Das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) und seine Partner, die Landeshauptstadt Kiel und die IHK Schleswig-Holstein, haben heute im Landeshaus Kiel zum 18. Mal den Weltwirtschaftlichen Preis in den drei Kategorien Politik, Wirtschaft und Wissenschaft verliehen. Der Preis ging in diesem Jahr an Persönlichkeiten, die sich um die Zukunft Afrikas verdient gemacht haben. 

Für ihre herausragenden Leistungen und ihren unermüdlichen Einsatz für die nachhaltige Entwicklung Afrikas sowie als Vordenkerinnen und Vordenker einer weltoffenen, marktwirtschaftlichen und sozialen Gesellschaft wurden folgende Persönlichkeiten geehrt:

  • Dr. Ngozi Okonjo-Iweala, Generaldirektorin Welthandelsorganisation (WTO); Kategorie: Politik.
  • Dr. Eleni Gabre-Madhin, Chief Innovation Officer, Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen, Büro für Afrika; Kategorie: Wirtschaft.
  • Prof. Leonard Wantchekon, Ph.D., Princeton University; Kategorie Wissenschaft.

Monika Heinold, Finanzministerin des Landes Schleswig-Holstein, Dr. Ulf Kämpfer, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Kiel, Knud Hansen, Vizepräsident der IHK Schleswig-Holstein, sowie Prof. Moritz Schularick, Präsident des IfW Kiel, begrüßten die rund 200 Gäste.

Schularick betonte in seiner Rede und seinen Laudationes die Verdienste der Preisträger um den afrikanischen Kontinent.

Ngozi Okonjo-Iweala lobte er als fachlich versierte Finanz- und Entwicklungsexpertin sowie eine geschickte und hartnäckige Verhandlungsführerin und Konsensbildnerin. „Ohne Sie würden Wirtschaft und Gesellschaft in Nigeria noch heute unter einer weit verbreiteten Korruption leiden, die das Einkommen von Millionen von Menschen zugunsten weniger Krimineller schmälert. Sie glauben fest an die Kraft des Handels und die Kraft des Multilateralismus, um Entwicklungsländer aus der Armut zu befreien und ihnen zu einem robusten Wirtschaftswachstum und einer nachhaltigen Entwicklung zu verhelfen“, sagte Schularick.

Eleni Gabre-Madhin habe etwas geschafft, von dem viele in der Forschung träumten: nämlich eine wissenschaftlich fundierte Idee erfolgreich in die Praxis umzusetzen. „Mit der Gründung einer äthiopischen Rohstoffbörse erleichtern Sie das Leben von Millionen von Menschen in Afrika. Millionen von Kleinbauern in Äthiopien verdanken es Ihnen, nicht mehr unter der Ausbeutung einflussreicher Landlords leiden und ihre Agrarprodukte weit unter Marktpreis verkaufen zu müssen. Ihre Initiativen haben dazu beigetragen, die Lebensbedingungen und Chancen der ländlichen Bevölkerung und zahlreicher junger Menschen in vielen Ländern des Kontinents zu verbessern“, so Schularick.

Leonard Wantchekon genieße dank seiner innovativen wissenschaftlichen Methoden und bahnbrechenden Arbeiten weltweite Anerkennung als Entwicklungsökonom. Gleichzeitig stelle er seine Erkenntnisse und gesellschaftliche Position in den Dienst Afrikas. „Die von Ihnen gegründete und geleitete African School of Economics öffnet afrikanischen Studierenden den Weg zu einer international anerkannten akademischen Ausbildung. Gäbe es diese Möglichkeit nicht, müssten afrikanische Talente noch heute auf andere Kontinente emigrieren, um einen hochwertigen Studienabschluss zu erhalten“, hob Schularick hervor.

Der Weltwirtschaftliche Preis ist eine Initiative des IfW Kiel und wird jährlich in enger Kooperation mit der Landeshauptstadt Kiel und der IHK Schleswig-Holstein verliehen. Der undotierte Preis soll einen Anstoß geben, die großen weltwirtschaftlichen Herausforderungen durch kreative Problemlösungen zu bewältigen.

Ausgezeichnet werden einflussreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, die einen besonderen Beitrag zu einer auf Eigenverantwortung basierenden, sozial verantwortungsvollen Gesellschaft geleistet haben.

Monika Heinold, Finanzministerin und stv. Ministerpräsidentin Schleswig-Holstein:

„Der Weltwirtschaftliche Preis bringt große Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft nach Schleswig-Holstein. Ich gratuliere den Preisträgerinnen und dem Preisträger im Namen der Landesregierung ganz herzlich. Das IfW ist ein herausragendes Forschungsinstitut mit hoher internationaler Anerkennung, dem es mit Prof. Dr. Moritz Schularick erneut gelungen ist, einen versierten und renommierten Präsidenten zu gewinnen.“

Dr. Ulf Kämpfer, Oberbürgermeister Landeshauptstadt Kiel:

„Die Kieler Woche ist so vielfältig wie unsere Gesellschaft und lebt von dem bunten Miteinander. Die Mischung aus Spitzensport, Kultur und gesellschaftspolitischen Veranstaltungen ist in dieser Form einzigartig. Zum internationalen Renommee trägt seit vielen Jahren auch die Verleihung des Weltwirtschaftlichen Preises bei. Ich freue mich, dass das Kiel Institut für Weltwirtschaft erneut herausragende Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zusammenbringt, die das Ziel eint, die großen globalen Herausforderungen zu bewältigen. Die diesjährigen Preisträger*innen, die sich in unterschiedlicher Weise um die Entwicklung Afrikas verdient gemacht haben, leisten wichtige Beiträge, um Antworten auf die großen Fragen unserer Zeit zu finden – und das auch weit über Kiel oder die Kieler Woche hinaus.“

Knud Hansen, Präsident IHK zu Kiel und Vizepräsident IHK Schleswig-Holstein:

„Afrika ist für Schleswig-Holstein und die hier ansässigen Unternehmen ein etablierter Partner mit Wachstumsperspektive. Nicht zuletzt die Neustrukturierung vieler globaler Lieferketten und die globalen Herausforderungen des Klimawandels bieten hier Potenziale für Ausbau und Vertiefung der Zusammenarbeit. Dies gilt für uns in Schleswig-Holstein gerade mit Blick auf die Bereiche Wind- und Solarenergie samt Zuliefersegmenten. Das IHK-Netzwerkbüro Afrika (INA) und die IHK Schleswig-Holstein informieren darüber gerne und helfen bei der Kontaktvermittlung.“

Weitere Informationen über den Weltwirtschaftlichen Preis und die diesjährigen Preisträger finden Sie auf der Webseite.

Die Veranstaltung (Beginn 17.30 Uhr) wird dort im Livestream übertragen. Eine Aufzeichnung und ein Gruppenfoto zum Download stehen später zur Verfügung.

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