"Der Gesetzgeber setzt auf Terminservicestellen, die den Patienten eine schnelle Vorstellung beim Facharzt zu ermöglichen", sagt Dr. Ulrich Tappe, der Verbandsvorsitzende der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte. "Wir haben uns, den Vorgaben entsprechend, in unseren Praxen darauf eingestellt und halten Zeitfenster für erkrankte Menschen frei, die auf diesem Weg zur Untersuchung kommen wollen. Das funktioniert im Prinzip gut, wenn die Patienten dann auch tatsächlich zum vereinbarten Termin erscheinen. Viel zu oft warten wir allerdings vergeblich. Nicht selten lassen Patienten angebotene Termine unentschuldigt und ohne Absage verstreichen."
Eine Analyse der Kassenärztlichen Vereinigung in Bremen hat jetzt beispielhaft demonstriert, wie erschreckend hoch die Versäumnisraten tatsächlich sein können. Über alle Fachgruppen hinweg nehmen dort im Schnitt 20 Prozent der über die Terminservicestelle vermittelten Patienten ihren vereinbarten Termin ohne Angaben von Gründen nicht wahr. Bei den niedergelassenen Magen-Darm-Ärzten liegt die Quote sogar bei 26 Prozent.
"Diese Zahlen sind hoch und die Übertragbarkeit auf das Bundesgebiet ist nicht klar", schränkt Dr. Tappe ein. "In großen flächendeckenden Versorgungsgebieten wie zum Beispiel Nordrhein gehen die die zuständigen Kassenärztlichen Vereinigungen allerdings von durchschnittlichen Versäumnisraten von mindestens 10 Prozent aus. Jeder dieser ausgefallenen Termine könnte an einen anderen Patienten vergeben werden, der sehnlich darauf wartet. Es ist nicht zu entschuldigen, wenn kranke Menschen nicht zügig untersucht oder behandelt werden können, weil andere rücksichtslos gebuchte Termine nicht einmal absagen!"
Der Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands e. V. (bng) ist ein eingetragener Verein mit Sitz in Ulm, in dem sich mit fast 1.300 Mitgliedern mehr als 90 Prozent der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte (Gastroenterologen) bzw. fachärztlich tätigen Internisten mit dem Schwerpunkt Erkrankungen des Verdauungssystems (Gastroenterologie) in Deutschland zusammengeschlossen haben, um ihre beruflichen und berufspolitischen Interessen zu organisieren.
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