Das Nordfriisk Instituut in Bredstedt steht seit 1965 für die wissenschaftliche Arbeit zur friesischen Sprache, Geschichte und Kultur. In der Öffentlichkeit eher unbekannt ist aber, dass es von einem Trägerverein getragen wird, zu dem heute gut 800 Mitglieder gehören, den es aber schon deutlich länger gibt als das Institut selber. Am 14. Juni 1948 gründeten in Husum Menschen verschiedenster politischer Einstellungen und Ausbildung den Verein „Nordfriesisches Institut“, darunter Landwirte, Rechtsanwälte und Lehrer. Ihnen allen war gemeinsam, dass sie den ideologischen Ballast der vergangenen Jahrzehnte loswerden wollten, welcher im Nationalsozialismus seinen menschenverachtenden Höhepunkt gefunden hatte. Weder wollten sie weiterhin als besonders germanisch, blond und hochgewachsen gelten noch als gestählte Kämpfer gegen das Meer. Die Verklärung Preußens lehnten sie ab. Sie wollten eine friesische, speziell nordfriesische Identität pflegen und gemeinsam wissenschaftlich untersuchen. Liest man in den Protokollen jener Gründungsjahre, so spürt man, wie drängend die Suche nach einer eigenen, möglichst unbelasteten Identität gewesen sein mag, mit welcher Inbrunst sich diese interessierten Nordfriesen ihrer Region und Herkunft widmeten, und wie sie dazu neigten, sich leidenschaftlich immer wieder zu zerstreiten. Die Wunden des Dritten Reiches, aber auch der Volksabstimmung 1920 waren noch nicht verheilt.
Heute ist ernstzunehmende Laienforschung beinahe ausgestorben. Aber das Nordfriisk Instituut zeigt sich stolz darauf, dass es im Kern eine solche Graswurzelbewegung darstellt. Genau am 75. Geburtstag präsentieren die heute dort tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Gründungsjahre, indem sie mit verteilten Rollen aus den Protokollen und Notizen lesen; Kurzporträts der damaligen Akteurinnen und Akteure, Wochenschauen und Musik der Nordfriesen aus jener Zeit bilden den Rahmen für eine live aufgeführte Collage, in welcher der Zeitgeist, der zur Entstehung dieser Einrichtung geführt hat, erfahrbar wird. Der Eintritt ist frei. Beginn ist am 14. Juni um 19:30 im Nordfriisk Futuur, Süderstr. 30 in Bredstedt.
Dieser Abend ist zugleich der Auftakt zum diesjährigen, 31. Sommerinstitut: Alle zwei Wochen kommen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach Bredstedt, um ihre aktuelle Forschung zu Nordfriesland vorzustellen. Diese populärwissenschaftliche Vortragsreihe wird von der Nord-Ostsee-Sparkasse gefördert, das vollständige Programm ist auf der Webseite des Nordfriisk Instituut zu finden.
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