Wandel der Küchenplanung: von analog zu digital

Lang ist es her, als die Planung einer Küche noch von Hand mit Bleistift, Lineal und Zollstock erfolgte. Das Endergebnis war eine von Hand gezeichnete und kolorierte Planung, die dann später nach Einbau der Küche nicht selten gerahmt an einer Wand hing. Heute geht es digital, realitätsgetreu und in Echtzeit. Kostenlose Online-Küchenplaner für Endverbraucher ermöglichen es, sich schnell eine erste und fotorealistische Vorstellung von seiner neuen Wunschküche zu machen – ganz nach dem Motto: ein Bild sagt mehr als tausend Worte.
 
 
„Der Kauf einer neuen Einbauküche muss früher absolute Vertrauenssache gewesen sein“, sagt Volker Irle, Geschäftsführer der AMK – Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V. „Denn sich allein aufgrund kleiner Farb- und Materialmuster das fertige Gesamtwerk vorstellen zu können, verlange viel Vorstellungsvermögen. Heute kann man sich mithilfe kostenfreier 3D- und 360°-Tools recht schnell einen ersten Eindruck über seine Wunschküche selber online verschaffen.“ Und dies gilt – entsprechend des Umfangs und der angebotenen Möglichkeiten des jeweiligen Online-Planers – für alle Elemente einer Küche: beginnend bei der Form der neuen Traumküche wie L-Form, U-Form, modular, als klassische Küchenzeile oder offen geplante Wohnküche mit Kochinsel. Über ihre Größe, den Küchenmöbeln, Einbaugeräten und dem Küchenzubehör bis hin zum Bereich Living, schicken neuen Wohnzimmermöbeln und nicht zu vergessen einer eleganten oder gemütlichen Essecke. Manche Online-Portale bieten auch vielfältige weiterführende Informationen und Inspirationen, Bewertungen und Angebote oder die Option, gleich noch ein neues Bad mit zu planen. Die kostenfreien Planungstools für Konsumenten werden übrigens stetig optimiert und weiterentwickelt.
 
Je nach Online-Portal beginnt das Planen der eigenen Küche auf dem Desktop oder mobilen Endgerät direkt ohne oder auch gleich mit Angabe der Raummaße, dazu die Position von Tür/en, Fenster/n und eventuellen Dachschrägen. Anschließend geht es an die Grundausstattung des Raumes, das sind Boden, Wände und Decke. Sollen die Küchenmöbel minimalistisch-modern sein oder lieber etwas nostalgisch mit gerahmten Fronten wie beim beliebten Retro- und Landhaus-Look? Ein weiterer Click: Grifflos oder lieber mit Griffen? In Lack, Echtholz oder Holzdekor? Gefällt die Möbeloberfläche doch nicht so wie gedacht, tauscht man sie im Nu gegen eine andere aus. Das gleiche gilt für die Farbwahl – z. B. die gewählte Holzoberfläche gegen eine Unifarbe oder umgekehrt. Oder ein schicker Mix verschiedener Materialien und Farbstellungen.
 
Welche Arbeitsplatte soll es sein – beispielsweise in Massivholz, Laminat, Naturstein, Keramik oder vielleicht Quarzstein – und wie wirkt das Gesamtensemble auf einen Blick? Weiter geht es mit den Schränken und deren Innenausstattung. Dann kommen die Einbaugeräte dran: ein Kochfeld und die Dunstabzugshaube direkt darüber an der Wand, vielleicht eine Kücheninsel mit Kochfeld und Design-Inselhaube oder doch lieber ein Kochfeld mit integriertem Dunstabzug. Backofen und Dampfgarer ergonomisch in Sicht- und Arbeitshöhe eingebaut. Dazu ein Geschirrspüler und eine große Kühlgefrierkombination. Dann werden Spüle, Armatur und Abfalltrennsystem ausgewählt. „So gewinnt man Click für Click einen recht guten Eindruck von seiner neuen Wunschküche in 3D- oder auch 360-Grad-Ansicht“, sagt Volker Irle. Manche Online-Planer liefern neben systematischen Darstellungen der Bilder, Funktionen und Ausstattungsmerkmale z. B. gleich noch eine Erklärung diverser Fachtermini sowie eine Kostenaufstellung und gegebenenfalls auch noch eventuelle Aktionsrabatte der Händler mit. 
 
