Das Anliegen der Projekttage besteht darin, den SchülerInnen ein Verständnis für die historischen und ethischen Fragestellungen im Zusammenhang mit dem Thema Zwangsarbeit zu vermitteln und sie dafür zu sensibilisieren. Durch die Begehung historischer Orte in der eigenen Nachbarschaft und durch die Auseinandersetzung mit lokalen Geschichten stellen die SchülerInnen direkte und eigene Bezüge zum Thema her.
„Unterricht kann auch anders funktionieren – nämlich prägend. Geschichte und Ethik sollen erlebbar sein, denn dadurch regen sie Schüler zum Nachdenken an“, sagt Prof. Dr. Katrin Knopp, Lehrerin für Ethik, Kunstgeschichte und Psychologie sowie Fachbereichsleiterin der beruflichen Gymnasien an der AfK.
Workshops und Begehungen: Erkundung der historischen Orte in der eigenen Nachbarschaft
Die Projektwoche beginnt mit einer Einführung in die Thematik, einschließlich des historischen Hintergrunds sowie ethischer Fragestellungen. Die Projekttage beinhalten den Besuch des Stadtarchivs Stuttgart und des Museums Hotel Silber sowie Erkundungen der relevanten Orte im Rahmen eines Foto-Workshops und eines Graffiti-Workshop am 20. Juli vor dem Jugendhaus West.
Experten und Kooperationen: Renommierte Fotografen und Podcast-Interviews
Die Workshops leiten der renommierte Fotograf Andreas Langen von der Arge Lola sowie ein Graffiti-Künstler. Eine weitere Gruppe wird ein Interview mit Andreas Langen und Norbert Prothmann, vom Verein „Forschungsgruppe Untertage“, für den Podcast „Generation Süd“ aufnehmen und die Projekttage über deren Social-Media-Account dokumentieren.
Zusätzlich werden die Ergebnisse des Fotoworkshops auf dem Instagramkanal https://www.instagram.com/geschichtenebenan/ veröffentlicht.
Präsentation der Ergebnisse: Vernissage im Jugendhaus West
Die Ergebnisse der Projektwoche zum Thema Zwangsarbeit werden am 20. Juli bei einer Vernissage im Jugendhaus West in Stuttgart präsentiert. Die BesucherInnen sehen dort auch die Zwischenergebnisse des großangelegten Fotoprojekts „Orte der Zwangsarbeit in Stuttgart“ des Fotografenteams Arge Lola. Die Veranstaltung umfasst Vorträge der Beteiligten und bietet die Möglichkeit, sich mit musikalischer Untermalung bei Essen und Getränken auszutauschen.
Wir laden Sie herzlich dazu ein, über die Projekttage zu berichten. Gerne begrüßen wir auch VertreterInnen Ihrer Redaktion zur Ausstellung und Präsentation der Ergebnisse am Donnerstag, den 20. Juli im Jugendhaus West in Stuttgart.
Für weitere Informationen und Interviewanfragen steht Ihnen Pia Preu, Lernort Geschichte (stjg), unter pia.preu@stjg.de gerne zur Verfügung.
Die Kooperationspartner
Die Akademie für Kommunikation kooperiert für die Projektwoche mit der Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft und deren Einrichtungen Lernort Geschichte, Jugendhaus West und Jugendhaus Heslach, dem Projekt StolperKunst der Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber sowie mit dem Stadtarchiv Stuttgart und dem Museum Hotel Silber. Der Stadtjugendring bietet außerdem für SchülerInnen des St. Agnes eine Stadttour zu Orten der Zwangsarbeit an.
Über die Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft:
Die Stjg wurde 1950 gegründet und ist heute mit über 800 Mitarbeitenden in ganz Stuttgart aktiv. Sie engagiert sich für Kinder, Jugendliche und ihre Familien. Mit 41 Kinder- und Jugendhäusern sowie der Verantwortung für 22 Abenteuerspielplätze und Jugendfarmen ist die Stjg einer der größten freien Träger für Offene Kinder- und Jugendarbeit in Deutschland. Darüber hinaus arbeiten ihre Kolleginnen in der Schulsozialarbeit und ihre Teams in der Ganztagsbildung und Betreuung eng mit den Schulen zusammen.
