Dazu kommentiert Malte Siegert, Vorsitzender des NABU Hamburg:
„Bevor der Hafenentwicklungsplan 2040 das Licht der Welt erblickt, ist er schon hoffnungslos veraltet, denn heute drängen ganz andere Fragen als zu Beginn der Erstellung des HEP. Die dynamische Entwicklung der Ostseehäfen, die fundamentale Veränderung im Mittelmeer unter anderem durch die massive Terminal-Einkaufstour der finanziell vollgesogenen Reedereien und Chinas Engagement in Piräus sind allenfalls Randnotizen. Als stünde die Zeit still und alles bliebe in Hamburg, wie es war. Das irritiert.
Dazu passt, dass auch die Auswirkungen des Ukraine-Krieges unberücksichtigt bleiben. Dabei sollen nach Lesart des Bundes die deutschen Seehäfen zukünftig die Versorgungssicherheit garantieren und ihre geostrategische Funktion als Hubs für die Energiewende wahrnehmen. Um die Wasserstoffwirtschaft im Hamburger Hafen angemessen zu skalieren, müsste diskutiert werden, ob die neue Funktion überhaupt zum Bau der A26 Ost quer über das potentiell bestens geeignete Areal auf der Hohen Schaar passt. Wenn die Häfen zukünftig eine entscheidende Rolle für Import- und Umschlag klimaneutraler Energieträger wie Wasserstoff oder Derivaten wie Ammoniak oder Methanol spielen, müsste der HEP angesichts der überragenden öffentlichen Bedeutung entsprechend angepasst werden.
Grundsätzlich wäre es besser gewesen, den Plan vom Ziel her zu denken und entsprechend rückwärts zu entwickeln, was nötig ist, um 2040 ein wirklich nachhaltiger Hafen sein zu können. Business as usual in einer Zeit fundamentaler Transformation von Umschlag und Weltwirtschaft einfach in die Zukunft fortzuschreiben, kann man sich hingegen sparen.“
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