E-Bikes erfreuen sich unverändert großer Beliebtheit: 4,6 Millionen Fahrräder wurden allein 2022 verkauft, fast die Hälfte davon mit elektrischer Unterstützung. Wer trotz der Anreise mit dem Auto auch im Urlaub aktiv sein möchte, nimmt die Räder einfach mit. Doch oft sind sie deutlich schwerer als herkömmliche Fahrräder, sodass es für den sicheren Transport einiges zu beachten gibt, wie der ACE, Europas Mobilitätsbegleiter, erläutert.

E-Bike oder Pedelec: Was darf mit?

Bei Fahrrädern mit elektrischer Unterstützung handelt es sich eigentlich um Pedelecs, der Begriff E-Bike wird allerdings häufig synonym verwendet. Achtung: Zur Gruppe der E-Bikes zählen auch S-Pedelecs, die bis zu 45 km/h erreichen. Diese gelten verkehrsrechtlich nicht mehr als Fahrräder, sondern als Kraftfahrzeuge. Trotzdem dürfen sie aber genauso wie Pedelecs transportiert werden, wenn der Fahrradträger dafür ausgelegt ist. Weitere E-Bikes wie elektrische Leichtmofas und Kleinkrafträder dürfen nur auf speziellen Motorradträgern transportiert werden. Hinweis: Bei Urlaubsfahrten in andere Länder unbedingt die dortigen Bestimmungen vor der Abfahrt prüfen.

Dach oder Heck?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Fahrräder mit dem Auto zu transportieren. Häufig werden Räder auf einen Dachträger montiert. Diese Möglichkeit eignet sich vor allem für leichte Räder. Laut ACE ist diese Alternative aber ungeeignet für Pedelecs: Mit ihren durchschnittlich rund 25 Kilogramm Gewicht erfordert es deutlich mehr Kraft diese aufs Autodach zu wuchten. Hinzu kommt, dass die gängigen Dachgepäckträger meistens nicht für das Gewicht von zwei Pedelecs ausgelegt sind. Ebenfalls muss die Dachlast vom Auto beachtet werden. Und nicht zuletzt erhöht sich so auch der Luftwiderstand und damit der Kraftstoffverbrauch. Auch die Routenplanung wird möglicherweise umständlicher, weil bestimmte Straßen, Tunnel und Garagen aufgrund der Höhe nicht befahren werden dürfen.

Aufgrund der Summe dieser Nachteile empfiehlt der ACE, komfortablere Heckgepäckträger für die Anhängerkupplung. Eine Alternative dazu können Modelle sein, die an der Heckklappe angebracht werden. Doch bei Pedelecs kommen diese aufgrund ihrer geringen Nutzlast häufig schnell an ihr Grenzen. Diese Methode eignet sich daher vor allem für leichte und kleine Räder oder einzelne Pedelecs.

Bei der Wahl auf Besonderheiten des Pedelecs achten

Der Fahrradträger muss unbedingt für das Gewicht der Pedelecs ausgelegt sein. Wichtig ist außerdem, die passende Schienenlänge von mindestens 1,20 Meter auszuwählen. Viele Pedelecs haben breitere Reifen oder einen größeren Radstand. Diese Daten sollte man bei der Auswahl des Trägers ebenfalls parat haben. Tipp: Zur Not einfach mit dem Zollstock nachmessen. Auch die Befestigungsklauen sollten zum Durchmesser des Fahrradrahmens passen, denn diese sind meist etwas dicker konstruiert. Neben den Angaben des Trägers zu Maßen und Gewicht darf auch die Stützlast der Anhängerkupplung nicht überschritten werden. Je nach Fahrzeug liegt diese bei zwischen 50 und 100 Kilogramm und ist in der Fahrzeugbescheinigung Teil 1 unter Ziffer 13 zu finden. Dabei muss das Eigengewicht des Trägers – etwa 13 bis 20 Kilogramm – eingerechnet werden. Zuletzt kommt es noch auf die Bequemlichkeit an: Soll der Kofferraum trotz montierter Räder zugänglich sein? Dann einen entsprechenden Träger wählen, der sich wegklappen lässt.

ACE-Tipp: Der gewählte Fahrradträger sollte über ein TÜV-Siegel oder GS-Zeichen verfügen.

Pedelecs sicher auf dem Träger befestigen

Als allererstes gilt es, genügend Zeit für die Montage einzuplanen! Nichts ist schlimmer, als in der Hektik einen Montageschritt zu vergessen, sodass sich während der Fahrt etwas löst. Deswegen: Nicht erst am Urlaubstag den Träger aus der Verpackung holen, sondern schon rechtzeitig vorher die Montage üben. Zu zweit lässt sich diese Aufgabe zumeist einfacher meistern!

Damit das Pedelec besser auf den Träger passt und keine Gefahr besteht, dass der Lenker die Autoscheibe beschädigt, kann dieser einfach vorher etwas gelöst und eingedreht werden. Achtung: Beim erneuten Festschrauben auf das Drehmoment achten. Anschließend alle leicht löslichen Teile entfernen und sicher verstauen. Das können neben dem Akku auch das Display, eine Trinkflasche oder Stecklichter sein. Im nächsten Schritt sollte die Elektronik und Mechanik vor dem Straßenschmutz geschützt werden: Wenn es schnell gehen muss, einfach die frei liegenden elektrischen Kontakte mit einer Plastikfolie und Klebeband abkleben. Im Fachhandel können auch passende Schutzkappen erworben werden. Schließlich das Rad auf den Träger heben und mittig positionieren, so dass bestenfalls nichts über das Auto hinausragt. Eine Gesamtbreite von 2,55 Meter darf laut Gesetzgeber nämlich nicht überschritten werden. Sollten die Rücklichter des Autos durch den Träger verdeckt werden, muss die Fahrzeugbeleuchtung wiederholt werden. Gleiches gilt, wenn das Kennzeichen verdeckt wird. Nicht vergessen zu überprüfen, dass die Beleuchtung des Trägers tatsächlich funktioniert. Zu guter Letzt alle Verschlüsse des Trägers in der richtigen Reihenfolge schließen und den festen Sitz kontrollieren. Kontaktstellen, an denen sich eventuell Fahrräder und oder Karosserie bei Bewegung berühren könnten, können zusätzlich mit etwas Schaumstoff oder Stoff abgepolstert werden.

ACE-Tipp: Nach den ersten 50 Kilometern Fahrt noch einmal kurz anhalten und den festen Sitz aller Sicherungselemente überprüfen.

Diebstahlschutz für kurze Pausen

Grundsätzlich sollten Fahrräder auf einem Fahrradträger nicht für längere Zeit unbeaufsichtigt bleiben, um keinen Diebstahl zu provozieren. Damit auch bei einer kurzen Rast nichts passiert, können die Räder zusätzlich zu den oft an den Klemmen vorhandenen Schlössern mit herkömmlichen Fahrradschlössern gesichert werden. Beim Anbringen darauf achten, dass sie kaum Spiel haben, damit während der Fahrt nichts beschädigt wird.

Weitere Informationen

>> Ratgeber: E-Bike & Pedelec

>> So funktioniert die Fahrrad-Pannenhilfe des ACE

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