Über die Einrichtung Lernort Geschichte:
Lernort Geschichte ist eine Einrichtung der Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft und macht Programme und Projekte im Bereich Erinnerungskultur und Demokratiebildung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Themen sind dabei die Geschichte des Nationalsozialismus, Kolonialismus, Migrationsgeschichte und interreligiöse Begegnung. Die Kooperationen und Netzwerke bilden für die Einrichtung und sein junges Team wichtige Pfeiler der politischen Jugendarbeit!
Über das Projekt StolperKunst:
Mit ungebrochener Dynamik breiten sich Gunter Demnigs Stolpersteine aus: in Europa, in Deutschland und auch in Stuttgart. Dank bürgerschaftlichem Engagement sind in der Landeshauptstadt fast 1000 dieser Kleindenkmale über alle Stadtteile verteilt und jeder einzelne erinnert an ein Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Wer waren die Menschen, die erschossen, vergast, vergiftet und auf vielfältige Weise zu Tode gequält wurden? Mit vielen dieser Kleindenkmale sind dramatische Geschichten verknüpft. Diese greift StolperKunst auf, vergegenwärtigt sie mit ihren Mitteln, rückt sie in den Brennpunkt der Aufmerksamkeit, regt zum Nachdenken darüber an, wo heute Minderheiten ausgegrenzt werden sollen, wo Gefahren für Rechtsstaat und Demokratie lauern. Deshalb soll zur Sprache kommen, was nicht ohne weiteres als unser historisches Erbe akzeptiert wird.
Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber:
Im Jahr 2008 wurden Pläne bekannt, das Hotel Silber für ein kommerzielles Bauprojekt abzureißen. 22 Organisationen und viele Einzelpersonen schlossen sich zusammen, um dies zu verhindern. Sie hatten seit Jahren den Kontakt zu überlebenden NS-Opfern aufrechterhalten, die Biographien von Opfern und Tätern des NS-Regimes erforscht, Stolpersteine verlegt, Veröffentlichungen zur regionalen NS-Geschichte herausgegeben. Die Initiative forderte die Erhaltung des Gebäudes als Lern- und Gedenkort, als „steinernen Zeugen“ der NS-Zeit im Stadtbild.
Dank des hartnäckigen Engagements dieser Initiative wurde der Ort wieder aus der Vergessenheit ins öffentliche Bewusstsein gehoben. Es konnte erreicht werden, dass die Landesregierung nach der Landtagswahl 2011 den Erhalt des Gebäudes zusagte. 2013 haben Stadt und Land sich zur Finanzierung eines Lern- und Gedenkortes auf einem Viertel der Gebäudefläche verpflichtet.
Über das Stadtarchiv Stuttgart:
Das Stadtarchiv Stuttgart versteht sich als Gedächtnis der Stadt und bildet das Kompetenzzentrum für Stadtgeschichte. Als Bürgerarchiv verwahrt es authentische Zeugnisse der Geschichte, sichert die Rechte der Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger und gewährleistet eine transparente Verwaltung.
https://www.stuttgart.de/kultur/stadtgeschichte/stadtarchiv.php
Seit über 30 Jahren sind die Beruflichen Schulen der Akademie für Kommunikation eine feste Größe in Stuttgart. Jahr für Jahr werden junge Menschen mit dem Abitur, der Fachhochschulreife oder der Mittleren Reife ins Berufsleben entlassen. Es werden kreative Unterrichtsfächer angeboten, die auf die Interessen der Schülerinnen und Schüler eingehen. Beispielsweise Bildende Kunst, Animation / Motion Design, User Experience Design, Film und Video sowie viele andere Profile und Neigungszüge begeistern die Schülerinnen und Schüler. Natürlich stehen dabei auch Pflichtfächer auf dem Stundenplan.
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