Die AOK Niedersachsen ist auch in bewegten Zeiten stabil aufgestellt. Der Marktführer schließt das Geschäftsjahr 2022 trotz Mehrbelastungen mit einem Finanzergebnis von 51 Millionen Euro, bilanzierte der Verwaltungsrat in seiner heutigen Sitzung. Die positive Entwicklung spiegelt sich auch im Versichertenzuwachs: Die AOKN verzeichnete im vergangenen Jahr einen Anstieg von mehr als 80.000 auf über drei Millionen Versicherte. Vorstandsvorsitzender Dr. Jürgen Peter: „Auch im ersten Halbjahr 2023 zeichnet sich ab, dass wir weiter wachsen und die Marktführerschaft in Niedersachsen ausbauen.“

Für die Versorgung ihrer Versicherten gab die AOKN im vergangenen Jahr insgesamt rund 11,1 Milliarden Euro aus, in der Pflegeversicherung wurden rund 2,8 Milliarden Euro aufgewendet. Für jeden Versicherten beliefen sich die Leistungsausgaben im Schnitt auf 3.769. Die größten Ausgabenblöcke waren Krankenhausbehandlungen (3,5 Milliarden), Versorgung mit Arzneimitteln (1,8 Milliarden) und die ambulant-ärztliche Versorgung (1,7 Milliarden Euro). Täglich investierte die AOK Niedersachsen knapp 29 Millionen Euro in die Gesundheitsversorgung ihrer Versicherten.

Im Vergleich zum Vorjahr sind fast alle Ausgabenbereiche teurer geworden. Gründe dafür waren u.a. Gesundheitsreformen, anhaltende Corona-Effekte, der Inflationsanstieg und erhöhte Energiekosten. Die Pläne des Bundesgesundheitsministeriums für eine nachhaltige Stabilisierung der GKV-Finanzen lassen unterdessen auf sich warten.

Adressiert an die Ampelkoalition mahnte der Verwaltungsrat der AOK daher dringend die angekündigten, längst überfälligen Empfehlungen für eine verlässliche und solidarische Finanzierung der GKV an.

Christoph Meinecke, Verwaltungsratsvorsitzender für die Arbeitgeberseite: „Statt vor der politischen Sommerpause seine Hausaufgaben zu machen, bringt der Bundesgesundheitsminister für das nächste Jahr auch noch eine Erhöhung der Kassenbeiträge ins Gespräch. Er gefährdet nachhaltig die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft. Durch hohe Lohnzusatzkosten werden die Beitragszahler leichtfertig belastet.“

„Wenn es darum geht, Beitragszahlern in die Tasche zu greifen oder die Rücklagen der Krankenkassen zu konfiszieren, wird beim Bund nicht lange gezaudert. Wenn es dagegen um eine kostendeckende Beteiligung des Bundes an den Gesundheitsausgaben für Bürgergeld-Beziehende geht, wie es im Koalitionsvertrag steht, gelten offenbar andere Maßstäbe“, so Klaus-Dieter Salewski, alternierender Verwaltungsratsvorsitzender (Versicherte).

Infolge der Sozialwahl 2023 hat sich der Verwaltungsrat der AOK Niedersachsen heute neu konstituiert. Nach 42-jährigem leidenschaftlichen Engagement in der sozialen Selbstverwaltung scheidet Klaus-Dieter Salewski aus seinem Ehrenamt und seiner Funktion des alternierenden Verwaltungsratsvorsitzenden für die Versichertenseite der AOKN aus. Zu seinem Nachfolger wurde Lars Niggemeyer, Sozialwissenschaftler und Abteilungsleiter Arbeitsmarkt und Sozialpolitik des DGB-Bezirks Niedersachsen/Bremen/Sachsen-Anhalt, gewählt. Verwaltungsratsvorsitzender (Arbeitgeber) bleibt Christoph Meinecke, stellv. Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen e. V. (UVN).

Der Verwaltungsrat hat AOK-Chef Dr. Jürgen Peter erneut für eine Amtsperiode von sechs Jahren zum Vorstandsvorsitzenden gewählt. In dieser Funktion lenkt Peter die Geschicke der AOK Niedersachsen bereits seit 18 Jahren. Dr. Peter: „Die AOK Niedersachsen wird auch aktuelle Herausforderungen wie die Krankenhausstrukturreform als starker Partner begleiten. Wir erwarten von der Bundespolitik, dass man sich hier zügig einigt. Mit der Enquete-Kommission und dem Niedersächsischen Krankenhausgesetzes (NKHG) hat sich Niedersachsen frühzeitig eine gute Startposition erarbeitet.“

Über AOK – Die Gesundheitskasse für Niedersachsen

Die AOK ist die größte Krankenversicherung in Niedersachsen (Marktanteil 38 Prozent). Rund drei Millionen Versicherte können sich auf den Schutz einer starken Gemeinschaft verlassen. Zwischen Nordsee und Harz ist die Gesundheitskasse an über 100 Standorten vertreten. Die AOK beschäftigt landesweit rund 6800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Haushaltsetat beträgt in der Kranken- und Pflegeversicherung 14 Milliarden Euro.

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