VÖ: 01.08.2023
Label: Superluminar Music
Vertrieb: Housemaster Records
Promo: fripada publishing
Website: www.fripada.de/superluminar/
Prelistening: https://on.soundcloud.com/…
Mitten in Europa verhaken sich junge Männer im brutalen Häuserkampf. Dort, wo keine Kugeln fliegen, werden toxische Männlichkeit und Machtmissbrauch aus gegebenem Anlass endlich zum großen Thema. In diese Zeit des Aufruhrs treten SUPERLUMINAR und eröffnen ihr Debütalbum ausgerechnet mit der klaren Ansage: „Ich will kein Krieger sein.“ Da horcht man direkt auf und spitzt die Ohren für die Zeilen. „Wenn wir nicht kämpfen, dann gibt es kein Blut / Keiner wird verlieren, verlier du nicht den Mut.“
Obschon des Kämpfens müde, wählt die Band den Weg der ungebrochenen Kraft, ohne dabei akustisches Mansplaining zu betreiben. Der Opener tritt Vollgas aufs Fuzz-Pedal, fusioniert den Stoner Rock der Queens Of The Stone Age mit dem Tanzbein-Shuffle von Bloc Party… und legt damit verschmitzt eine falsche Fährte. Denn was fortan folgt, schaut eher nach Kalifornien als in die Wüste, bietet eher den perfekten Soundtrack zu einer langen Fahrt Richtung Nordsee als zu einem verqualmten Abend im Club. Es inszeniert Leben unter offenem Himmel, freut sich über die Wertschätzung der Sonne und bleibt doch bewegt in Bewegung, das Herz erfahren vom noch nicht ausgekosteten Leben und dringend gewillt, es endlich zu nutzen. „Wofür brennst du und wohin rennst du“, heißt es in der ersten Single „Wofür brennst du?“ auf der Mittelspur zwischen den Ärzten und Muff Potter, „wenn du merkst, dass alles nicht für immer ist.“
„Wir sind geprägt von überstandenen Midlife-Crisis-Erfahrungen und permanenter Neuerfindung durch viele Jobwechsel und Umzüge“, erzählt Songschreiber Daniel Reinke, „immer auf der Suche nach dem einen süßen Leben und dem Bewusstsein, dass Glück kein Zustand, sondern ein Prozess ist.“ Sänger Joe Valdarno ergänzt: „Alles, in unseren Songs, ist erlitten, nicht erlernt.“ Das spürt man.
Wenn das Schlagzeug treibt, die Gitarren wohlplatzierte Powerchords setzen und der Bass sich durch das Getümmel schlängelt wie ein Skateboarder, der die Passanten berührungslos wie Slalomstangen nimmt. Wenn der kraftvolle Power Pop von „Ferngespräch“, in dem der Erzähler sich eine Begegnung „face to face“ wünscht, tatsächlich auch von der kalifornischen Melodypunk-Legende Face To Face gespielt werden könnte. Wenn „Was bleibt (only the good die young)“ sich mit so viel Enthusiasmus in seine Hookline stürzt, dass du einfach merkst, wie hier jemand am liebsten gleichzeitig Madsen, Die Sterne und Millencolin über die Landschaft singen würde. Endlich da, gemeinsam, auf einer Platte. Endlich angekommen und doch voll in Fahrt.
Eingespielt haben Daniel Reinke und Joe Valdarno dieses Album als Duo und auch noch remote, per „Ferngespräch“, in Zeiten der Isolation. Die Instrumente im emsländischen Keller von Daniel, den Gesang im Harzer Keller von Joe. Dabei klingt nichts nach Untergeschoss, einzelnen Spuren oder gar nur zwei Personen. Vielmehr sieht man beim Hören ein Quartett vor sich, in einem großen Altbau-Studio mit Teppich, das alles live einspielt, die Gesichter einander zugewandt, ein Lächeln im Gesicht und Schweißperlen auf der Stirn. In der Mittagspause geht’s gemeinsam zum Baggersee, mit Melancholie im Herzen, Dosenbier in den Seitentaschen und einem Mixtape im alten Ghettoblaster, das ebenso Platz hat für Astra Kid wie für Montreal, für Kettcar wie für No Use For A Name und die Foo Fighters.
Für Mix & Mastering führte die Straße tatsächlich Richtung Wasser, zu Arne Borchard (Alex Mofa Gang, Wisecräcker) nach Hamburg. Letzter Schliff an einer Platte, die zwar ein Debüt ist, der man aber anmerkt, dass ihre Schöpfer ein Vierteljahrhundert Erfahrung haben, die erst jetzt ein Ventil gefunden hat. Und ganz nebenher einen der besten Albumtitel samt Artwork in der jüngeren deutschen Rockgeschichte. Hiermit lässt sich, auf allen Ebenen, Frieden machen.
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