Reinhard Zirpel, Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK), sagte: „Der deutsche Pkw-Markt hat sich im ersten Halbjahr spürbar erholt. Die Neuzulassungen haben sich wie erwartet positiv entwickelt und werden vor allem vom langsamen Abbau des Auftragsbestandes getragen. Für den gesamten Pkw-Markt bleibt trotz der Erholung aber festzuhalten: Wir sind von den Marktvolumen der Vorkrisenzeit weit entfernt. Im ersten Halbjahr blieben die Neuzulassungen allerdings 16 Prozent unter dem Durchschnitt der 10 Jahre vor Beginn der Corona-Krise.“
Elektrofahrzeuge
Die Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen sind seit Jahresbeginn insgesamt um 2 Prozent zurückgegangen. Hier kommt es jedoch auf die Differenzierung an. Der Absatz von Plug-In-Hybriden brach im ersten Halbjahr um 43 Prozent ein, es wurden nur noch 79.100 Einheiten neuzugelassen. Das liegt daran, dass diese Fahrzeuge seit 1. Januar nicht mehr mit dem Umweltbonus gefördert werden. Vollelektrische Fahrzeuge legten im ersten Halbjahr dagegen um 32 Prozent auf 220.200 Neuzulassungen zu. Im Juni verstärkte sich dieser Trend zu reinen Stromern weiter, der Zuwachs betrug 64 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit wurden im Juni 53.000 vollelektrische Pkw neu zugelassen, dreimal so viele wie Plug-In-Hybride.
Alternative Antriebe
Die alternativen Antriebe haben in den vergangenen Jahren beständig Marktanteile hinzugewonnen. Diese Entwicklung ist jedoch seit Jahresbeginn zum Stillstand gekommen. Pkw mit alternativen Antrieben kamen in den ersten sechs Monaten auf einen Anteil am Gesamtmarkt von 45 Prozent, das liegt nur leicht über dem Vorjahresniveau. Benziner erreichten einen Marktanteil von 37 Prozent. Allerdings hat inzwischen nicht einmal mehr jeder fünfte neue Pkw einen Dieselmotor (18 Prozent).
Flotten- und Privatmarkt
2023 befeuern vor allem die Gewerbekunden den Markt. Mit rund 949.800 Einheiten wurden rund 20 Prozent mehr Pkw gewerblich neu zugelassen als im Vorjahreszeitraum. Der Privatmarkt wuchs nur minimal auf 447.100 Einheiten. Der Anteil der privaten Neuzulassungen am Gesamtmarkt sank damit auf 32 Prozent.
Nutzfahrzeuge
Im ersten Halbjahr 2023 wurden außerdem 177.700 Nutzfahrzeuge neu zugelassen (plus 23 Prozent). Im Unterschied zum Pkw-Markt lag der Markt nach sechs Monaten leicht über dem langjährigen Durchschnittsniveau. Auch bei Nutzfahrzeugen wächst die Zahl der Fahrzeuge mit alternativem Antrieb, wenngleich bei Weitem nicht im selben Umfang wie bei den Pkw.
Ausblick
2022 wurden 2,65 Millionen Pkw neuzugelassen. „Für 2023 erwartet der VDIK rund 2,75 Millionen neue Pkw. Wir bleiben also optimistisch“, so Reinhard Zirpel. Bei den E-Fahrzeugen dürfte sich die Kürzung des Umweltbonus stärker auf die Verteilung zwischen Plug-In-Hybriden und reinen Stromern auswirken. Die rein batterieelektrischen Pkw werden voraussichtlich stärker zulegen als erwartet, auf 550.000 Einheiten.
Der VDIK vertritt die internationalen Pkw- und Nutzfahrzeughersteller. Die VDIK-Marken stehen für einen Anteil am deutschen Pkw-Markt von rund 40 Prozent. Auch bei Nutzfahrzeugen sind die VDIK-Marken stark. In Händlerstützpunkten und Vertriebszentralen in Deutschland beschäftigen sie über 100.000 Mitarbeiter. Bei den alternativen Antrieben setzen die internationalen Hersteller auf die gesamte technologische Bandbreite. Dazu gehören auch rein-batterieelektrische Fahrzeuge, Plug-In-Hybride, Hybride ohne Stecker, Gas und insbesondere Wasserstoff.
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