Lässt sich die eigene Schnellplanung abspeichern und ausdrucken, kann man sie beispielsweise mit seinen Freunden teilen und besprechen, um sie dann später vorab ins Küchenstudio zu mailen oder zum Beratungstermin mitzunehmen. „Das ist schon einmal eine gute Grundlage und spart außerdem Zeit, da die Küchenexpertinnen und Fachberater im Vorfeld um die persönlichen Vorstellungen und Wünsche ihrer Kundschaft wissen, während diese sich spätestens jetzt eine erste Kostenschätzung einholen kann“, so der AMK-Geschäftsführer. Und noch ein Hinweis zur Online-Planung: Seriöse Portale verlangen niemals die Eingabe persönlicher Daten, bevor die Planung gestartet werden kann.
 
Doch zuvor geht es nach der vorläufigen Schnellplanung der neuen Lifestyle-Küche an die Auswahl des Küchenfachgeschäfts, Küchenstudios oder Möbelhändlers mit Küchenfachabteilung vor Ort, um dort eine kompetente und präzise Detailplanung vornehmen und sich zu allen Feinheiten individuell beraten zu lassen. Fühlt man sich bei der Suche und Auswahl des richtigen Küchenstudios unsicher, können Online-Bewertungen als Leitfaden herangezogen werden. Interessant ist auch zu erfahren, zu welchen Herausforderungen es im Laufe eines Küchenkaufs kommen kann und wie unterschiedlich sie gelöst werden. Besonders wichtig ist es jedoch, auf die Qualität zu achten und die Bewertungen zu hinterfragen. Knappe Aussagen wie „Guter Service“ oder „Immer wieder“ und darüber hinaus keine weiteren Ausführungen sprechen weder für die Bewertung, noch sind sie wirklich hilfreich. Vielmehr lohnt es sich zu prüfen, ob es sich dabei um authentifizierte Bewertungen handelt: Bei einem geprüften Kaufnachweis oder Online-Bewertungen mit Kundenfotos ist davon auszugehen, dass die Bewertungen echt sind. Auch hier gilt: Fotos sagen mehr als Worte.
 
„Doch so einfach und beeindruckend eine Online-Küchenkonfiguration auch ist und vonstattengeht, eines ist sicher“, so AMK-Geschäftsführer Volker Irle: „Es erfordert eine hohe fachliche Kompetenz und planerische Expertise, sehr viel Kreativität und Empathie, um eine Wohnküche so individuell planen und ausgestalten zu können, dass sie zu genau der Traumküche wird, die sich ihre Besitzer gewünscht haben. Nur der Profi kann sicherstellen, dass man keine Details vergessen hat und daher lohnt es sich immer auch bei einem Küchenfachgeschäft die Beratung einzuholen.“
 
Ein anderes digitales Erlebnis ist es, sich die lebensgroße Simulation seiner neuen Lifestyle-Traumküche im Showroom eines Küchenstudios & Co. ansehen zu können, sofern sie diese noch nicht stark verbreitete Technologie anbieten. VR – Virtual Reality und eine 3D-Brille machen es möglich. Damit kann man seine neue Küche in der Beratungsphase 1:1 sehen und sich in ihr hin- und her bewegen. Die VR-Brille stellt sich übrigens dank Sensoren automatisch auf die Körpergröße ihrer Nutzer ein. Gleichzeitig können Änderungs- und Ergänzungswünsche mit berücksichtigt werden. Denn die Profi-Planungssoftware zum Entwerfen, Präsentieren, Anbieten und Bestellen enthält dank integrierter Katalogdatenbank alle aktuellen Bilder, Links und Details zur Umsetzung individueller Kundenwünsche bereit.
 
„Die digitalen Möglichkeiten sind heute immens“, sagt AMK-Geschäftsführer Volker Irle. Das zeigt sich im Detail wie beispielsweise den interessanten und außerordentlich realistischen Lichteffekten – von Tages-, Arbeits- und Ambientelicht bis zur Darstellung verschiedener Leuchtmittel, mit denen sich die neuen Lifestyle-Küchen optimal in Szene setzen lassen. Gleichzeitig werden die Käufer damit auch sehr emotional angesprochen.“ (AMK)