Wenn der Vierbeiner Flummi im Johanna Etienne Krankenhaus auftaucht, ist die Freude nicht nur bei den Patienten groß. Der Therapiehund ist seit wenigen Wochen in der Geriatrie im Einsatz, wo ältere Menschen – oft auch mit Demenz – behandelt werden. Dort sorgte das Tier vom ersten Tag an für Begeisterung und besonders emotionale Momente.

„Unsere Patienten sind wie ausgewechselt“, freut sich Petra Wienands, pflegerische Bereichsleitung. „Wir bemerken das besonders bei Menschen mit Demenz, die sonst eher still sind und sich an keiner Situation beteiligen“, ergänzt Stationsleiterin Katja Eberhardt. „Sobald Flummi da ist, blühen manche Patienten auf, sie sprudeln dann regelrecht über und spielen sogar mit dem Hund.“ Dabei ist Flummi kein Unbekannter im Etienne. Bereits seit vier Jahren ist er ein gern gesehener Gast auf der Palliativstation.  Auf Anregung von Katja Eberhardt wurde das Angebot nun auch auf die Geriatrie ausgeweitet.

Und auch dort kommt der zwölfeinhalbjährige Ratonero Bodeguero Andaluz Mix bestens an, zum Beispiel bei Irmgard Bolz. Die 100-Jährige hatte in ihrem Leben immer wieder selbst Hunde und hat einen besonderen Zugang zu den Vierbeinern. Nachdem sie wegen einer Behandlung ins „Etienne“ eingewiesen werden musste, war es für sie eine schöne Überraschung, als Flummi zu Besuch kam. „Hunde sind ehrlich und treu. Deshalb mag ich sie so gern“, schwärmt die Seniorin.

Glücksmomente wie diesen erlebt Viktoria Fiebelkorn immer wieder. Die tiergestützte Therapeutin hat Flummi vor zehn Jahren ausgebildet, ihr Unternehmen Soul Dogs gegründet und ist in verschiedenen Einrichtungen unterwegs, zum Beispiel auch im Augustinus Hospiz. Sie erinnert sich gern an bestimmte Szenen zurück. „Ich denke da an eine Patientin auf der Palliativstation im Etienne. Als wir zu ihr kamen, weinte sie vor Freude und betonte mehrfach, wie schön das sei.“ Bewegende Erfahrungen machte das Duo auch im Kinderhospiz. „Ich werde nie dieses Mädchen vergessen, dass dank der Begegnung mit Flummi 20 Minuten ohne Beatmung durchstehen konnte“, so die Ergotherapeutin und Hundetrainerin. Dass die Vierbeiner eine nachweisbare Wirkung vor allem auf die psychische Gesundheit des Menschen haben, konnte in verschiedenen Studien belegt werden. Dass Hunde auch auf den Körper wirken können, hat Viktoria Fiebelkorn selbst erlebt. „Ich habe das bei Patienten beobachtet, die an ein Oximeter angeschlossen waren. Nach der Begegnung mit Flummi verbesserte sich der Sauerstoffgehalt im Blut deutlich“, so die Therapeutin. 

Nach dem fulminanten Start in der Geriatrie sollen die beiden jedenfalls Dauergäste bleiben. „Wir wollen das Ganze zunächst einmal wöchentlich in kleinen Gruppen anbieten, damit jeder in den Genuss von Flummi kommt“, erklärt Stationsleiterin Katja Eberhardt. Nicht nur die Patienten, auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freuen sich schon auf den nächsten tierischen Besuch.

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