Die deutsche Damen-Nationalmannschaft hat ihr erstes Testspiel der kurzen Israelreise trotz einer über längere Strecken guten Vorstellung verloren. In Tel Aviv unterlag das Team von Bundestrainerin Lisa Thomaidis den Gastgeberinnen mit 69:73 (18:20, 22:18, 13:16, 18:20). Morgen kommt es zur zweiten Partie, die von 18.00 Uhr deutscher Zeit auf 19.30 Uhr deutscher Zeit verlegt wurde.

Gelungener Start

Thomaidis schickte zu Beginn mit Jennifer Crowder, Emily Bessoir, Leonie Fiebich, Luisa Geiselöder und Marie Gülich viel Körpergröße aufs Parkett. Israel, Co-Gastgeber der in zehn Tagen beginnenden Women’s EuroBasket, machte vor nur wenigen ZuschauerInnen sofort viel Tempo. Den ersten Abschlüssen der Gäste fehlte die Präzision, bis Geiselsöder aus der Halbdistanz das 2:4 besorgte und auch zum 4:7 traf (3.). Fiebich glich per Dreier aus, Deutschland war gut im Spiel (4.). Bessoir brachte ihr Team nach schönem Pass von Fiebich in Führung, nach dem 11:7 von Geiselsöder durfte man von einem gelungenen Start sprechen (6.).

Auch Lina Sontag netzte von „downtown“, Israel wirkte etwas überrascht vom starken Auftritt der ING-Korbjägerinnen. Israel kam zum 14:14-Ausgleich und dann zur 17:14-Führung (9.), weil die DBB-Auswahl jetzt defensiv ein paar Mal nicht konsequent genug gegen die israelischen Werferinnen verteidigte und vorne einige Würfe liegen ließ. Ama Degbeon durchbrach die deutsche Wurfflaute mit einem schönen Move zum Korb, aber Israel hatte jetzt Gefallen an eigenen Dreiern gefunden. Dennoch ging es fast ausgeglichen in den zweiten Spielabschnitt.

Gutes zweites Viertel

Wilke eröffnete das zweite Viertel mit einem sehr gut herausgespielten Dreier. Die starke Bessoir punktete zur 23:22-Führung (12.) und versenkte einen Dreier zum 26:22 eine Minute später. Deutschland passte bis dahin sehr gut auf den Ball auf und war in der Defense überwiegend hellwach. Doch genau da ließen die DBB-Damen in den folgenden Minuten etwas nach und gestatteten den Israelis zu viel. Fiebichs Dreier zum 31:29 tat da richtig gut (16.). Das DBB-Team wechselte phasenweise auf Zonenverteidigung und war insgesamt in einem guten Rhythmus. Der nächste Dreier von Fiebich fiel und auch Gülich war per „and one“ erfolgreich: 39:31 (18.). Zum Viertelende konnten die Gastgeberinnen wieder etwas Boden gutmachen (40:38).

Nun galt es gut in die zweite Spielhälfte zu kommen, denn schließlich wartete man ja noch auf den ersten Sieg in der Vorbereitung. Ein paar „einfache“ Würfe fanden nicht ihr Ziel, auch nach 23 Minuten war die Partie völlig offen (41:43). Geiselöder antwortete „for three“, Israel agierte jetzt aber deutlich konsequenter und zielstrebiger. Fiebich war wieder per Dreier zur Stelle (47:47, 24.), es war ein munterer Schlagabtausch. Fiebich zeigte offensiv und defensiv immer wieder ihre Klasse, Wilke traf zum 51:47 (26.). Beim 51:54 war Israel wieder vorne und die Gäste mussten aufpassen (28.). Das Spiel war jetzt zerfahren mit einigen Fehlern auf beiden Seiten. Nach drei Vierteln hieß es 53:54.

Israel stark von außen

Wer würde den längeren Atem haben? Israel legte zum 53:59 vor (31.), Gülich und Fiebich verkürzten unter dem Korb. Die Dreier, die das DBB-Team wieder an die Israelis herangeführten hätten, fielen jetzt nicht, Israel traf aus der Distanz und Deutschland lief dem Rückstand hinterher (57:66, 34.). Vieles sprach jetzt für die Gastgeberinnen, aber es waren noch über sechs Minuten auf der Uhr. Deutschland wehrte sich und mobilisierte noch einmal alles. Doch jetzt hatte Israel oft eine Antwort. Der Dreier von Sontag fiel zum 62:68 durch das israelische Netz (36.), nichts war entschieden. Gülich besorgte das 64:68 (38.), aber der nächste ganz freie Korbleger fand sein Ziel nicht. Auf der Gegenseite fiel ein Verzweiflungszweier der Israelis mit Foul: 64:71 (39.). Fiebich netzte ihren fünften Dreier zum 67:71 mit etwas mehr als einer Minute zu spielen. Ein Dreier verfehlte sein Ziel und nach einem Offensivrebound wurde der Ball unglücklich hinter die Mittellinie geworfen (’30). Israel ging an die Freiwurflinie: 67:73 (’26), Auszeit Deutschland. Gülich punktete zum 69:73 (’22), aber dann wurde nicht gefoult und am Score änderte sich nichts mehr.

„Zitat“

Marie Gülich: „Das war natürlich tough dieses Spiel zu verlieren, weil wir das Gefühl hatten es auch gewinnen zu können. Es gibt halt noch ein paar Ecken, an denen wir wirklich arbeiten müssen. Wir müssen einige Dinge konstanter leisten, Rebounding, auf den Ball aufpassen und einfach ein bisschen mehr Ruhe bewahren in stressigen Situationen. Das war ein learning moment für uns und morgen geht es weiter. Deswegen positiv bleiben und weiter arbeiten.“

Lisa Thomaidis: „Wir hatten heute viel mehr Strecken mit gutem Spiel als in den bisherigen Spielen. Es war ein sehr umkämpftes Spiel. Das ist gut für uns, solche knappen Spiele braucht diese Mannschaft jetzt. Israel ist eine gute Mannschaft. Sie werfen sehr gut. Wir haben uns mit einigen Ballverlusten in der zweiten Halbzeit selber weh getan. Das war letztlich der Unterschied. Jetzt freuen wir uns auf das zweite Spiel morgen.“

Boxscore

 

 

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