Prof. Dr. Martin Dietrich, Kommissarischer Direktor der BZgA: „BZgA-Studiendaten belegen die Bedeutung der hausärztlichen Beratung zur Organ- und Gewebespende. Die vertraute Arzt-Patienten-Beziehung erleichtert es den Menschen, Fragen über Tod und Organspende zu stellen. Mit ihrer Aufklärungsarbeit leistet die Hausärzteschaft daher einen wichtigen Beitrag, um mehr Menschen zur Entscheidungsfindung bei der Organspende zu motivieren. Die gemeinsame Zielsetzung von BZgA und Deutschem Hausärzteverband, Patientinnen und Patienten zur Organ- und Gewebespende zu beraten, wird in der Praxis angenommen. Ich danke allen Hausärztinnen und Hausärzten für ihr Engagement.“
Dr. med. Markus Beier, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbands e. V.: „Die Beratung zur Organspende ist seit jeher ein fester Bestandteil der hausärztlichen Arbeit. Mit unserem gemeinsamen Informationsangebot möchten wir die Kolleginnen und Kollegen im Praxisalltag unterstützen und so dazu beitragen, dass sich möglichst viele Menschen mit dem Thema auseinandersetzen. Die enge und vertrauensvolle Beziehung zwischen den Hausärztinnen und Hausärzten und ihren Patientinnen und Patienten ist dafür die beste Basis. Noch immer haben zu wenig Menschen ihre Entscheidung, ob und wenn ja welche Organe sie nach ihrem Tod spenden wollen, in einem Organspendeausweis dokumentiert. Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod fällt vielen Menschen nachvollziehbarerweise schwer. Um die offenen Fragen zu beantworten und Ängste abzubauen, braucht es vor allem Zeit. Vor diesem Hintergrund freuen wir uns, die Zusammenarbeit mit der BZgA bei diesem wichtigen Thema weiter fortzuführen und wo sinnvoll auszubauen.“
Ergebnisse der BZgA-Repräsentativbefragung aus dem Jahr 2022 belegen, dass sich 27 Prozent der Teilnehmenden bei Fragen zur Organ- und Gewebespende an ihre Hausärztin oder ihren Hausarzt wenden würden. Insgesamt wollen 28 Prozent der Befragten das Beratungsangebot in der Hausarztpraxis ganz sicher nutzen. In der Altersklasse der 56- bis 75-Jährigen sind es 35 Prozent. Damit werden die Hausärztinnen und Hausärzte beim Thema Organspende als wichtigste Ansprechpartner nach der eigenen Familie genannt. Als wichtigsten Grund für die Beratung durch die Hausärztin bzw. den Hausarzt nennen 37 Prozent derjenigen, die das Beratungsangebot ganz sicher nutzen wollen, den Bedarf nach Informationen zum Thema sowie 30 Prozent das Vertrauensverhältnis zur Hausärztin bzw. zum Hausarzt.
Die BZgA und der Deutsche Hausärzteverband werden die Kooperation fortsetzen und intensivieren, um noch mehr Patientinnen und Patienten mit dem Informationsgespräch in der Hausarztpraxis zu erreichen. Zur Unterstützung stellt die BZgA Materialien zur Weitergabe an Patientinnen und Patienten bereit. Zudem wird für die Hausärzteschaft die Broschüre „Beratung zur Organ- und Gewebespende. Manual für das Arzt-Patienten-Gespräch“ angeboten, die neben grundlegenden Informationen auch Anregungen für das Arzt-Patienten-Gespräch zur Organ- und Gewebespende beinhaltet. Auf www.organspende-info.de/hausaerzte/ können sich Hausärztinnen und Hausärzte gezielt über spezielle Angebote informieren.
Mit www.organspende-info.de informiert die BZgA zu allen Fragen rund um die Organ- und Gewebespende und bietet kostenlos über das Online-Bestellsystem https://shop.bzga.de/ Broschüren, Flyer und Organspendeausweise zur Bestellung an.
Persönliche Beratung für Patientinnen und Patienten sowie für die Hausärzteschaft inklusive der Möglichkeit, Informationsmaterialien zu bestellen, bietet das kostenfreie BZgA-Infotelefon Organspende, montags bis freitags unter der Rufnummer 0800 90 40 400 von 9:00 bis 18:00 Uhr.
Ergebnisse der BZgA-Repräsentativbefragung „Einstellung, Wissen und Verhalten der Allgemeinbevölkerung zur Organ- und Gewebespende in Deutschland 2022“: https://www.bzga.de/forschung/studien/abgeschlossene-studien/studien-ab-1997/organ-und-gewebespende/
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