• Fast 60.000 neue Versicherte stärken die Position der Gesundheitskasse in Sachsen und Thüringen mit rund 3,5 Millionen Kundinnen und Kunden insgesamt.
  • Feierliche Verabschiedung für langjährige Verwaltungsratsvorsitzende Iris Kloppich

Der Verwaltungsrat der AOK PLUS hat in seiner Sitzung am Montag, den 19. Juni in Dresden die Bilanz für das Kalenderjahr 2022 gezogen. Demnach hat die sächsisch-thüringische Gesundheitskasse das Geschäftsjahr mit einem Rechnungsergebnis von -158,3 Mio. EUR (Vorjahr: -644,7 Mio. EUR) abgeschlossen. Das ist allerdings ein um 55,9 Millionen Euro geringeres Defizit als im Haushaltsplan veranschlagt worden war.

"Wir haben – wie bereits seit Jahren – auch 2022 wieder rund 95 Prozent unseres Gesamtbudgets für die Versorgung unserer Versicherten ausgegeben. Das war konkret der gigantische Betrag von 13.378.620.000 Euro für Krankengeld, Krankenhausbehandlungen, Hilfs- und Heilmittel, Zahnersatz, Prävention, Selbsthilfeunterstützung, Fahrkosten, Arzneimittel und vieles mehr", sagt Iris Kloppich, Verwaltungsratsvorsitzende der AOK PLUS für die Versichertenseite. Außerdem habe die AOK PLUS bei den Verwaltungsausgaben rund 31 Millionen Euro eingespart. "Dazu haben auch neue digitale Zusammenarbeits- und Weiterbildungsformen beigetragen, die zunächst durch die Pandemie erzwungen wurden", so Kloppich.

Dass die Krankenhausausgaben im zweiten Jahr in Folge leicht unter dem Haushaltsplanungsansatz gelegen haben, sei ein weiterer Umstand, den man seit Ausbruch der Corona-Pandemie verzeichne. Seit 2020 sind bundesweit die Zahlen der planbaren Operationen zurückgegangen, und es hat auch im Jahr 2022 nicht die erwarteten Nachholeffekte gegeben. Höhere Ausgaben als geplant, gab es hingegen bei Ärztevergütungen mit einem Plus von rund 53 Millionen Euro (vor allem für Testkosten und coronabedingte Ausgleiche) und Krankengeldzahlungen an Versicherte, die um 67,5 Millionen Euro höher waren als geplant.

"Die Bilanz der AOK PLUS beschränkt sich aber nicht nur auf das Finanzergebnis. Wir konnten im Jahr 2022 einen Zuwachs um 59.295 auf insgesamt 3.482.774 Versicherte verzeichnen. Und unser guter Dreiklang von einem vernünftigen Preis, attraktiven Zusatzleistungen und einem ausgezeichneten Service in den Filialen, am Telefon und digital hat uns auch 2022 wieder mehrfach überregionale Auszeichnungen eingebracht," merkt Sven Nobereit an, AOK PLUS-Verwaltungsratsvorsitzender für die Arbeitgeber.

Im Aufsichtsgremium der AOK PLUS, das zu gleichen Teilen aus Vertretern der Versicherten und Vertretern der Arbeitgeber besteht, findet aktuell über die Sozialwahl im Mai dieses Jahres ein Generationswechsel statt. Altersbedingt sind zum Sitzungstermin in Dresden fünf Mitglieder der Arbeitgebervertretung aus dem Verwaltungsrat offiziell verabschiedet worden, auf Versichertenseite wurden neun Vertreterinnen und Vertreter feierlich verabschiedet, die allerdings noch bis zur konstituierenden Sitzung des neuen Verwaltungsrates im August dieses Jahres amtieren. Deren Plätze im Verwaltungsrat der AOK PLUS nehmen dann insgesamt 14 neue Vertreterinnen und Vertreter aus Sachsen und Thüringen ein. Aus den Reihen der Versichertenvertreterinnen und -vertreter wird in der konstituierenden Sitzung im August eine neue alternierende Verwaltungsratsvorsitzende oder ein neuer alternierender Vorsitzender gewählt werden.

Verwaltungsrat dankt Iris Kloppich

Feierlich verabschiedet wurde jetzt Iris Kloppich, die seit fast 30 Jahren ehrenamtlich in Aufsichtsgremien der AOK und es GKV-Spitzenverbandes aktiv war.

"Es waren Jahre der intensiven, vertrauensvollen und erfolgreichen Zusammenarbeit, für die ich mich bei Iris Kloppich im Namen des Verwaltungsrates, aber auch persönlich von ganzem Herzen bedanke", so Sven Nobereit.

Iris Kloppich dankte den Mitgliedern des Verwaltungsrates, dem Vorstand sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der AOK PLUS für die ebenso professionelle wie vertrauensvolle Zusammenarbeit. "Gearbeitet habe ich immer mit sehr viel Leidenschaft. Und gebracht hat es – bei aller gebotenen Bescheidenheit, weil ich ja keine Einzelkämpferin war und bin – dass die AOK PLUS heute zu den erfolgreichsten gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland gehört. Bedauerlich finde ich die zunehmenden Eingriffe der Politik in die Rechte der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen. Zuletzt hat sich das gezeigt in der Abschöpfung von insgesamt 839 Millionen Euro aus den Rücklagen der AOK PLUS durch die Bundesgesundheitsminister Spahn und Lauterbach zur Sanierung der desolaten Finanzsituation des deutschen Gesundheitssystems. Damit wurde unser Handlungsspielraum zur Gestaltung des Beitragssatzes und des Zusatzleistungsangebotes arg eingeschränkt. Genauso wie durch den Fakt, dass wir seit Jahren nicht die wirklichen Kosten für die Gesundheitsversorgung von Bürgergeld-, den früheren ALG II-Beziehern, bekommen.

Ich war, bin und bleibe – auch wenn ich jetzt meine Ehrenämter niederlege, eine leidenschaftliche Verfechterin des solidarisch finanzierten Gesundheitssystems und wollte mich genau dafür einsetzen. Und noch mal: mit ihrem vergleichsweise guten Beitragssatz, ihrem hervorragenden Service und ihrem überdurchschnittlichen Leistungsangebot steht die AOK PLUS gut da. Die Strategie, die dem zugrunde liegt, hat der Verwaltungsrat beschlossen, dessen Versicherten- und Arbeitgebervertreter so partnerschaftlich zusammenarbeiten wie längst nicht allerorts üblich. Darauf bin ich stolz – und ganz generell darauf, dass ich von 140 Jahren gesetzlicher Krankenversicherung, die wir dieses Jahr feiern können, 30 aktiv mitgestaltet habe. Die großen Baustellen des deutschen Gesundheitssystems – Finanzierung, fehlendes Personal und Digitalisierung – werden nun meine Nachfolgerinnen und Nachfolger übernehmen. Ihnen allen wünsche ich viel Erfolg, Kraft und Kreativität.

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