Im Auftrag der Stadt Nürnberg errichtet die WBG KOMMUNAL GmbH an der Forchheimer Straße 90 im Nürnberger Westen eine neue Grundschule. Nach rund 12-monatiger Bauzeit konnte der Rohbau planmäßig fertiggestellt werden. Aus diesem Grund wird traditionell das Richtfest als Dank an die Ersteller des Rohbaus gefeiert.

Der Baukörper setzt sich aus zwei versetzten, ineinander geschobenen Quadern zusammen, die jeweils über einen offenen Lichthof verfügen. Der überwiegende Anteil des nicht unterkellerten Gebäudes ist dreigeschossig und fügt sich damit auch in die Nachbarbebauung ein. Im mittleren Bereich ist ein 4. Geschoss aufgesetzt. Hier sind hauptsächlich die Technikflächen, Lagerräume aber auch Fachräume untergebracht. Alle Ebenen werden nach einem kindgerechten, wiedererkennbaren Farbkonzept gestaltet.

Der Grundschulneubau wird 500 Schulkindern ein kooperatives Modell von Schule und Jugendhilfe als Kombieinrichtung bieten. Das Gebäude ist als fünfzügige Grundschule mit integriertem Hortbereich, aufgeteilt in vier Kombicluster für jeweils fünf Klassen konzipiert.

„Die Stadt Nürnberg investiert hier in die Zukunft unserer Kinder und baut nicht nur vorausschauend, sondern auch nachhaltig. Diese neue Schule für ca. 47 Mio. Euro ist sowohl für die jetzigen Bedarfe als auch für die durch das hier neuentstehende Wohngebiet erforderlich. Hier entsteht in jeder Hinsicht eine der modernsten Grundschulen, die wir in Nürnberg haben“, freut sich der Aufsichtsratsvorsitzende der WBG KOMMUNAL GmbH, Oberbürgermeister Marcus König.

„Das miteinander verzahnte Raumprogramm von Schule und Betreuungsangebot wird wechselseitige Raumnutzungen, pädagogisch-organisatorische Kooperationen und die Nutzung gemeinsamer Infrastrukturen in einem Gebäude möglich machen. Grundsätzlich werden die pädagogisch nutzbaren Räume und Flächen im gesamten Gebäude den Kindern für Bildung und Betreuung ganztägig zur Verfügung stehen“, gibt sich Cornelia Trinkl, Nürnbergs Referentin für Schule und Sport aus Anlass des Richtfestes überzeugt.

Die Flachdachflächen erhalten ein Retentionsdach mit extensiver Dachbegrünung, um den gedrosselten Abfluss des Regenwassers auch bei Starkregen zu gewährleisten. Auf den 2 500 m² Gründachflächen werden zusätzlich Photovoltaik-Module mit einer Fläche von ca. 850 m² zur Einspeisung einer maximalen Nennleistung von ca. 173 kWp realisiert.

Die Fassaden erhalten eine 18 cm starke mineralische Dämmung mit mineralischem Kratzputz in Besenstrichoptik. Die sandfarbene Putzfassade wird durch eine umlaufende horizontale Bänderung gegliedert. In Kombination mit den ockerfarbenen Holz-Alu-Fensterelementen in unregelmäßiger Anordnung erhält die Schulfassade einen lockeren Rhythmus.

„Mit dieser Schule erreichen wir nicht nur eine hohe städtebauliche Qualität, wir errichten auch eine der ökologischsten und energieeffizientesten Grundschulen in Nürnberg. Der Neubau wird mit Hilfe von 55 Geothermie-Erdsonden mit bis zu 65 m Länge (unter dem Schulhof) in Verbindung mit einer Sole-Wasser-Wärmepumpe beheizt. Nur zur Spitzenlastabdeckung bei sehr niedrigen Temperaturen kommt ein Gasbrennwertkessel zum Einsatz. Die Wärmeübergabe in die entsprechenden Räume erfolgt durch in der Abhangdecke integrierte Niedertemperatur-Deckenheizkörper. Als „Abfallprodukt“ kann die Anlage im Umkehrbetrieb der Geothermie-Anlage zur sommerlichen Kühlung genutzt werden. Das Schulgebäude wird als Niedrigenergie-gebäude realisiert und entspricht dem Standard eines Effizienzgebäudes 55. Dadurch wird es von der KfW-Kreditanstalt für Wiederaufbau gefördert,“ erläutert Nürnbergs Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich das Bauwerk.

„Bauen im Allgemein, die besonderen ökologischen Bedingungen, aber auch das Bauen von modernen Schulen für die Kleinsten unserer Gesellschaft, bringt heute Herausforderungen mit sich, an die wir vor einigen Jahren noch nicht denken mussten. Auf diese Rahmenbedingungen haben wir uns gerade bei diesem Bauwerk in besonderer Weise einstellen. So freuen wir uns heute sehr, dass wir den Rohbau fertigstellen und das Richtfest feiern können“, stellt wbg-Geschäftsführer Ralf Schekira im Rahmen des Richtfestes fest.

Die Stadt Nürnberg investiert an dieser Stelle rund 48 Mio. Euro für die künftigen Generationen; die Planungen stammen aus dem Büro sehw architektur GmbH, Berlin

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