MAINZ. Nach einem recht regenreichen ersten Quartal 2023 macht sich die seit Mai andauernde Trockenperiode zunehmend im Wasserverbrauch bemerkbar. Lagen die Tagesverbräuche von Mainz und den mitversorgten Gemeinden im April noch bei rund 55 000 Kubikmeter, sind sie im Mai auf 63 000 Kubikmeter angestiegen. Während der heißen Tage in den Pfingstferien stieg der Verbrauch dann auf 68 000 Kubikmeter am Tag. Mit Schulbeginn haben sich die Tageswerte nun sprunghaft auf 73 000 Kubikmeter erhöht. Die drei Wasserwerke der Mainzer Stadtwerke, namentlich Eich bei Worms, Hof Schönau in Rüsselsheim und Petersaue auf der gleichnamigen Rheininsel, laufen nun auf Hochtouren. Da nach aktuellen Wettervorhersagen die Trockenheit noch längere Zeit andauern kann, rechnet die Mainzer Netze GmbH als zuständiger Wasserversorger mit einer weiter zunehmenden Nachfrage.

Infolge des ausbleibenden Niederschlags und geringer Schmelzwassermengen aus den Alpen wird der Rheinpegel voraussichtlich weiter fallen. Somit ist in den nächsten Wochen ein Rückgang der aus Uferfiltrat gewonnen Trinkwassermengen des Wasserwerks Petersaue zu erwarten. Da der Sommer noch lang ist, bittet der Mainzer Wasserversorger bereits jetzt um einen sparsamen Umgang mit der wertvollen Trinkwasserressource: So sollte unter anderem auf das Bewässern von Rasenflächen verzichtet werden, Planschbecken sollten nicht täglich befüllt werden, etc.

Seit 2017 werden durch ausgeprägte Trocken- und Hitzeperioden deutliche Nachfragesteigerungen beobachtet, weswegen die Mainzer Stadtwerke AG bereits seit einiger Zeit umfangreich in ihre Wassergewinnungsanlagen investiert. Aufgrund von Materialengpässen und begrenzten Dienstleistungsressourcen – auch zahlreiche andere Wasserversorger stehen vor vergleichbaren Herausforderungen – sowie erforderlicher Genehmigungen wird der Ausbau der Gewinnungskapazitäten noch einige Jahre in Anspruch nehmen. Bis dahin heißt es auf jeden Fall „Wasser sparen!“.

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