHK-Projekts für Kinder im Frauenhaus.
Neuere Forschungen (z.B. Henschel 2019) bestätigen, dass Frauenhäuser als „Zuhause auf Zeit“ und vorübergehende Sozialisationsinstanzen mit der entsprechenden Ausstattung einen wichtigen Beitrag zur Gewaltprävention leisten können. Wir bedanken uns daher für die Finanzierung des Förderfonds durch IKEA Deutschland GmbH. Anlässlich des Internationalen Kindertags am 01. Juni fordert FHK die Politik auf, Kinder und Jugendliche immer als Mitbetroffene von Partnerschaftsgewalt anzuerkennen und ihre angemessene psycho-soziale Begleitung im Frauenhaus nachhaltig sicherzustellen.
Frauenhauskoordinierung e. V. (FHK) wurde auf Initiative der Wohlfahrtsverbände (AWO Bundesverband e. V., Diakonie Deutschland, Der Paritätische Gesamtverband, Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e. V./Deutscher Caritasverband e. V.) gegründet, um sich im Auftrag der Mitglieder für den Abbau von Gewalt gegen Frauen und für die Verbesserung der Hilfen für betroffene Frauen und deren Kinder einzusetzen. FHK koordiniert, vernetzt und unterstützt das Hilfesystem, fördert die fachliche Zusammenarbeit und bündelt Praxiserfahrungen, um sie in politische Entscheidungsprozesse sowie in fachpolitische Diskurse zu transportieren.
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