Die Zuschauer an der Feldgerichtstraße in Frankfurt/Main sahen von Beginn an eine explosive und über weite Strecken auch hart umkämpfte Partie. Nach einer frühen Zeitstrafe für Frankfurt gingen die Gäste in Blau mit einem verwandelten Straftritt von Mondli Nkosi früh mit 3:0 in Führung, doch schon wenig später tat es sein Frankfurter Gegenstück, Nationalmannschaftskicker Edoardo Stella, ihm gleich und stellte schnell wieder auf Gleichstand.
Es entwickelte sich eine sehenswerte Partie der beiden aktuell stärksten Teams Deutschlands, doch Frankfurt erarbeitete sich nach und nach Vorteile, die nach knapp einer Viertelstunde auch zum ersten erhöhten Versuch führten, der die erste Führung (10:3) für die 80er brachte. In der Folge beruhigte sich das Spiel ein wenig, doch weiter war eher der SC 1880 das Team, das im Vorwärtsgang unterwegs war. Und es belohnte sich auch dafür, als David Halaifonua nach knapp einer halben Stunde zum zweiten Versuch ins Neuenheimer Malfeld einlief. Wiederum erhöhte Stella sicher und stellte auf 17:3.
Der SCN zeigte sich zwar bemüht, tat sich jedoch schwer gegen die starke Frankfurter Verteidigung. 1880 bestimmte das Geschehen an den Kontaktpunkten, und wenn Neuenheim mal in die Nähe des Malfelds kam, wie kurz vor der Pause, als man fünf Meter vor der Mallinie Gedränge hatte, setzte man es nicht in Zählbares um. Und so waren bis zur Pause zwar noch drei weitere Kickpunkte von Nkosi dazugekommen, die allerdings Stella erneut umgehend zu beantworten wusste und den 20:6-Pausenstand herstellte.
Nach dem Seitenwechsel baute Frankfurt erneut massiv Druck auf, und es lag sogar zweimal der nächste Versuch in der Luft, doch der Favorit verpasste eine mögliche klarere Führung. Stattdessen versuchte der eigentlich sichere SCN-Kicker Mondli Nkosi, per Straftritt den Abstand wieder zu verkürzen, scheiterte damit jedoch gleich zweimal. Besser machte es Mitte des zweiten Durchgangs dann Nationalspieler Nikolai Klewinghaus, der sein Team per Dropgoal auf 9:20 heranbrachte. Doch erneut war es Stella, der diesmal aus 45 Metern Distanz einen Straftritt erfolgreich zu den Stangen setzte und wieder 14 Zähler zwischen sein Team und den Gegner brachte.
Neuenheim steckte nicht auf, versuchte alles, noch mal ins Spiel zurückzukommen – und schaffte das auch. Gute zehn Minuten vor Schluss schob das Paket stark an, schaffte es bis ins Malfeld. Doch am Ende hieß es „Strafversuch“, weil Frankfurts Elias Haase versucht hatte, das Paket regelwidrig zu stoppen. Dafür sah er zudem Gelb. Doch Frankfurt zeigte sich davon scheinbar völlig unbeeindruckt, kam dank einiger guter Durchbrüche schnell in die 22-Meter-Zone des Gegners, und dann war es Daniel Wolf mit seinem von Stella sicher erhöhten Versuch zum 30:16, der die Vorentscheidung schaffte. Danach wogte die Partie zwar noch ziemlich hin und her, beide Teams hatten noch vage Chancen auf Punkte, doch es kamen keine mehr dazu, sodass Frankfurt verdient den dritten DM-Titel in Serie bejubelten durfte.
„Ich denke, beide Mannschaften haben sich ein hart umkämpftes Spiel geliefert, das am Ende vielleicht nicht so eindeutig war, wie es das Ergebnis aussagt. Es gab Phasen, da hätte es für Frankfurt durchaus auch enger werden können“, fand Kai Nagel, Rugby-Deutschland-Präsidiumsmitglied und zugleich Vorsitzender des Rugby-Bundesliga-Ausschusses. „Es war eine respektable Leistung von beiden Teams in einem harten, schnellen und jederzeit fairen Spiel. Herzlichen Glückwunsch an die Sieger.“
Schiedsrichter: Kilian O’Brian, Maria Latos, Joshua Ferreira
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