Das große Potential des Werks von Reinhart Koselleck, eine kritische Diskussion aktueller gesellschaftlicher und politischer Problemlagen disziplinübergreifend zu ermöglichen, ist unbestritten. Doch wie werden seine Begriffe und Ansätze angeeignet und weiterentwickelt und welchen Einfluss haben sie auf die aktuelle Forschung – etwa in der Geschichtswissenschaft, der Soziologie, der Philosophie der Geschichte oder der politischen Theorie? Wie können Kosellecks Ideen für heutige Debatten fruchtbar gemacht werden? Diesen und anderen Fragen geht die internationale Tagung zur Aktualität des Werks von Reinhart Koselleck, der in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte, nach. Mit Vorträgen u.a. von Jeffrey Andrew Barash, Faustino Oncina Coves, Bettina Brandt und Lucila Svampa.

Reinhart Koselleck (1923–2006) gilt als einer der bekanntesten Historiker des 20. Jahrhunderts. Zu seinen Lehrern zählten u.a. Karl Löwith, Hans-Georg Gadamer und Werner Conze, bei dem sich Koselleck 1965 zum Thema Preußen zwischen Reform und Revolution habilitierte. Zusammen mit Werner Conze und Otto Brunner gab er Geschichtliche Grundbegriffe: Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland heraus, das als ein Standardwerk der Geschichtswissenschaft gilt. Neben der Begriffsgeschichte umfasste seine Forschung die historik, die politische Ikonologie, die Historische Anthropologie sowie die Linguistik und den Totenkult. Seit 2008 befindet sich sein wissenschaftlicher Nachlass und ein Teil seiner Arbeitsbibliothek im Deutschen Literaturarchiv Marbach.

Die Tagung findet in deutscher und englischer Sprache statt.

In Verbindung mit der Universidad de Buenos Aires und dem Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin. Gefördert von der Fritz Thyssen Stiftung. Unterstützt von der Alexander von Humboldt-Stiftung.

 

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